Manuel Neuer
Ist trotz "Koan Neuer" mittlerweile eine solche Institution in München wie sonst nur angezapfte Bierfässer. Ist als gebürtiger Gelsenkirchener zudem prädestiniert für den Vorsitz im Debattierklub "Koan Dortmunder". Unterstrich seine Herkunft mit blauer Arbeitskluft, was ihn bei all dem Gelb und Rot auf dem Feld zu einem echten Unikat machte. Musste noch vor der Pause feststellen, dass es diesmal nichts wurde mit der Devise "koa Gegentor", denn die Kollegen hatten ihn beim 1:2 arg im Stich gelassen. Hatte insgesamt aber kaum zu tun und konnte sich in seinem Sechzehner ein wenig die Füße vertreten.
Philipp Lahm
Ist nach gesicherten SZ-Informationen weder Gelsenkirchener noch Dortmunder - hat aber auch mal zwei Jahre im Ausland gespielt (Stuttgart). Pendelte irgendwo zwischen Abwehr und rechter Seite hin und her und hatte eigentlich koa feste Position. Verhalf den Bayern mit seinen Rochaden aber zu einem Übergewicht im Zentrum, was Guardiola genau so geplant haben dürfte. Genoss dieses Spiel sichtlich, denn er musste sich nur selten in schwierige Duelle begeben. Ist nach gesicherten SZ-Infos immer noch ein ziemlich entspannter Bayern-Kapitän.
Jérôme Boateng
Ist ein echter Kosmopolit (New York, Rio, Berlin-Charlottenburg) und war diesmal als Botschafter der Interessensgruppe "Koan Aubameyang" gefragt. Nahm sich aber auch die Freiheit für Beckenbauereskes: Pinselte Müller vor dem 1:0 ein Gemälde von Pass in den Lauf, wie es nur Kunstliebhaber können. Verspürte danach noch mehr Gusto aufs jogo bonito und probierte dasselbe gleich noch einmal - diesmal aber mit dem anderen Fuß. Das Resultat: noch eine Torvorlage vor Lewandowskis 3:1. Erbrachte damit den endgültigen Beweis dafür, dass er nicht nur ein Zerstörer ist, sondern auch ein Riesenfußballer.
Javi Martinez
Manche würden behaupten, dass er eigentlich "koa Abwehrspieler" ist, aber das ist Guardiola wurscht. Bei ihm soll Martínez hinten Sicherheitsdienst leisten. Startete als Abwehrchef, tauschte aber bald mit Boateng, um sich ein wenig mehr nach vorne wagen zu können. Agierte im Vergleich zu Boateng weniger auffällig, doch das machte nichts. Machte kaum Fehler (außer beim 1:2, als er zu spät kam), gewann seine Duelle und wirkte stabil wie einer, der schon immer Abwehrspieler sein wollte. Dass er gerade eine ewige Verletzungspause hinter sich hat, scheint schon wieder weit weg.
David Alaba
Hat auch schon in der Innen-Verteidigung ausgeholfen, was für ihn natürlich koa Problem war. Ist mit unerschütterlicher Coolness gesegnet, weshalb er bei Guardiola nie aus der ersten Elf weichen muss. Agierte beim 1:2 aber ein bisserl zu cool, als er Dortmunds Roadrunner Gonzalo Castro eine Freifahrt gewährte. Beließ es aber bei dieser einen Unachtsamkeit und biss sich in diesen lauen Herbstabend hinein. War froh, dass die Dortmunder ihre Rennerei in der zweiten Hälfte weitestgehend einstellten - so konnte wieder lässig wie immer herumflitzen.
Xabi Alonso
Sein Revier ist vor der Abwehr - spielt am liebsten so, dass er koane Sprints absolvieren muss. Machte nur eine Ausnahme, als er als vorderster Mann den Pressing-Abgesandten gegen Roman Bürki gab. Positionierte sich danach wieder in gewohnte Gefilde und hing manchmal sogar hinter seinen Defensiv-Kollegen zurück. Lieferte nicht den großen Glanz, aber das war auch nicht nötig - den besorgten andere. Durfte früher Schluss machen, er ist ja nicht mehr der Jüngste.
Thiago
Musste sich einst Vorwürfe wegen "Koatison"-Einnahme anhören, was sein Arzt in Barcelona aber dementierte. Begann den Abend bei voller Gesundheit mit einer Becker-Faust, nachdem er sich erfolgreich in eine Hereingabe von Mkhitaryan geworfen hatte. Traute sich in der Offensive weiter nach vorne als zuletzt und tauchte sogar im Sechzehner auf. Traf dort erneut auf Mkhitaryan - und aus irgendeinem obskuren Grund gab es plötzlich Elfmeter. Zeigte viele kleine Klugheiten am Ball, wackelte beschwingt durchs Mittelfeld und bekam eine laute Applaus-Dröhnung, als er ausgewechselt wurde.
Mario Götze
"Koa Götze" in wichtigen Spielen - das war einmal: Erhielt nach langer Zeit wieder einen Vertrauensbeweis von Guardiola und durfte in einem Top-Top-Topspiel starten. Verblüffte früh mit einem gewonnen Kopfballduell (!) gegen Castro, dribbelte ein paar Mal munter los und wirkte durchaus interessiert am Spektakel. Dürfte die 56. Minute nicht so bald vergessen, als er statt des leeren Tores den dritten Rang traf. Verbrachte aber trotzdem einen gelungenen Abend, den er beim 4:1 mit einer Flanke aus dem Präzisions-Leistungskurs und beim 5:1 mit einem trockenen Rechtsschuss krönte.
Thomas Müller
Hatte zuletzt in Mainz koa Glück vom Elfmeterpunkt und verschoss. Wird ihn aber nicht weiter wurmen, denn wo ein Müller ist, sind auch andere Wege zum Torerfolg - siehe 25. Minute: Da wurstelte er sich unnachahmlich an BVB-Keeper Bürki vorbei und besorgte mit Bierruhe das 1:0. Besorgte kurz danach auch das 2:0, weil er das mit dem Elfmeterschießen natürlich doch beherrscht. Ließ danach den Kollegen den Vortritt beim Toreschießen und konzentrierte sich auf ein paar formschöne Müller-Wursteleien mit und ohne Ball.
Douglas Costa
Hat sich binnen weniger Wochen als Herr der Übersteiger, Maestro des Dribblings und Vorlagenkönig etabliert. Wuselte wie so oft im Höllentempo die linke Seite entlang und piesackte BVB-Verteidiger Sokratis damit gewaltig. Schränkte seinen Wirkungskreis nach der Pause ein und schaute sich das Treiben der Kollegen von der linken Seite aus an. Lieferte diesmal ausnahmsweise koa Vorlage - es bleibt vorerst bei elf in dieser noch jungen Saison.
Robert Lewandowski
Hat sich binnen weniger Wochen als derzeit bester Stürmer auf dem Globus etabliert. Musste gegen die alten Kumpels Mats Hummels und "Manni" (Sven Bender) aber ganz schön werkeln, um am Spiel teilnehmen zu können. Verbrachte die erste Halbzeit im Lauermodus und schaute stattdessen Müller beim Toreschießen zu. Seine Geduld zahlte sich aus: Als der Wiederanpfiff noch nicht verhallt war, durfte auch er wieder jubeln, weil ganz Dortmund freundlich den Weg frei machte. Macht es derzeit nicht unter zwei Treffern und jubelte noch einmal, als Götze ihm das 4:1 vor die Füße servierte. Schoss diesmal koane fünf Tore. Na sowas.
Arturo Vidal
Hat nach seiner alkoholisierten Unfallfahrt in Chile derzeit koan Führerschein, was ihn mit Marco Reus auf der Gegenseite verbindet. Kam erst spät in die Partie, weil er unter der Woche ein wenig Muskelzwicken verspürt hatte. Tauchte einmal im Strafraum auf, verhedderte sich aber zwischen lauter Dortmundern. Konnte nach dem Spiel immerhin mit Reus übers Chauffiertwerden quatschen.
Joshua Kimmich
Durfte auch noch mitmachen bei diesem Showabend des FC Bayern - kam für Alonso und wirkte in seinen wenigen Einsatzminuten wie einer, der so ein 5:1 gegen Dortmund einfach völlig normal findet. (Archivbild)
Kingsley Coman
Als er das Feld betrat, wurde es laut im Stadion. Das lag weniger an ihm, als an demjenigen, der für ihn runter ging: Es war Müller, der riesigen Applaus bekam. (Archivbild)