Home Sport Fußball Bundesliga FC Bayern in der Einzelkritik - Debüt mit Knalleffekt Xabi Alonso lernt seine neue Kollegen beim Umziehen kennen und gibt schon den Dirigenten. Manuel Neuer missglückt ein Ausflug und Xherdan Shaqiri wird als Double-Fälschung von Arjen Robben enttarnt. Der FC Bayern beim 1:1 gegen Schalke 04 in der Einzelkritik.
Von Maik Rosner, Gelsenkirchen
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Manuel Neuer Quelle: AP
Hat mittlerweile schon viel Routine, gegen seinen Jugendverein FC Schalke anzutreten. Stand aus Sicht der königsblauen Fans nun zum siebten Mal auf der falschen Seite und hat bisher nie verloren. Hatte sogar nie ein Gegentor kassiert, außer von Rafinha, seinem Münchner Kollegen mit ebenfalls Schalker Vergangenheit. Unterstützte seinen ehemaligen Verein nun nach Kräften. Spielte Kaan Ayhan den Ball bei einem missratenen Ausflug als Libero in die Füße. Behielt vorerst aber seine bemerkenswerte Bilanz, weil die Schalker Mitleidsgesten offenbar nicht wollen. Sonst selten gefordert. Und wenn einmal, dann sicher. Beim ersten echten Gegentor durch Schalke in sieben Spielen machtlos.
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Philipp Lahm Quelle: Bongarts/Getty Images
War wieder einmal als rechter Außenverteidiger gefragt, da Trainer Pep Guardiola diesmal lieber eine Viererkette in der Abwehr aufbot. Spielte seinen Part mit einer Selbstverständlichkeit, als habe er die Strapazen der WM auf dem Rückweg aus Brasilien einfach über dem Atlantik aus den Beinen und dem Flugzeug geschüttelt. Flitzte oft gewohnt leichtfüßig und drehfreudig über seine rechte Seite oder das Halbfeld.
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Jerome Boateng Quelle: Bongarts/Getty Images
Fiel kurz vor der Pause mit gleich zwei Aktionen auf. Zunächst mit einem Ballverlust, dann mit einem unabsichtlichen Handspiel im Strafraum. Wurde danach von Pep Guardiola zur Seitenlinie gerufen und mit einigen Instruktionen versorgt. Leistete sich allerdings auch zu Beginn der zweiten Hälfte einen Wackler, als er Julian Draxler beinahe enteilen ließ und den Nationalelfkollegen in der Not mit dem Arm aus dem Gleichgewicht brachte. Rettete danach noch einmal gekonnt gegen Eric Maxim Choupo-Moting, musste aber dennoch für Dante runter.
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Holger Badstuber Quelle: dpa
Weiß seit diesem Samstag, dass er sich in der Hierarchie der Abwehrspieler rasch nach oben gearbeitet hat. War wegen zweier Kreubandrisse ja fast zwei Jahre ausgefallen, durfte zuletzt gegen Wolfsburg beginnen und erhielt nun den Vorzug vor Dante. Spielte seinen Part als linker Innenverteidiger stabil und mit zuweilen schönen Zügen in der Spieleröffnung. Wurde von der Schalker Offensive nur selten gefordert.
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David Alaba Quelle: Bongarts/Getty Images
Wünscht sich so sehr, ins defensive Mittelfeld befördert zu werden. Kehrte nach seinem Ausflug auf diese Position gegen den VfL Wolfsburg nun aber in sein angestammtes Betätigungsfeld zurück. Saß zwischendurch auf dem Hosenboden. Wollte damit jedoch keinen Sitzstreik initiieren, sondern war schlicht ausgerutscht. Spielte ansonsten gewohnt laufstark und mit Offensivdrang. Bekam zu Beginn der zweiten Halbzeit einen aufmunternden Klaps von Xabi Alonso. Ließ sich keinen Neid auf den neuen Regisseur im defensiven Mittelfeld anmerken.
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Xabi Alonso Quelle: dpa
Hat seinem neuen Trainer Pep Guardiola zu verdanken, mit seinen mittlerweile bald 33 Jahren im Zentrum einer ganzen Reihe von Überraschungen zu stehen. War nicht nur gerade überraschend von Real Madrid ins defensive Mittelfeld des FC Bayern übergelaufen. Stand mit der Trikotnummer drei nun auch überraschend in der Startelf. Hatte seine neuen Kollegen quasi erst beim Umziehen kennengelernt. Begann das Aufbauspiel des FC Bayern wie selbstverständlich sofort an sich zu reißen, als habe er seit 2009 nicht in Madrid, sondern in München gekickt. Passte anfangs zumeist auf den linken Flügel, möglicherweise aus alter Gewohnheit. Erkannte in Mario Götze aber vielleicht auch Parallelen zu Cristiano Ronaldo. Chippte bald einen Freistoß elegant in den Strafraum. Später nicht mehr so auffällig. Dirigierte, passte und verschob aber weiter sehr routiniert und leistete sich bis zu einer Auswechselung in der 68. Minute nur sehr wenige Fehler. Versuchte vorm 1:1 zu retten, schoss aber Benedikt Höwedes an.
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Sebastian Rode Quelle: AFP
Durfte erstmals in der Liga für die Münchner in der Bundesliga von Beginn an auflaufen. Rechtfertigte das Vertrauen rasch durch eine klasse Kombination mit Robert Lewandowski. Tippte den Ball vorm Führungstor und bei einem verzögerten doppelten Doppelpass geschickt zum Polen. Fühlte sich im defensiven Mittelfeld an der Seite von Alonso offenbar gut aufgehoben und genoss bei seinem Ausflügen nach vorne die Rückendeckung des neuen Kollegen. Vor allem kämpferisch auffällig.
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Xherdan Shaqiri Quelle: dpa
Durfte den angeschlagenen Arjen Robben auf dem rechten Flügel vertreten. War dabei engagiert und viel unterwegs, traf aber nicht immer die richtigen Entscheidungen. Erinnerte sich vielleicht deshalb zwischendurch an Robben und nahm sich die Spielweise des Niederländers zum Vorbild. Dribbelte, zog nach innen und schloss mit links ab. Blieb dabei aber hängen. War schnell als Double-Fälschung entlarvt. Wird kein Arjen Robben mehr werden.
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Thomas Müller Quelle: AP
War nach vier Minuten bereits nah an der Führung, zielte mit seinem Dropkick aus vollem Lauf aber genau auf Torwart Ralf Fährmann. Hatte damit schon seine auffälligste Szene hinter sich. War ähnlich engagiert wie Shaqiri, doubelte aber noch nicht einmal sich selbst. War an einigen Szenen beteiligt, kam dabei aber nicht auf seine ganz eigenen Thomas-Müller-Ideen.
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Mario Götze Quelle: dpa
War wohl auch von Xabi Alonso rasch als ziemlich unechtes Double von Cristiano Ronaldo entlarvt. Sprintete kaum einmal und mühte sich auch sonst nicht wirklich, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doubelte allerdings auch nicht den Rio-Götze vom WM-Finale, dem eine Szene für etwas Großes genügt. Durfte nach knapp einer Stunde runter.
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Robert Lewandowski Quelle: REUTERS
War nach fünf Minuten bereits nah an der Führung, zielte mit seinem flachen Rechtsschuss aus vollem Lauf aber genau auf Torwart Ralf Fährmann. Hatte damit schon seine auffälligste Szene hinter sich. War ähnlich engagiert wie Shaqiri und Müller, aber auch ähnlich selten zwingend. Erlebte ein durchaus typisches Mittelstürmerspiel, in dem die Kollegen zu wenige Vorlagen und Ideen liefern.
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Juan Bernat Quelle: Bongarts/Getty Images
Kam in der 57. Minute und versuchte sich an einigen Tempoläufen über die linke Seite. War allein damit auffälliger als Mario Götze.
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Pierre-Emile Hojbjerg Quelle: Alexander Hassenstein/Getty
Löste Xabi Alonso in der 68. Minute im defensiven Mittelfeld ab und ließ sich beim Abklatschen an der Seitenlinie keinen Neid auf den neuen Regisseur im defensiven Mittelfeld anmerken. Spielte solide.
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Dante Quelle: dpa
Wurde bald nach seiner Hereinnahme in der 59. Minute von Eric Maxim Choupo-Moting überlaufen und begünstigte den wohl irregulären Ausgleich durch einen unglücklichen Abpraller. Danach sicherer im Stellungsspiel.
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