FC Bayern in der Einzelkritik:Costa rast in den Gegner

Der Brasilianer fällt überraschend in den Rasen, Thomas Müller verwandelt sicher. Zugang Kingsley Coman macht bei seinem Debüt allerdings nicht den Unterschied. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Lisa Sonnabend

Manuel Neuer

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(Foto: dpa)

Ist als Torhüter des FC Bayern offenbar nicht mehr ausgelastet, arbeitet zudem als Softwareprüfer, der jeden Morgen um 7.30 Uhr den Bus zur Arbeit nimmt. Behauptet das zumindest in einem neuen Werbeclip. Übte beim Aufwärmen Rolle rückwärts und Spagat. Behauptet womöglich als nächstes, Weltmeister in der Rhythmischen Sportgymnastik zu sein. Ist aber natürlich als Torwart beim FC Bayern unabkömmlich. Hatte lange wenig Mühe, bei Essweins Schuss in den rechten Winkel machtlos. Nahm damit erstmals seit 332 Bundesliga-Minuten zu Hause wieder ein Gegentor hin.

Rafinha

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(Foto: Alexandra Beier/Getty Images)

Feierte vor ein paar Tagen seinen 30. Geburtstag mit einer riesigen Schokoladentorte. Hat aber offenbar nur ein kleines Stück davon verspeist. War fit und durfte deswegen von Beginn an spielen. Wuselte so eifrig über den Rasen wie in der vergangenen Saison. Passte auf, half beim Spielaufbau und leistete sich nur ganz wenige Fehlpässe - nicht anzumerken, dass er nun ein Jahr älter ist.

Jérôme Boateng

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(Foto: AFP)

Hatte eine anstrengende Woche, reiste mit der DFB-Elf nach Frankfurt und Glasgow, anschließend schaute er noch in Berlin vorbei. Flitzte nicht, sondern trabte wie ein Staatsmann über den Platz. Hatte ordentlich zu tun, die bulligen Augsburger Angreifer Bobadilla und Esswein vom Tor fern zu halten, wusste aber meist genügend eigene Körpermasse entgegenzusetzen. In der zweiten Hälfte wurde es dann ruhiger, spielte einige feine Pässe in die Spitze auf Lewandowski.

David Alaba

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(Foto: AFP)

Im Gegensatz zu den Kollegen im Team bereits für die EM qualifiziert, ging die Partie vielleicht deswegen eher locker an. Raste zwar immer wieder wie ein österreichischer Abfahrtsolympiasieger nach vorne. Kam aber hin und wieder von der Piste ab. Konnte den Spielaufbau nicht entscheidend prägend, verlor sogar ein paar Kopfballduelle. Hat in dieser Woche mit der Nationalelf bereits Historisches geleistet, zweimal gelingt dies eben nicht einmal einem David Alaba.

Xabi Alonso

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(Foto: AP)

Der Baske beeindruckt Philipp Lahm derzeit wie kein anderer, verriet der Kapitän im Stadionmagazin, weil Alonso so akribisch Deutsch lerne. War an diesem Samstag eine Art Aushilfsverteidiger und ließ sich weit nach hinten fallen. Erledigte auch dies sehr akribisch. Scheuchte Alaba mit einer Handbewegung nach vorne, so als wolle er signalisieren: Ich habe alles im Griff. Hatte dies beim Gegentreffer in der 42. Minute allerdings nicht. Versäumte es, die sich in den Strafraum kombinierenden Augsburger zu stören. Als Freistoßschütze sicherer. Hätte in der 65. Minute so fast den Ausgleich erzielt, der Schuss war aber zu unplatziert.

Philipp Lahm

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Agierte spritzig, mit viel Übersicht und präzisen Pässen. Die lange Erholungsphase war ihm anzusehen. Hatte ja viel Zeit, während sich seine Kollegen um die EM-Qualifikation bemühten. Ob er diese für einen Besuch auf einem Volksfest oder eine Wanderung am Schliersee nutzte? Fest steht: Der gewissenhafte Lahm gab ein langes Interview für das Stadionmagazin und nahm an den Dreharbeiten zum Geburtstagsclip für Franz Beckenbauer teil, bekam dort sogar eine Hauptrolle. "Prost, ois guade", gratulierte er artig, ein Weißbierglas in der Hand. War nun sichtlich froh, endlich wieder Fußball spielen zu können.

Thiago

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(Foto: dpa)

Tat alles, um die Gunst von Pep Guardiola zurückzugewinnen. Bot sich an, flitzte, dribbelte, flankte und stupste den Ball einmal hübsch zu Lewandowski durch. In der 20. Minute verhinderte nur eine starke Parade von Hitz, dass sein Kopfball im Tor landete. Doch nicht einmal Thiago gelang es an diesem Nachmittag, beständig Druck auf den Gegner aufzubauen. Foulte daraufhin aus Frust.

Arturo Vidal

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(Foto: AP)

Reiste in der Länderspielpause nach Chile. Was er dort trieb, blieb rätselhaft. Fußball spielte er jedenfalls nicht und landete bereits vorzeitig wieder in München. Auch gegen Augsburg lief es nicht optimal. Chefelte viel, spielte aber kaum mit. Beim Gegentreffer verpasste er es, Esswein am Abschluss zu hindern. Verlor einmal den Ball ungeschickt gegen Bobadilla. Wurde sofort danach ausgewechselt.

Thomas Müller

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(Foto: dpa)

Feierte den 70. Geburtstag von Franz Beckenbauer in einem T-Shirt, auf dem "Der Kaiser" stand, und in Siebziger-Jahre-Turnschuhen. Stocherte zu Beginn direkt vor dem Tor nur knapp am Ball vorbei, versuchte es später mit einem sogar für Müller unorthodoxen Trick: Schloss - rückwärts zum Tor stehend - mit der Ferse ab. Den Augsburger, der im Weg stand, konnte er nicht sehen. Blieb meist ungewohnt ungefährlich. Durfte in der 89. Minute dann jedoch noch einen Elfmeter treten - und verwandelte diesen mal wieder sicher.

Douglas Costa

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Erhielt beim vergangenen Heimspiel einen Rüffel von Arjen Robben für einen frechen Hacken-Lupfer. Das war ihm aber herzlich egal, zeigte ihn beim Aufwärmen sogleich wieder. Bekam im Spiel für einen schnellen Antritt den ersten Szeneapplaus. Übertrieb es aber hin und wieder - wofür er den strengen Blick von Kapitän Lahm auf sich zog. Seine bislang unauffälligste Partie für den FC Bayern bislang. Fiel immerhin noch kurz vor Schluss um, nachdem er schnurstracks in den Gegenspieler gerast war. Bekam dafür kurioserweise einen Elfmeter, und zudem freundliche Tätscheleien der Mitspieler.

Robert Lewandowski

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(Foto: AFP)

Hat vielen im Team etwas voraus: Weiß jetzt, wie es sich anfühlt ein Tor gegen Manuel Neuer zu schießen. Wiederholte das Kunststück an diesem Samstag zur Freude der Bayern nicht, traf aber zu deren Ärger lange auch nicht gegen Hitz. Obwohl er kurz nach der Halbzeitpause alleine auf den Augsburger Torhüter zulief. Als die Bayern in der zweiten Hälfte etwas zwingender wurden, sah auch Lewandowski besser aus - und in der 77. Minute gelang ihm doch noch ein Tor: Der Pole passte auf Thomas Müller, der stocherte aufs Tor, so dass Lewandowski den Abpraller nur noch hineinschieben musste.

Kingsley Coman

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(Foto: REUTERS)

Hat ein Selbstbewusstsein so groß wie der Mund von Oliver Kahn ("Bin ein Spieler, der den Unterschied macht."). Nach nur zwei Tagen Training mit der Mannschaft durfte der Zugang bereits in der 56. Minute seine extravagante Haarpracht in der Fröttmaninger Arena vorführen. Bekam für die erste Flanke bereits Applaus. Schnappte sich danach forsch den Ball, um die Ecke zu treten. Doch Xabi Alonso nahm ihm diesen wieder weg. Sprintete hin und wieder, dribbelte einen Augsburger aus, spielte sich aber vor allem erst einmal mit den Kollegen warm. Machte diesmal nicht den Unterschied.

Juan Bernat

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(Foto: dpa)

Kam in der 90 Minute und machte auch nicht den Unterschied.

Joshua Kimmich

Kam in der 90 Minute und machte auch nicht den Unterschied.

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