FC Bayern in der Einzelkritik:Clowneske Momente von Arturo Vidal

Der Chilene fabriziert Fehlpässe. Robert Lewandowski berührt nur 20 Mal den Ball. Mats Hummels hat im Zaubertrank gebadet. Die Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Matthias Schmid

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Sven Ulreich

Bayern Muenchen v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Neuer Stammtorwart beim FC Bayern - zumindest bis zum Saisonende, weil sich Manuel Neuer nach seinem Fußbruch erst wieder gesund pflegen lassen muss. Überlegt deshalb, ob er den Klub im Sommer wirklich verlassen möchte oder doch noch eine Saison dranhängt. Musste sich beim 0:1 von Bojan Krkic zwar den Ball durch die Beine schieben lassen, verhinderte anschließend aber gegen Levin Öztunali mit einem Manuel-Neuer-Gedächtnis-Reflex das 0:2, indem er die rechte Hand blitzschnell nach oben riss. In der zweiten Hälfte beschäftigunglos.

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Rafinha

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Quelle: AFP

Will nicht weg. Gefällt sein Jobprofil mit regelmäßigen Einsätzen in der Bundesliga. Wird ab dem Sommer in der Post-Lahm-Zeit mit Joshua Kimmich um einen Stammplatz als Rechtsverteidiger kämpfen. Gegen Mainz gewohnt giftig und lästig in den Zweikämpfen, perfektionierte aber ansonsten die Rolle des Unauffälligen.

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Mats Hummels

Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Lief in der 32. Minute Öztunali auf und davon und verhinderte mit einer Grätsche einen Mainzer Eckball. Hummels sprintete? Konnte das real sein? Nach dem Madrid-Spiel, das er wie ein Rentner nach einer Hüftoperation humpelnd beendete? Welche Wundermittel hat der Mannschaftsarzt ihm da nur verabreicht? Der Weltmeister spielte aber tatsächlich gewohnt frisch und souverän, als hätte er vor dem Spiel in einem Zaubertrank gebadet.

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David Alaba

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Quelle: AFP

Bei Alaba half auch kein Wundermittel mehr, der Linksverteidiger, der als Innenverteidiger begann, musste in der 17. Minute verletzt raus, nachdem er vorher schon an der Seite vom Mannschaftsarzt am Oberschenkel behandelt worden war.

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Juan Bernat

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Quelle: AP

Geistig und körperlich nach der verstörenden Niederlage gegen Real Madrid frischer als die meisten Mitspieler, weil er keine 120 Minuten in den Beinen hatte. Passte sich in der Anfangsphase allerdings deren Niveau an und fabrizierte so viele Fehlpässe wie Philipp Lahm in seiner ganzen Karriere nicht.

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Arturo Vidal

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Quelle: AFP

Schimpfte nach dem Real-Spiel, dass der Schiedsrichter in einem Spiel "nicht der Clown" sein sollte. Spielte gegen Mainz in ersten Hälfte selbst manchmal wie ein Clown, kam jedenfalls auf mehr Fehlpässe als gelungene Zuspiele. Hatte nach 65 Minuten Feierabend.

(Archivbild)

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Thiago

Bayern Munich's Thiago Alcantara scores their second goal

Quelle: Michaela Rehle/Reuters

Traf gegen Mainz auf einen ehemaligen Mitspieler beim FC Barcelona: Bojan Krkic. Das Wiedersehen der beiden Kleinkünstler, die 2011 gemeinsam für Spanien die U-21-Europameisterschaft gewannen, fiel zunächst aber wenig herzlich aus. Thiago konnte den Führungstreffer von Krkic nicht verhindern. Und deutete anschließend nur mit wenigen seiner Zauberpässchen mit dem Außenrist an, warum es den FC Barcelona so schmerzt, dass er mit seinen Zauberpässchen nicht Messi und Neymar noch besser machen darf. Scheiterte mit einem feinen Volleyschuss kurz nach der Pause am Mainzer Torwart Jannik Huth. Aber am Ende reichte es dennoch zum finalen Ausgleich im kleinen Privatduell mit Krkic, indem er mit ein, zwei unverschämt lässigen Körpertäuschungen und einem trockenen Schuss das 2:2 erzielte.

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Franck Ribery

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Quelle: AP

Wurde in der 36. Minute sogar vom Gegenspieler Giulio Donati tröstend in den Arm genommen. Beim Franzosen wollte nichts klappen, nur ein einziger Pass kam an, der aber wenigstens zum 1:1-Ausgleich von Robben führte - ansonsten endeten sie nur mit Abschlägen oder Einwürfen des Gegners. Durfte deshalb nach den ersten 45 Minuten gleich in der Kabine bleiben und duschen.

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Arjen Robben

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Quelle: AFP

Will immer gewinnen, sogar beim Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel mit seinen Kindern. Fühlte sich deshalb auch nicht angesprochen vom Appell des Bayern-Trainers Carlo Ancelotti, der seine Profis vor dem Spiel daran erinnerte, dass es nach dem Champions-League-Aus gegen Real Madrid noch um zwei Titel in dieser Saison gehe. Forderte deshalb jeden Ball, auch wenn er sich gerade die Schnürsenkel seiner grün-weißen Schuhe zubinden musste. Erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich mit einem beherzten Schuss ins lange Eck. Vergaß danach aber des Öfteren, dass er noch zehn Mitspieler auf dem Platz stehen hat und nicht allein gegen alle spielen muss.

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Thomas Müller

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Quelle: AFP

Durfte erstmals in dieser Saison als Bayern-Capitano die Platzwahl bestreiten und sogar mal wieder in seiner Paraderolle als freischaffender Raumdeuter hinter Lewandowski auflaufen. Bereitete den zwischenzeitlichen Ausgleich von Robben zwar mit einem öffnenden Pass vor, fiel ansonsten aber eher mit technischen Unzulänglichkeiten auf, die sogar in der Kreisklasse Beträge in die Mannschaftskasse zwingend machen.

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Robert Lewandowski

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Quelle: AFP

Sorgte am Samstagnachmittag für ein seltenes Naturschauspiel: Schoss erstmals in der 27. Minute aufs Tor. Der Pole war wohl nie weiter von einem Treffer gegen Mainz entfernt als diesmal. Gegen seinen Lieblingsgegner wohlgemerkt, gegen den er zuletzt elfmal in zwölf Spielen traf. Fürs Protokoll: Köpfelte in der zweiten Hälfte noch einmal übers Tor. Berührte insgesamt nur 20 (!) Mal den Ball.

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Joshua Kimmich

Bayern München - FSV Mainz 05

Quelle: dpa

Kam in der 17. Minute für den verletzten Alaba ins Spiel, führte sich gleich mit einem verwegenen Dribbling ein - im eigenen Strafraum. Gewann viele Zweikämpfe, einen entscheidenden verlor er allerdings, als er Muto am Schienbein traf und Brosinski per Elfmeter zum 2:1 für Mainz traf.

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Kingsley Coman

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Quelle: AFP

Durfte nah der Pause für Ribéry mitmachen. Machte zumindest nicht weniger falsch und schoss einmal so beherzt aufs Tor, dass der Mainzer Keeper Huth den Ball abwehren musste.

(Archivbild)

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Xabi Alonso

Bayern Munich's Thomas Muller, Xabi Alonso and Thiago Alcantara look dejected after the match

Quelle: Michaela Rehle/Reuters

Durfte noch knapp eine halbe Stunde unter Wettkampfbedingungen auslaufen. Das Bayern-Metronom beruhigte das hektische Spiel noch so entscheidend, dass er nicht als Verlierer den Platz wieder verlassen musste.

© SZ.de/jbe/chge
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