FC Bayern in der Einzelkritik:Boateng entdeckt die Horizontale

Der Bayern-Verteidiger verbringt gegen Wolfsburg auffällig viel Zeit im Liegen, Arjen Robben hat wenige Freunde und Philipp Lahm schenkt Pep Guardiola ein mildes Lächeln. Der FC Bayern beim 6:1 gegen Wolfsburg in der Einzelkritik.

Von Carsten Eberts, Wolfsburg

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: Fabrizio Bensch/Reuters)

Der Bayern-Verteidiger verbringt gegen Wolfsburg auffällig viel Zeit im Liegen, Arjen Robben hat wenige Freunde und Philipp Lahm schenkt Pep Guardiola ein mildes Lächeln. Der FC Bayern beim 6:1 gegen Wolfsburg in der Einzelkritik. Manuel Neuer: Bekam dieser Tage von Pep Guardiola eine Stammplatzgarantie für die kommende Saison erteilt. In feinstem Guardiola-Stakkato ("Super-Super-Spieler") erklärte sein Trainer, er plane für die kommende Spielzeit nur "wenige, wenige, wenige, wenige, wenige" Ergänzungen für den Kader. Da würde es schon verwundern, würde Guardiola eine dieser wenigen, wenigen, wenigen, wenigen, wenigen Veränderungen ausgerechnet auf der Torwartposition vornehmen. Neuer rechtfertigte das Vertrauen nach anfänglichen Unsicherheiten auch in Wolfsburg, beim Gegentor war er schuldlos.

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David Alaba

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(Foto: dpa)

David Alaba: Darf ebenfalls damit rechnen, dass Guardiola auf der Suche nach Ergänzungen nicht unbedingt für teures Geld einen Linksverteidiger kaufen wird. Hatte auffällig viel Raum nach vorne, da Gegenspieler Ivan Perisic von der Rückwärtsbewegung nicht allzu viel zu halten schien. Nutzte diese Räume jedoch eher wenig, wenig, wenig, wenig, wenig.

FC Bayern in der Einzelkritik

Dante

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(Foto: dpa)

Dante: Hat viele, viele, viele, viele, viele Haare. Macht dafür wenige, wenige, wenige, wenige, wenige Fehler. Jedoch auch, weil er die brenzligen Aktionen in Wolfsburg galant seinem Kollegen Boateng überließ.

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Jérôme Boateng

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jérôme Boateng: Hat wie Neuer eine Stammplatzgarantie, und normalerweise seine besten Aktionen, wenn er auf zwei Füßen steht. Verbrachte diesmal auffällig viel Zeit im Liegen: Versuchte erst auf dem Hosenboden, den Ball nach einer Ecke über die Linie zu drücken. Klärte dann in der Abwehr liegend gegen Bas Dost. Unterband dann noch einen Konter, als er nur knapp über der Grasnarbe in den Schuss segelte. Was man sich eben so ausdenkt, wenn man mit 20 Punkten Vorsprung die Tabelle anführt.

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Rafinha

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(Foto: AFP)

Rafinha: Bekleidet bei den Bayern eine Position, die noch am ehesten als ergänzungswürdig gilt. Der Brasilianer machte diesmal auch etwas mehr, mehr, mehr, mehr, mehr Fehler als sonst. Fast jede Wolfsburger Offensivaktion lief in der ersten Halbzeit über seine Seite, die Rafinha eher zögerlich verteidigte. Auch jene Flanke, die zum Gegentor führte, konnte er nicht verhindern. (Archivbild)

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Philipp Lahm

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Philipp Lahm: Hätte wohl auch dann einen Stammplatz, würde Guardiola plötzlich auffallen, dass Lahm mit Spielintelligenz der Mannschaft künftig als sehr falscher Neuner am besten helfen würde. Fühlte sich im Bayern-Mittelfeld im Gegensatz zur Nationalmannschaft deutlich wohler. Durfte sich ungewöhnlich früh, (schon nach 66 Minuten) auf der Bank ausruhen. Quittierte seine Auswechslung gegenüber Guardiola mit einem äußerst milden Lächeln. (Archivbild)

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Arjen Roben

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(Foto: dpa)

Arjen Robben: Überlupfte nach elf Minuten VfL-Keeper Benaglio, als der Schiedsrichter längst abgepfiffen hatte. Wurde anschließend auch bei jeder weiteren Aktion ausgepfiffen, wie es Robben seit zwei Jahren in Bundesligastadien nur selten erlebt hat. Rächte sich zwar nicht mit einem Tor, sondern mit zwei herausragenden Vorlagen für Ribéry und Müller. Bekam von Müller langanhaltenden Applaus gespendet.

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Toni Kroos

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(Foto: dpa)

Toni Kroos: Hat erstmals in dieser für ihn so formidabel verlaufenen Saison einen kleinen Durchhänger. Trat beim Länderspiel unter der Woche gegen Chile ungewohnt lethargisch auf, dass sich mancher Beobachter schon an das WM-Halbfinale gegen Italien erinnert fühlte. Wirkte auch gegen Wolfsburg häufig abwesend, was auch Guardiola nicht verborgen blieb: Schon nach 57 Minuten nahm er Kroos vom Feld. (Archivbild)

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Xherdan Shaqiri

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Xherdan Shaqiri: Musste früh zur Seitenlinie, um sich Sonderinstruktionen seines Trainers abzuholen. Den halbprofessionellen Lippenlesern auf den Tribünen war die Sicht verdeckt, die Wetten stehen jedoch gut, dass Guardiola ein "wenig, wenig, wenig, wenig, wenig" mehr Engagement in der Vorwärtsbewegung einforderte. Shaqiri wirkte anschließend wie aufgestachelt. Müller jubelte zwar formschön nach dem Ausgleichstor. Doch es war der Schweizer Kraftwürfel, der den Ball bereits über die Linie gedrückt hatte.

FC Bayern in der Einzelkritik

Franck Ribéry

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(Foto: dpa)

Franck Ribéry: An seinen Leistungen gibt es normalerweise äußert wenig, wenig, wenig, wenig, wenig auszusetzen. Fand diesmal jedoch erst zögerlich in die Partie, das impulsive Wolfsburger Pressing setzte dem Franzosen merklich zu. Erst als der Widerstand nachließ, fand auch Ribéry seinen Spaß. Bedankte sich nach seinem Tor artig bei Robben, der mit seinem Dribbling Dreiviertel der Arbeit erledigt hatte.

FC Bayern in der Einzelkritik

Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Thomas Müller: In Abwesenheit von Götze (angeschlagen) und Mandzukic (zunächst Bank) zur Sturmspitze erklärt. Und Sturmspitzen schießen Tore, das ist klar. Jubelte erstmals, als Shaqiris Ball bereits die Linie überquert hatte und Müller das Spielgerät ein zweites Mal über die Linie donnerte. Das motivierte Müller nur noch mehr: Am Ende des Arbeitstages standen zwei weitere Tore und eine weitere Vorlage auf seinem Konto. Stammplatzverdächtig, auch für die kommende Saison.

FC Bayern in der Einzelkritik

Thiago

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(Foto: REUTERS)

Thiago: Kam nach 56 Minuten für Shaqiri. Hatte den Bayern zuvor gefehlt, das wurde schnell deutlich. Brauchte nur wenige Minuten, um Müller in die Gasse zu schicken. Da nahm das Spiel den aus Bayern-Sicht erwünschten Lauf.

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Mario Mandzukic

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(Foto: dpa)

Mario Mandzukic: Kam nach 57 Minuten für Kroos. Hätte an alter Wirkungsstätte gerne von Beginn an gespielt, brauchte nach seiner Einwechslung jedoch nur wenige Minuten, um sein Saisontorekonto von 14 auf 16 zu erhöhen. Braucht übrigens nicht zu fürchten, dass Guardiola in den kommenden Wochen noch Konkurrenz für seine Position verpflichtet: Das ist in Robert Lewandowski längst geschehen. Javi Martínez: Kam nach 66 Minuten für Lahm. Hielt der Offensivabteilung den Rücken frei, damit diese den VfL Wolfsburg formschön abschießen konnte.

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