FC Bayern in der Einzelkritik:Alaba sprintet in die falsche Richtung

Der Österreicher steht für die Ideenlosigkeit der Münchner, Mats Hummels zeigt eine breite Brust und Franck Ribéry verheimlicht seine Künste. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Benedikt Warmbrunn, Bremen

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SV Werder Bremen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Manuel Neuer

Bessere Beine werden seine Spieler haben, kündigte Trainer Carlo Ancelotti an. Sonderlich gewagt war das nicht - erstmals nach mehr als vier Monaten spielte ja wieder Neuer. Und der hat die besten Hände, die besten Arme, die beste Brust, den besten Kopf, die besten Füße und, ja, auch die besten Beine aller Torhüter der Welt. Das musste doch reichen um die Gesamtbeinbilanz des Teams zu verbessern! War tatsächlich hauptsächlich als Anspielstation seiner Mitspieler gefordert. In seine weltbesten Torhüterhände nahm er den Ball erstmals nach einem Kopfball von Süle. Wichtigste Tat: Verhinderte durch eine Grätsche einen Eckball für Werder.

SV Werder Bremen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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Joshua Kimmich

Als Rechtsverteidiger schon erstaunlich routiniert. Wäre er aber auch als Linksaußen, als Maskottchen oder als Manuel Neuer. Stets bemüht, die Bandbreite des Angriffsspiel durch Flanken zu erweitern. Wagt sich auch immer weiter in die Zonen vor, in denen er dem Gegner gefährlich wird. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schoss er einmal knapp vorbei. Außerdem schnappte er sich einmal eine Bremer Wasserflasche. Und gönnte sich drei (!) Schlucke.

SV Werder Bremen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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Mats Hummels

Hat eine beinahe so breite Brust wie Neuer, und das als Innenverteidiger. Wehrte mit dieser die beste Bremer Chance in der ersten Halbzeit ab, als er sich in einen Schuss von Delaney warf. Leitete das kollektive Münchner Chancenvergeben der ersten 70 Minuten ein, indem er in der zweiten Minute mit einem Kopfball das Tor verfehlte. Dirigierte die gesamte Mannschaft abgeklärt durch die Partie. Dirigierte irgendwann auch wütend die Betreuer. Wollte aus einer Münchner Wasserflasche trinken. Gönnte sich dann einen ganz großen Schluck.

Bayern München - Bayer Leverkusen

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Niklas Süle

Hat eine beinahe so breite Brust wie Neuer, und das als Innenverteidiger. Musste sich mit dieser allerdings in keinen Schuss werfen, blockte aber einen von Kruse mit dem Rücken ab. Der übrigens auch ziemlich breit ist. Solider zweiter Saisonauftritt.(Archivbild)

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David Alaba

Lieferte zum Ende der ersten Halbzeit den besten Beweis für die vorübergehende Münchner Ideenlosigkeit. Sprintete mit all seiner Linksverteidigerroutine die Linie entlang. Allerdings in die falsche Richtung. Den Sprint schloss er mit einem Rückpass zu Neuer an. Darf als routinierter Linksverteidiger immerhin für sich geltend machen, dass über seine Seite kein Gegentor fiel.

Bundesliga - SV Werder Bremen vs Bayern Munich

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Corentin Tolisso

Kam einem Tor in der ersten Halbzeit so nah wie keiner seiner Mitspieler, als er die Latte traf. Im zentralen Mittelfeld schon erstaunlich routiniert, aber als Rekordzugang wäre er das vermutlich auch als Linksaußen, als Maskottchen oder als Joshua Kimmich. Unterband viele Konter, indem er die Bälle gleich wieder abfing. Unaufgeregter Ballverteiler. Erneut der stärkste Mann im Zentrum.

Werder Bremen - Bayern München

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Thiago Alcantara

Auch der Spanier stand vor der Partie für die Aussicht auf bessere Beine, auch er kehrte ja nach einer Verletzungspause in die Startelf zurück. Wirbelte mit seinen Beinen manchmal so sehr, dass es aussah, als ob er vier davon hätte, mindestens. Mit seinen vier Beinen spielte er ein paar feine Pässchen, manchmal stand er sich damit aber auch selbst im Weg. Ungewöhnlich viele technische Ungenauigkeiten.

SV Werder Bremen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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Arturo Vidal

Durfte am Ende dieser Reise für sich beanspruchen, der Spieler mit den meisten Torchancen gewesen zu sein. Von denen er allerdings keine nutzte. War dennoch wichtig, weil er wie gewöhnlich weder sich noch seine Gegenspieler schonte - wofür ein gleich noch eine weitere Auszeichnung bekam: die Abneigung des Publikums, ausgezahlt in schrillen Pfiffen. Besonders laut wurden diese, als er in der 85. Minute für Rudy ausgewechselt wurde.

SV Werder Bremen v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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Arjen Robben

Ein weiterer Rückkehrer in die Startelf. Wie auf allen Kontinenten bekannt ist, hat er nur ein Bein zum Fußballspielen, das linke. Das rechte rennt halt noch so mit. Hatte die erste Chance der Partie, ein Linksschuss. In manchen Szenen war er allerdings mit zwei rechten Beinen unterwegs. Seine beste Chance? Ein Kopfball. Sein letzter Sprint führte ihn zur Seitenlinie, für ihn kam Coman.

Werder Bremen - Bayern München

Quelle: dpa

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Franck Ribéry

Sorgte auf der linken Seite für Aufregung. Einmal. Da schubste er Robert Bauer ein bisschen. Ansonsten mit einem müden Auftritt. Demonstrierte, wie sehr die Mannschaft von seinen Zauberkünsten abhängig sein kann, indem er seine Zauberkünste an diesem Nachmittag weitgehend geheim hielt. Wurde von Müller abgelöst.

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Quelle: AFP

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Robert Lewandowski

Belegte zunächst lange die These, dass auch die besten Mittelstürmerbeine der Welt (Einschätzung des Experten R. Lewandowski) keine Chance haben, wenn sie umzingelt sind von zu vielen gegnerischen Beinen. Startete manchmal in eine Lücke, nur sah die dann keiner. Startete einfach immer weiter. Dann sah irgendwann der eingewechselte Coman eine Lücke, und natürlich war Lewandowski da zur Führung. Drei Minuten später sah Lewandowski so viele Lücken, dass er ein Solo startete und das 2:0 erzielte.

Chemnitzer FC v FC Bayern Muenchen - DFB Cup

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Kingsley Coman

Brachte in der 64. Minute frische Beine ins Spiel des FC Bayern. Und bessere Beine. Tänzelte in der 72. Minute auf der rechten Seite, eine scharfe Flanke, und schon traf Lewandowski.(Archivbild)

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Thomas Müller

Kam nach der Führung für Ribéry. Hatte gleich mit dem ersten Ballkontakt eine gute Möglichkeit, seinen strammen Drehschuss parierte Werder-Torwart Pavlenka. Die Einwechslung hatte sich also gelohnt.

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Sebastian Rudy

Kam für Vidal. Steuerte das Spiel routiniert dem Ende entgegen.

© SZ.de/tbr
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