FC Bayern in der Einzelkritik
Tom Starke
Neuer-Ersatz Tom Starke hält einen Elfmeter - und das auf ziemlich kuriose Weise. Rafinha ist der Glücksklee der Bayern. Claudio Pizarro und Mario Gomez messen sich im direkten Duell: Die Bayern beim 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg in der Einzelkritik. Tom Starke: Bekam vor dem Spiel ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit vom Torwarttrainer, während sich Manuel Neuer mit drei Bällen selbst beschäftigte. Erstrahlte in seinem zweiten Bundesliga-Einsatz in dieser Saison so farbenfroh wie ein Stiefmütterchen im Münchner Frühling. Durfte in der 43. Minute auch mal zu Boden gehen und einen harmlosen Ball vom Nürnberger Tomas Pekhart halten. Seine Herausforderung kam in der zweiten Hälfte: Durfte sich beim Elfmeter gegen Timmy Simons auszeichnen, wehrte den halbhohen Ball im Fliegen ab - und das ziemlich ungewöhnlich: mit dem Kopf!
FC Bayern in der Einzelkritik
Rafinha
Rafinha: Gehörte ebenso zu den Glücksburschen, die für die Entlastung der Schlüsselspieler aufs Feld durften. War auch sowas wie der Glücksklee der Bayern, da er als einziger Bundesliga-Fußballer gegen Nürnberg noch nie als Verlierer vom Platz tapsen musste. Sorgte in der 24. Minute persönlich dafür, dass das auch so blieb: Der Verteidiger Rafinha vollendete nach Zuspiel durch Stürmer Pizarro zum 3:0. Verkehrte Welt in München. Sorgte mit einem zarten Annäherungsversuch bei Mike Frantz nach der Pause für einen Elfmeter der Nürnberger. Muss sich aber nicht grämen: Hat Starke damit einen Gefallen getan.
FC Bayern in der Einzelkritik
Daniel Van Buyten
Daniel Van Buyten: Zeigte sich von den Kopfschmerzen aus dem Turin-Spiel anfangs noch benommen, vertaumelte im Strafraum der Nürnberger einen gefährlichen Ball, allerdings mit einem ansehnlichen Seitfallzieher. Wurde von den Nürnbergern dann auch nicht gerade schwindelig gespielt. Köpfelte fleißig Ecken aus dem eigenen Strafraum.
FC Bayern in der Einzelkritik
Jérôme Boateng
Jérôme Boateng: Ließ nach dem Meisterspiel in Frankfurt keinen Zweifel daran, dass Fußballer nicht nur flinke Füßchen, sondern auch Six-Packs wie aus Fitness-Videos vorzuweisen haben. Twittert viel und bilderreich, beliebtester Einstieg: "Ha ha ha ha ha." Könnte so auch seinen nächsten Tweet beginnen, machte nämlich in der 5. Minute das 1:0, sein zweites Bundesligator. Ihm glückte der Seitfallzieher, der Van Buyten zuvor noch misslungen war. Anschließend glänzte er als Vorlagengeber zum 2:0. Erlebte gegen Nürnberg seinen eigenen Frühling mit ungeahnten Offensiv-Qualitäten. Ha ha ha ha ha!
FC Bayern in der Einzelkritik
Diego Contento
Diego Contento: Könnte 2015 die 20-jährige Vereinsmitgliedschaft feiern, kam nämlich schon als Steppke von fünf Jahren zu den Bayern. Damit treuer als Bastian Schweinsteiger. Absolvierte gegen Nürnberg seine dritte Bundesliga-Partie der Saison, wurde im Laufe des Spiels sicherer und hätte sich in der 26. Minute in die Vorbereiter-Statistik eintragen können, wenn Gomez denn getroffen hätte. Pfefferte nach der Pause einen Distanzschuss ab, den Raphael Schäfer gerade so übers Tor lenken konnte.
FC Bayern in der Einzelkritik
Anatoli Timoschtschuk
Anatoli Timoschtschuk: Zählt wohl schon wehmütig die Tage runter, bis sein Vertrag ausläuft. Ist so zuverlässig auf der Ersatzbank wiederzufinden wie das Maskottchen Bernie neben kindlichen Bayern-Fans. Durfte nun aber - wie schon im Hinspiel - gegen Nürnberg starten. Zündete mit dem ersten Angriff der Bayern eine ukrainische Rakete vom rechten Strafraumeck, die Raphael Schäfer aber zur Ecke abwehren konnte. War laut Statistik der Münchner mit den meisten Ballkontakten - fiel aber nicht sonderlich auf.
FC Bayern in der Einzelkritik
Emre Can
Emre Can: Ebenfalls Profiteur der frühen Meisterschaft. Durfte gegen Nürnberg seine erste Bundesliga-Partie in dieser Saison absolvieren. Als 18-Jähriger noch ein zartes Pflänzchen in der Riege des Rekordmeisters, startete mit jugendlicher Verspieltheit an der Grenze zur Leichtsinnigkeit - oder war es nur Unsicherheit am Ball? Zeigt sich ohne Ball nämlich recht angriffslustig im Zweikampf. Schaffte es aber nicht wirklich, sich auszuzeichnen.
FC Bayern in der Einzelkritik
Xherdan Shaqiri
Xherdan Shaqiri: Musste sich letztens von Boateng via Twitter veralbern lassen, der ihn zusammen mit Arjen Robben und Franck Ribéry als "Two and a half men" präsentierte. Machte aber auch als halber Mann gegen Nürnberg eine gute Figur, allerdings lässiger als sonst. Ließ in der 56. Minute die Bayern-Fans schon zum Nölen ansetzen, als er sich im Strafraum der Nürnberger mit stoischer Ruhe den Ball zurechtlegte anstatt abzuspielen. Machte umgehend das 4:0 und ließ sich vom euphorischen Van Buyten umarmen und hochheben. Verhalf Pierre Emil Hoijbjerg in der 71. Minute zu seinem Bundesliga-Debüt.
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Claudio Pizarro
Claudio Pizarro: Wurde von Jupp Heynckes zum inoffiziellen Torjäger-Duell mit Mario Gomez berufen. Musste sich zunächst damit abfinden, dass Gomez' Name von den Fans etwas lauter gebrüllt wurde als sein eigener. Stand vor der Partie in der Torjäger-Liste auf Rang 53, gemeinsam mit Arjen Robben. Hätte das in der 12. Minute ändern können, als ihm der Ball im Strafraum an die Brust klatschte - und zu weit Richtung Toraus flog, sodass Pizarro ihn aus spitzem Winkel nicht mehr an Schäfer vorbeibringen konnte.
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Franck Ribéry
Franck Ribéry: Ließ zuletzt etwas Spritzigkeit vermissen - ein Zeichen beginnender Frühjahrsmüdigkeit? Oder schmollte er über die abgesagte Feier an seinem 30. Geburtstag? Egal, als kleiner Trost durfte er gegen Nürnberg als Kapitän auflaufen. War dann auch der Leitwolf in der Offensive, schickte mal Shaqiri, mal Gomez Richtung Tor und versuchte sich anschließend auch selbst. Hätte sich einen Treffer verdient gehabt.
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Mario Gomez
Mario Gomez: Das Sorgenkind der Bayern, musste sich in diesem Winter allzu oft unter der wärmenden Decke auf der Ersatzbank verkriechen. Wie um ihn vor einer Frühlingsdepression zu bewahren, kündigte Jupp Heynckes sehr sehr sehr früh seinen Startelf-Einsatz gegen Nürnberg an. Musste sich damit abfinden, dass auch Pizarro auflaufen durfte, wenn auch nicht in der Spitze. Wurde in der 17. Minute von Boateng in den Strafraum geschickt und verwandelte gekonnt mit langem Ball ins rechte Eck zum 2:0. Scheiterte danach mit dem Kopf. Und mit dem Fuß.
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Pierre Emile Hojbjerg
Pierre Emile Hojbjerg (vierter von links): Kam in der 71. Minute für Xherdan Shaqiri. Der 17-Jährige wurde in seinem ersten Bundesliga-Spiel aus der Nahdistanz am Arm getroffen, er ertrug das wie ein Mann.