FC Bayern in der Einzelkritik:Abstiegshilfe vom Münchner Dreigestirn

Manuel Neuer hätte auch mit einer halben Stunde Verspätung ins Spiel eingreifen können, Mario Gomez verpasst wegen eines gehörigen Brummschädels die Torjägerkanone, Bastian Schweinsteiger übt schon mal für das Champions-League-Finale. Die Bayern beim 4:1 in Köln in der Einzelkritik.

Hendrik Buchheister, Köln

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FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer

SV Werder Bremen v FC Bayern Muenchen  - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Manuel Neuer hätte auch mit einer halben Stunde Verspätung ins Spiel eingreifen können, Mario Gomez verpasst wegen eines gehörigen Brummschädels die Torjägerkanone, Bastian Schweinsteiger übt schon mal für das Champions-League-Finale. Die Bayern beim 4:1 in Köln in der Einzelkritik.

Von Hendrik Buchheister, Köln

Manuel Neuer: Lieferte die erste Erkenntnis an diesem Nachmittag: Neongrüne Stutzen ergänzen sich aus farblicher Sicht nicht optimal mit einem roten Aufwärm-Anzug. Hätte auch mit Verspätung zum Spiel erscheinen können, erst nach einer knappen halben Stunde musste er zum ersten Mal eingreifen, als er einen Schuss von Lukas Podolski am rechten Pfosten vorbei lenkte. War ansonsten vor allem damit beschäftigt, den Ball nach Rückpässen weit nach vorne zu treten. In der zweiten Hälfte nach einem Kölner Steilpass zur Stelle. Gewährte außerdem Einblick in die Kunst des beidhändigen Abwurfs in Bauchlage.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm

1. FC Koeln - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

Philipp Lahm: Hatte den Ausflug nach Köln auch für einen Besuch im Dom oder dem Römisch-Germanischen Museum nutzen können. In der Bundesligapartie gegen den örtlichen Fußballverein wurde er kaum benötigt, dafür ging von den Kölner Offensivleuten zu wenig Gefahr aus. Hielt sich auffällig oft in der Nähe der Kölner Eckfahne auf. War trotzdem in der Abwehr wachsam, wenn er doch eingreifen musste, wie zum Beispiel nach einer knappen Stunde, als er einen Steilpass von Pezzoni auf Eichner blockte.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Anatolij Timoschtschuk

1. FC Koeln - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

Anatolij Timoschtschuk: Durfte sich wie schon gegen Bremen und Stuttgart für seinen Einsatz im Champions-League-Finale einspielen. War damit beauftragt, dem Stadtheiligen Podolski den letzten Liga-Einsatz für den 1. FC Köln zu vermiesen. Erstmal trabten die beiden einträchtig nebeneinander her, wie bei er einer Runde Jogging im nahegelegenen Kölner Stadtwald. Verlor Podolski in der ersten Hälfte dann aber doch mehrmals aus den Augen. Mit Badstubers Einwechselung nahm er eine Position im defensiven Mittelfeld, begegnete Podolski aber auch dort. Leitete mit einem Pass auf Rafinha kurz vor Schluss das 4:1 ein.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng

Germany v Uruguay - Charity Match

Quelle: Bongarts/Getty Images

Jérôme Boateng: Spielte am Samstag nicht nur für den FC Bayern, sondern auch für Hertha BSC. In Berlin geboren, in Berlin aufgewachsen, bis 2007 bei Hertha angestellt, wünschte er seinen Berlinern den Klassenerhalt. Vorraussetzung dafür war unter anderem ein Sieg des FC Bayern bei den Kölnern. In der ersten Hälfte wenig beschäftigt, in der 40. Minute stand er bei einem Kölner Konter richtig, um eine Flanke von Podolski zu blocken.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Diego Contento

1. FC Koeln - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

Diego Contento: Machte sich sofort unbeliebt beim Kölner Volk, als er Podolski umstieß. Fiel sonst vor allem durch seine sorgfältig gearbeitete Hahnenfrisur auf. Rettete kurz vor der Pause aber in höchster Not gegen den Kölner Offensivmann Clemens. Wieder meckerten die Menschen auf den Tribünen, weil sie Contento ein Handspiel anlasten wollten. Sammelte nach einer guten Stunde dann wieder Pluspunkte bei den Kölner Fans, als er Novakovic das 1:3 schießen ließ.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger

1. FC Köln - FC Bayern München

Quelle: dpa

Bastian Schweinsteiger: Probierte in der Anfangsphase nach einer Ecke von Ribéry ein Kopfballduell mit Kölns Kapitän Pedro Geromel. Versuchte sich danach wieder am Boden und sprang auch scheinbar verlorenen Bällen mit mindestens Pokalfinal-mäßigem Einsatz hinterher. Ermöglichte Gomez in der zweiten Halbzeit mit einem fast schon Champions-League-Finale-mäßigen Tiefpass eine prächtige Chance. Erlebte in Köln einen eher mäßig aufwendigen Arbeitstag.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos

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Quelle: AFP

Toni Kroos: Verhielt sich lange unauffällig. Zeigte nach der Pause allerdings, dass er nicht nur nach Köln gereist war, um das Spiel als Zuschauer mit bester Sicht zu erleben: Leitete mit einem Kurz-und-Steilpass auf Ribéry das 2:0 ein. Auch beim dritten Münchner Tor hatte er seine Füße im Spiel. Wurde dafür höflich von Trainer Jupp Heynckes und Co-Trainer Gerland abgeklatscht, als er zwanzig Minuten vor Schluss vom Feld ging.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben

Cologne's Eichner challenges Munich's Robben during their German Bundesliga soccer match in Cologne

Quelle: REUTERS

Arjen Robben: Besitzt seit dieser Woche einen bis 2015 gültigen Vertrag mit dem FC Bayern und war mit seinen grünleuchtenden Schuhen Mitglied des so genannten "Bunten Dreigestirns" im offensiven Bayern-Mittelfeld. Brachte nach einer halben Stunde Torwart Neuer mit einem Rückpass in Bedrängnis. Brachte die Kölner dagegen lange Zeit nicht in Bedrängnis. Kam dann aber mit gesteigertem Engagement aus der Halbzeitpause und verwertete seine erste gute Gelegenheit zum 3:0. Bei seiner Auswechselung in der 75. Minute engagiert ausgepfiffen von den Einheimischen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller

FC Bayern Munich's Gomez and Mueller celebrate Mueller's goal during their German Bundesliga first division soccer match  against1.FC Cologne in Cologne

Quelle: REUTERS

Thomas Müller: Hielt sich öfter nahe der Kölner Grundlinie auf als Mario Gomez, obwohl Müller als Mittelfeldmann eingeteilt war und Gomez als Stürmer. War mit seinen blau-orangenen Schuhen ebenfalls Mitglied des so genannten "Bunten Dreigestirns" im offensiven Bayern-Mittelfeld. Wunderte sich in der 35. Minute, dass kein Kölner in Sichtweite war, als er Ribérys Flanke im Kölner Strafraum entgegennahm. Schob den Ball zum 1:0 ins Tor, freute sich aus Mitgefühl für die Kölner aber nur mit einem zurückhaltenden Aufwärtsschwinger. Durfte in der 84. Minute sogar noch das Tor zum 4:1-Endstand schießen.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Franck Ribéry

1. FC Koeln - FC Bayern Muenchen

Quelle: dapd

Franck Ribéry: War mit seinen orange leuchtenden Schuhen ebenfalls Mitglied des so genannten "Bunten Dreigestirns" im offensiven Bayern-Mittelfeld. Bemühte sich gleich, seinen Angreifer Mario Gomez mit langen Bällen zu bedienen. Sein bestes Zuspiel in der ersten Halbzeit erreichte aber Thomas Müller: Weit und weiter flog der Ball in die von Kölnern verlassene Zone im Strafraum, wo Müller das erste Tor des Tages schoss. Bereitete auch den zweiten Treffer mit einer Hereingabe vor, die Geromel - passend zum tragischen Zustand - der Kölner im eigenen Tor unterbrachte.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Gomez

1.FC Cologne's Geromel challenges FC Bayern Munich's Gomez during their German Bundesliga first division soccer match in Cologne

Quelle: REUTERS

Mario Gomez: Spielte nicht nur für den FC Bayern, sondern auch für sich. Hatte die Chance, zum zweiten Mal nacheinander die Torjägerkanone zu gewinnen. Versprach zwar vor der Reise ins Kölner Krisengebiet, seine ganze Kraft in die Finals im Pokal und in der Champions League zu stecken. Steckte dann aber auch in das Spiel gegen Köln genug Kraft, um in der ersten Halbzeit mehrmals im eigenen Strafraum auszuhelfen. Spielte nach einer Kollision mit Kölns Torwart Michael Rensing nach einer Viertelstunde mit Brummschädel. War vielleicht deshalb nicht ganz bei der Sache, als er nach einer guten Stunde zwei Chancen trefflich vergab. Bleibt bis zu den beiden Finals ohne Titel, weil ihm in Köln kein Tor gelang.

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FC Bayern in der Einzelkritik:Einwechselspieler

Real Madrid - FC Bayern München

Quelle: dpa

Einwechselspieler:

David Alaba: Lieferte die Erkenntnis, dass neongrüne Schuhe sich aus farblicher Sicht wirklich nicht optimal mit einem roten Aufwärmanzug ergänzen. Musste sich samt Schuhwerk Fitnessbekleidung dann erstmal auf die Bank setzen. Als er in der 69. Minute für Kroos ins Spiel kam, war das Spiel schon gelaufen.

Holger Badstuber: Sprach vor dem Ausflug ins Rheinland davon, dass es natürlich prima wäre, den Abwehrrekord in der Bundesliga mit 21 Spielen ohne Gegentor einzustellen. Vor allem gehe aber darum, das Spiel zu gewinnen, Rekord hin oder her. Schuldlos, daran dass es mit der Bestmarke nicht klappte. Befand sich bei Kölns Tor noch auf der Ersatzbank, durfte aber der 71. Minute aber immerhin helfen, den Sieg zu sichern. Flüchtete nach Abpfiff genau so schnell wie der Rest in die Kabine.

Rafinha: Kam in der 75. Minute für Robben ins Spiel und verdiente sich noch einen Scorerpunkt mit seiner Vorlage auf Müller vor dem 4:1.

© Süddeutsche.de/ebc/gba
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