FC Bayern in der Champions League:Rochaden fürs Binnenklima

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Jubeln die Bayern auch in der Champions-League? Am Wochenende gab es nach dem 1:0 gegen Leverkusen durch Franck Ribery allen Grund dazu. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Vor dem letzten Champions-League-Gruppenspiel 2014 gegen ZSKA Moskau kündigt Bayern-Trainer Guardiola Rotationen an.
  • Der Langzeitverletzte Thiago wird laut Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge "noch diese Saison" spielen.

Welchen Rekord Bayern brechen kann

Dem FC Bayern winkt das beste Abschneiden in einer Gruppenphase der Champions League. Der deutsche Meister könnte zum dritten Mal nach sechs Gruppenspielen 15 Punkte auf seinem Konto haben. Mehr Zähler holte noch keine deutsche Mannschaft. Vor dem abschließenden Gruppenspiel am Mittwoch gegen ZSKA Moskau steht das Team von Trainer Pep Guardiola bei zwölf Punkten und 13:4 Treffern. "Wenn wir gewinnen ist das gut für den Verein, aber ich sage nicht, wir müssen gewinnen wegen dieser Million", sagte der Trainer.

Ein Erfolg in der heimischen Arena würde nämlich eine Million Euro einbringen - und im Optimalfall sogar eine Vereins-Bestmarke. 15 Punkte und 17:5 Tore lautet die beste Gruppen-Bilanz der Münchner aus dem Vorjahr, ein Sieg mit vier Toren wäre Vereins-Rekord.

Die Situation um Rode und Schweinsteiger

Vier Spiele in zehn Tagen verlangen den Bayern-Spielern zum Ausklang des Weltmeister-Jahres 2014 noch einmal alles ab. Auch Guardiola verwies auf die kurze Verschnaufpause nach dem Moskau-Match. "Das ist eine kurze, kurze Zeit für drei Spiele." Der Spanier hat für das letzte Champions-League-Spiel des Jahres deshalb eine Rotation im Team von Gruppensieger FC Bayern angekündigt. "Ich weiß nicht wie viele, aber es kann sein, dass neue Spieler spielen werden", sagte der Katalane.

Einige Profis seien nach dem Leverkusen-Spiel (1:0) ein "bisschen müde" gewesen, führte Guardiola aus. Der Spanier traut selbst Bastian Schweinsteiger einen Einsatz in der Startelf zu. Daneben will auch Dauerkämpfer Sebastian Rode von Beginn an spielen. Die Chancen dafür sieht der Ex-Frankfurter gar nicht so schlecht: "Ich bin da ganz optimistisch, dass ich vielleicht wieder von Anfang an spielen darf", sagte er. So oder so: Für Guardiola bietet die sportlich kaum bedeutsame Partie gegen die Russen reichlich Gelegenheit, selten eingesetztes Personal zu testen. Auch zuletzt nicht immer glückliche Profis wie der junge Pierre-Emile Höjbjerg könnten ihre Chance bekommen.

Was die Zuschauer erwarten können

Trotz der möglichen Rotation soll der Jahresabschluss in der Champions League für Gruppensieger FC Bayern keine vorweihnachtliche Bummelei werden. "Es werden wieder mal sehr viele Leute im Stadion sein. Die wollen wir glücklich machen", versprach Thomas Müller. "Wir wollen einen guten Abschluss in der Gruppenphase und diese mit einem Sieg vor heimischem Publikum beenden", pflichtete dem Abwehrchef Jérome Boateng bei. Auch Arjen Robben will noch nicht von Festtagsstimmung sprechen: "Nach Moskau sind es nur noch zehn Tage, das müssen wir durchziehen", betonte der Niederländer. "Wir denken noch nicht an Weihnachten".

Während der russische Meister nämlich noch um das Weiterkommen kämpft, dürfen sich die Münchner als Gruppensieger schon auf die Achtelfinalauslosung am Montag in Nyon freuen. Pep Guardiola sagte auf der Abschluss-Pressekonferenz am Dienstag dazu: "Moskau spielt für die richtigen Punkte, wir spielen für unser Spiel."

Was Philipp Lahm denkt

Philipp Lahm kam am Montagabend bei Sky jedenfalls nicht mehr aus dem Schwärmen ob des neuen und erfolgreichen Bayern-Stils. "Unser Trainer ist taktisch sensationell! Es gab noch nie so eine Phase, wie wir sie jetzt haben. Dass man jedes Spiel dominiert, jedes Spiel wirklich gut Fußball spielt. Es gibt nicht mehr die schlechten Spiele, die wir in der Vergangenheit hatten. Jetzt hat man immer das Gefühl, dass wir immer gut spielen", sagte der frühere Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. "Wir können gar nicht mehr schlecht spielen. Das ist ein großer Anteil des Trainers, plus die Variabilität in unserem Spiel. Wir können mehrere Systeme spielen. Und genau das hat nicht jeder Trainer drauf, dies seiner Mannschaft so beizubringen", führte Lahm aus.

Verletzter Thiago wird diese Saison noch spielen

Vor dem Spiel an diesem Abend gibt es zudem gute Nachrichten vo, lange verletzten Mittelfeldspieler Thiago. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hofft auf eine schnelle Rückkehr des Spaniers, eine Prognose will er aber nicht abgeben. "Wir sind optimistisch, dass er diese Saison noch auf jeden Fall auf dem Platz stehen wird. Ob das im Februar oder März sein wird, kann ich nicht sagen. Der Heilungsverlauf ist als gut zu bezeichnen", sagte Rummenigge der Sport Bild.

Thiago hatte sich am 14. Oktober zum dritten Mal das Innenband im rechten Knie gerissen. Die Verletzung hatte zu Unstimmigkeiten zwischen Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und Thiagos Vertrauensarzt Ramón Cugat geführt. In der vergangenen Woche hat es in München nun ein Treffen gegeben. Laut Rummenigge sei es "ein abgesprochener Termin" gewesen, bei dem auch Thiagos Knie untersucht wurde: "Das war eine Kontrolle. Alles ist bisher gut verlaufen bei Thiago."

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