FC Bayern in der Champions League:Badstuber krank, Boateng gesetzt

Der Zu-null-Abwehr des FC Bayern steht gegen Manchester City die bisher härteste Prüfung bevor. Ausgerechnet jetzt wird Heynckes' Innenverteidiger-Duo für die Zukunft gesprengt. Torwart Manuel Neuer freut sich hingegen: Er hofft, dass er gegen ManCity endlich etwas zu tun bekommt.

Moritz Kielbassa

Verteidiger Breno sitzt in Untersuchungshaft, dieser Schatten liegt auch vor dem Champions-League-Knüller gegen Manchester City über der sportlich heilen Welt des FC Bayern. Im Tagesgeschäft war die einzige schlechte Nachricht für Trainer Jupp Heynckes, dass Holger Badstuber einen grippalen Infekt hat, der Einsatz des Innenverteidigers ist gefährdet.

Entbehren würde Heynckes Badstuber nur ungern, er bot den 22-Jährigen bisher in allen elf Pflichtspielen dieser Saison auf. Badstuber war einer der wenigen Nonstop-Profis der Bayern, die ihr bisher letztes Gegentor vor 838 Minuten kassiert haben. Neun Siege, 26:0 Tore - seit Wochen beherrschen die Münchner ihre Gegner nach Belieben. Die sind zurzeit schon froh, wenn die Niederlage halbwegs erträglich ausfällt.

Seit Wochen steht auch die Frage im Raum: Sind die neuen Bayern so gut, wie ihre sagenhaften Ergebnisse vermuten lassen? Oder die Gegner so schlecht? Manchester City ist der Härtetest für den eigenen Leistungsstand. Der mit kostbaren Spielern gespickte Scheichklub hat Agüero, Dzeko, Tevez, Nasri, Silva. "Weltklassestürmer - es wird ein heißes Spiel", sagte Badstuber, als er noch gesund war. Auch Heynckes, unter dessen Regie die Abwehr dank defensiver Mithilfe aller Feldspieler von einer Baustelle zum Bollwerk wurde, ist von City "beeindruckt. Das ist eine riesige Herausforderung!"

Ein Sieg wäre nach dem 2:0 in Villarreal schon ein Riesenschritt Richtung Achtelfinale. Arjen Robben steht nach abgeklungener Schambeinentzündung als Joker bereit: "Er kann ein großer Gewinn für uns sein", hofft Heynckes. Auch Badstubers Ausfall wäre wohl kein Drama - weil Heynckes seit Wochen Ich-halte-alle-im-Kader-bei-Laune-Rochaden vollzieht.

Dabei war zuletzt auch auf Daniel van Buyten Verlass, der nach schweren Jahren nur noch Innenverteidiger Nummer drei ist, aber schon mehrmals zum Einsatz kam. Gegen Leverkusen schoss der belgische Routinier sogar das 2:0, gegen Manchester könnte er mit Jérôme Boateng die Abwehrmitte besetzen.

Boateng spiele "selbstverständlich" gegen seinen alten Verein, sagte Heynckes. Bisher musste, wenn van Buyten zum Zug kam, stets Boateng weichen, auf die rechte Seite oder auf die Bank - weil er von der Belastbarkeit her "noch nicht dieselbe Kontinuität hat wie Badstuber", erklärt der Trainer. Dennoch hält Heynckes sehr viel von Boateng, den die Bayern für 13,5 Millionen Euro aus Manchester holten: "Jérôme ist genau der Spieler, den wir gebraucht haben", sagt er.

Boateng/Badstuber soll das Innenverteidiger-Paar der Zukunft sein, auch als Modell für die Nationalelf. Ihr Hintermann, Torwart Manuel Neuer, hatte noch kaum Arbeit in dieser Saison. Am Dienstag rechnet Neuer mit Beanspruchung: "Manchester ist ein Knaller. Ich gehe davon aus, dass sie auch mich fordern."

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