Süddeutsche Zeitung

FC Bayern in China:Testspiel vor 50 000

Marketing-Reise statt Trainingslager: Der FC Bayern bereitet sich in China auf die neue Saison vor. Das ist anstrengend, aber ziemlich erfolgreich.

Der FC Bayern ist in China angekommen. Es ist alles andere als ein gewöhnliches Trainingslager, es geht dem Verein vor allem darum, sich auf einem neuen Markt zu positionieren. Manuel Neuer wird am Flughafen in Peking jedenfalls sogleich erkannt und muss für Selfies posieren.

1,366 Milliarden Menschen leben in China, der Münchner Klub will darunter "mehr als 90 Millionen Sympathisanten des FC Bayern" ausgemacht haben. Also Millionen mögliche Trikotkäufer. Ein paar allerdings besitzen längst ein Leibchen der Münchner. Rot gilt in China übrigens als Farbe des Wohlstands.

Philipp Lahm zeigt sich beeindruckt vom Empfang in Chinas Hauptstadt: "Im Hotel ist die Hölle los", berichtet er. Der Kapitän ist - auch weil er so klein ist - in China besonders beliebt. Auf Plakaten wird er auf Deutsch und Chinesisch willkommen geheißen.

Jeder Tag der Reise ist streng getaktet. Nach einer Pressekonferenz geht es am Freitag zu einem Showtraining ins Olympiastadion von Peking, das sogenannte Vogelnest. Am Samstag steht dann das erste Testspiel auf dem Programm. Gegner ist der FC Valencia mit Weltmeister Shkodran Mustafi - natürlich live zu sehen im chinesischen Fernsehen.

49 000 Zuschauer wollen sich die Partie im Olympiastadion ansehen. Die Bayern gewinnen am Ende 4:1 und machen ihre vielen Fans glücklich. Gleich zweimal trifft Weltmeister Thomas Müller.

Die restlichen Tore erzielen Thiago und der eingewechselte Robert Lewandowski. Die Bayern-Profis fühlen sich dabei fast wie zu Hause in der eigenen Arena. Die chinesischen Fußballfreunde begleiten das Spiel mit lautstarken "Super-Bayern"-Rufen. Für das überforderte Valencia ist Rodrigo mit einem Kopfball zum 1:1-Zwischenstand erfolgreich

Am Sonntag fliegt der Bayern-Tross weiter nach Shanghai, auf der neuntägigen Reise schauen die Münchner auch noch in Ghuangzhou an der Grenze zu Hongkong vorbei. Dann geht es fast 12 000 Kilometer zurück nach München. Trainingslager im beschaulichen Trient waren einst etwas erholsamer.

Bevor sie wieder in ein Flugzeug steigen müssen, heißt es für Mario Götze und Kollegen jedoch erst einmal: Autogramme schreiben, für Fotos posieren, Fans umarmen.

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