FC Bayern:Hoeneß verteidigt Beckenbauer: "Man soll den Mann in Frieden leben lassen"

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Alles beim Alten: Uli Hoeneß setzt beim FC Bayern auf Leute, denen er absolut vertraut. Etwa, damit es "sein" Verein bleibt? (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Auf einem Fanklub-Treffen äußert sich der Präsident zum Zustand von Franz Beckenbauer und zu künftigen Transfers des FC Bayern. Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov verliert das Finale der World Tour.

FC Bayern: Präsident Uli Hoeneß vom FC Bayern München hat sich für seinen unter der WM-Affäre leidenden Freund Franz Beckenbauer stark gemacht. Es sei "eine Riesenschweinerei, was da um seine Person gemacht wird", sagte Hoeneß bei einer Fanklub-Weihnachtsfeier: "Er hat Unglaubliches geleistet, nichts in seine Tasche gesteckt, sich den Arsch aufgerissen - jetzt muss irgendwann mal Ruhe sein! Man soll den Mann in Frieden leben lassen." Hoeneß gab an, "in regelmäßigem Kontakt" mit Beckenbauer (72) zu stehen, "wir gehen ein-, zweimal die Woche essen." Der "Kaiser" sei "im Moment in Bad Wiessee, also bei mir um die Ecke in einer Rehaklinik nach seiner schweren Herzoperation". Unmittelbar nach der OP sei es Beckenbauer "nicht so gut" gegangen, "es musste auch noch ein zweiter Eingriff vor ein paar Wochen gemacht werden, jetzt geht es ihm etwas besser". Der FC Bayern stehe seinem ehemaligen Spieler, Trainer und Präsidenten "hundertprozentig" zur Seite, betonte Hoeneß: "Er hat schwer daran zu tragen, nicht nur an seiner Krankheit, sondern an dem ganzen Theater um seine Person."

Darüber hinaus schloss Hoeneß einen eigenen Mega-Transfer in der Zukunft nicht aus. "Wir sehen uns außerstande, einen Neymar, den ich übrigens gar nicht für so gut finde, für 220 Millionen oder einen Mbappe, den ich richtig gut finde, für 180 zu kaufen", sagte Hoeneß beim Weihnachtstreffen mit dem Fanklub "Schießamer Red-White Dynamite". Aber, ergänzte er: "Auf den Positionen, auf denen wir Bedarf sehen, werden wir sicher auch mal einen größeren Transfer machen. Ich denke, da wird es auch mal Transfers von 50, 60 oder 70 Millionen geben."

Nordische Kombination: Fabian Rießle hat Deutschlands Nordischen Kombinierern den dritten Saisonsieg beschert. Einen Tag nach seinem zweiten Platz hinter Eric Frenzel setzte sich der Schwarzwälder am Sonntag in Ramsau am Dachstein im Spurt gegen den Italiener Alessandro Pittin durch. Dritter wurde der Finne Eero Hirvonen. Johannes Rydzek belegte Rang fünf, Vinzenz Geiger wurde Siebter. Frenzel konnte wegen einer fiebrigen Erkältung nicht zum Lauf antreten. Wegen wechselnder Winde und starken Schneefalls war das Springen abgebrochen und der provisorische Wettkampfsprung vom Freitag gewertet worden. Rießle war von Rang neun gestartet, Rydzek von Platz 14.

Tischtennis: Zwei Tage nach seinem Aufstieg zur künftigen Nummer eins der Tischtennis-Weltrangliste hat Dimitrij Ovtcharov das Endspiel der World Tour Grand Finals in Kasachstan klar verloren. Der 29-Jährige unterlag dem Chinesen Fan Zhendong am Sonntag in Astana in 0:4 Sätzen (7:11, 9:11, 7:11, 10:12). Der 20-Jährige hatte Ovtcharov bereits vor einem Jahr im Finale dieses mit einer Million Dollar dotierten Turniers besiegt. Außerdem schlug der WM-Zweite aus China diesmal im Halbfinale auch den zweiten deutschen Topspieler Timo Boll mit 4:2. World-Cup-Sieger Ovtcharov verpasste am Sonntag zwar seinen siebten Turniersieg in diesem Jahr. Trotzdem wird er von Januar an zum ersten Mal vor Fan Zhendong die Spitze der Weltrangliste übernehmen.

Ski alpin: Ski-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg hat einen schweren Sturz beim Weltcup-Super-G in Val d'Isere unverletzt überstanden. "Mir geht's gut", sagte Rebensburg im ZDF. Die 28-Jährige aus Kreuth am Tegernsee hatte einen Schlag abbekommen, dadurch die Kontrolle verloren und war ausgehoben worden. "Ich habe gleich gemerkt, noch im Flug, dass alles ruhig war im Körper", sagte sie. Das Knie werde "ein bisschen dicker werden, aber kein Problem. Das hat nicht so toll ausgesehen, aber ich habe zum Glück stabile Bänder." Am Vortag hatte Rebensburg beim 78. Weltcup-Sieg von Lindsey Vonn (USA) im ersten Super-G des Wochenendes Platz sieben belegt. Vonn verzichtete auf den Start am Sonntag, um sich nach verschiedenen Verletzungen mit Blick auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang/Südkorea (9. bis 25. Februar) zu schonen.

Segeln: Der französische Segler François Gabart hat einen Fabelrekord für Einhand-Weltumseglungen aufgestellt. Der 34-Jährige kreuzte die Start- und Ziellinie vor Brest nach nur 42 Tagen, 16 Stunden, 40 Minuten und 35 Sekunden. Mit seinem 30 Meter langen Trimaran "Macif" pulverisierte er den Rekord seines Landsmannes Thomas Coville. Er unterbot die vorherige Bestmarke aus dem Januar 2017 um sechs Tage, zehn Stunden, 23 Minuten und 53 Sekunden. Gabart blieb nur weniger als zwei Tage über der schnellsten Weltumseglung einer Mannschaft, die jemals absolviert wurde.Die Willkommensparty für Frankreichs jungen Segelhelden, der 2013 im Alter von 29 Jahren die Vendée Globe gewonnen hatte, fand am Sonntag im Hafen von Brest statt. "Die Leistung ist die Summe meines bisherigen Lebens", sagte Gabart. Die bretonische Zeitung "Sud Ouest" schrieb: "Gabart hat wieder einmal Grenzen verschoben."

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Kommentar
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