FC Bayern:Hoeneß und Rummenigge feuern Richtung Frankfurt

Praesident Uli Hoeness FC Bayern Muenchen unds Vorstandsvorsitzender Karl Heinz Rummenigge FC Bay; Hoeneß

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge beim Spiel gegen Gladbach.

(Foto: imago/kolbert-press)
  • Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge haben verärgert auf die Aussagen von Frankfurts Fredi Bobic zur Verpflichtung von Trainer Niko Kovac reagiert.
  • Rummenigge sagte: "Wir waren fair und seriös und in der ganzen Geschichte sauber."
  • Das 5:1 der Bayern gegen Mönchengladbach wurde zur Nebensache.

Aus dem Stadion von Maik Rosner

Als das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach mit einem 5:1 (2:1)-Sieg beendet war, ging es wieder hauptsächlich um jenes Thema, das auch schon vor dem Spiel die Agenda bestimmt hatte. Dem unterhaltsamen Nebenbei-Kick mit der Führung der Borussia durch Josip Drmic (9.) und den Münchner Toren durch Sandro Wagner (37./41.), Thiago Alcántara (51), David Alaba (67.) und Robert Lewandowski (82.) war das nicht anzulasten. Vielmehr überwölbten die Abläufe und Begleitumstände der Münchner Entscheidung, Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac abzuwerben und ihn zum 1. Juli mit einem Dreijahresvertrag auszustatten, das Vorspiel vor dem Pokalhalbfinale der Bayern am Dienstag bei Bayer Leverkusen.

Schon vor dem nur anfangs spannenden Spiel gegen die Borussia hatte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic die Kritik des Frankfurter Sportvorstandes Fredi Bobic zurückgewiesen. Dieser hatte es am Freitag als "unprofessionell, extrem bedenklich und respektlos" bezeichnet, wie die Münchner bei der Verpflichtung von Kovac vorgegangen seien. Nach dem Spiel legte Bayerns Präsident Uli Hoeneß nach, ehe er noch einmal gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge vor die Medien trat.

"Wir empfinden die Aussagen von Fredi Bobic als unverschämt", sagte Hoeneß zunächst bei Sky und entgegnete mit ähnlicher Schärfe, es sei vielmehr "sehr professionell" gewesen, jene Ausstiegsklausel in Kovac' Vertrag genutzt zu haben, die Bobic bei den Verhandlungen zugelassen hatte. Mehr Seitenhieb ging kaum. Man habe den am Donnerstag publik gewordenen Wechsel auch nicht an die Medien gestreut, wie Bobic gesagt hatte, führte Hoeneß weiter aus. Auf die Frage des Reporters, wann es zur ersten konkreten Kontaktaufnahme mit Kovac wegen des Wechsels gekommen sei, wollte Hoeneß aber nicht näher eingehen. "Wir sind hier nicht bei der Staatsanwaltschaft", entgegnete er.

Rummenigge: "Wir waren fair und seriös und in der ganzen Geschichte sauber"

Später mit Rummenigge verzichtete Hoeneß auf Polemiken oder Schärfen. "Von unserer Seite gibt es überhaupt keine Irritationen. Wir waren fair und seriös und in der ganzen Geschichte sauber", sagte Rummenigge, "ich kann nachvollziehen, dass Fredi nicht glücklich ist, aber wir haben keinen respektlosen Auftritt gehabt."

Irritiert sind die Münchner allerdings darüber, dass Bobic irritiert ist. "Dass uns aus dieser eigentlich großzügigen Geste ein Bumerang gemacht wird, das verstehen wir überhaupt nicht", sagte Hoeneß und verwies auf den Zeitgewinn für Eintracht Frankfurt bei der Fahndung nach einem Nachfolger für Kovac. Wäre der Wechsel erst nach Ende der Saison publik geworden, hätte dies die Lage für die Frankfurter zusätzlich erschwert.

Ähnlich hatte sich schon vor dem Spiel Salihamidzic geäußert. "Wir hätten es denen ja auch Mitte Mai sagen können, und deswegen finde ich, dass sich der FC Bayern total fair verhalten hat, weil Fredi Bobic und Bruno Hübner (Sportdirektor, d. Red.) nun vier Wochen mehr Zeit haben, um sich nach einem neuen Trainer umzuschauen. Der FC Bayern hat sich überhaupt nichts vorzuwerfen", befand der Münchner Sportdirektor.

"Ich habe mich mit Niko Kovac abgesprochen und Nikos Wunsch war, dass er es als erstes Bruno Hübner und Fredi Bobic sagt, weil er eine freundschaftliche Beziehung zu ihnen pflegt. Natürlich hätte ich ihn danach angerufen, aber ich konnte ja nicht wissen, dass es am Donnerstagabend rauskommt", sagte der 41-Jährige weiter.

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