Uli Hoeneß:"Das wollte ich mir ersparen - und Jogi Löw übrigens auch"

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Bayern-Präsident Uli Hoeneß (l) und Bundestrainer Joachim Löw (Archivbild von 2014). (Foto: dpa)

Der Bayern-Präsident erklärt sein Schweigen zur Ausbootung von Hummels und Boateng aus dem Nationalteam. Leon Draisaitl schafft die 100-Punkte-Marke in der NHL, Tuchel soll bei PSG verlängern.

Meldungen im Überblick

Hoeneß, Löw: Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat sich laut eigener Aussage mit Bedacht nicht gleich zur Ausbootung der Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng aus der Fußball-Nationalmannschaft geäußert. "Hätte ich gesagt, was ich denke, hätte das Internet erst einen Salto rückwärts und dann vorwärts gedreht. Das wollte ich mir ersparen - und Jogi Löw übrigens auch", sagte Hoeneß in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Vereinsmagazins "51".

Hoeneß ist es wichtig, dass auch die nachfolgende Generation an der Spitze des Rekordmeisters den FC Bayern wie eine Familie betrachtet. "Auf jeden Fall ist das etwas, das man auf keiner Universität lernen kann oder das du einem Headhunter ins Anforderungsprofil mitgibst. Das hat viel mit dem Charakter der handelnden Personen zu tun." Er versuche, Sportdirektor Hasan Salihamidzic "dieses Motiv nachhaltig zu vermitteln". Auch beim wahrscheinlichen künftigen Vorstandschef Oliver Kahn sei er in dieser Hinsicht "zuversichtlich".

Über seinen eigenen beruflichen Weg sagte Hoeneß: "Bis auf meine Steuergeschichte habe ich nicht so viele gravierende Fehler gemacht. Ich habe den Beruf immer geliebt und mein Herzblut investiert." "Learning by doing" sei "nicht das Schlechteste im Leben, denn es gibt nicht für alles ein Handbuch. Man muss den Mut haben, Entscheidungen zu treffen - auch mal aus dem Bauch heraus".

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Eishockey, NHL: Eishockey-Nationalspieler Leon Draisaitl hat in der nordamerikanischen Profiliga NHL die 100-Punkte-Marke geknackt. Der deutsche Superstar erzielte beim 2:3 seiner Edmonton Oilers nach Penaltyschießen gegen die Dallas Stars sein 47. Tor und legte gleich noch seinen 101. Scorerpunkt nach: Er bereitete das 2:0 durch Connor McDavid vor. "Für mich ist es ein schöner Meilenstein", sagte Draisaitl, "auch wenn es schwierig ist, sich jetzt darüber zu freuen." Schließlich hatte seine Mannschaft das Spiel nach der Führung noch aus der Hand gegeben, die Oilers liegen fünf Spiele vor Ende der Hauptrunde sechs Punkte hinter einem Wildcard-Platz.

"Ich glaube, wir waren lange Zeit die bessere Mannschaft. Hätten wir unsere Chancen genutzt, dann hätten wir gewonnen", sagte Draisaitl. Seinen Penalty vergab er, Jamie Benn traf zum Sieg der Stars. Draisaitl liegt weiterhin auf Rang vier der NHL-Scorerliste, die von Nikita Kutscherow (Tampa Bay Lightning) angeführt wird. In der Kategorie Tore ist nur der russische Superstar Alex Owetschkin (Washington Capitals) mit 49 Treffern besser.

Tennis, Miami: Altmeister Roger Federer hat beim ATP-Turnier in Miami mühelos die Vorschlussrunde erreicht. Der Schweizer besiegte den an Nummer sechs gesetzten Kevin Anderson aus Südafrika mit 6:0, 6:4 und trifft nun auf den Kanadier Denis Shapovalov. "Das wird ein aufregendes Match. Denis ist nicht nur jung, er ist auch sehr, sehr gut", sagte der 37-Jährige über den Nordamerikaner, der durch einen 6:7, 6:4, 6:2-Erfolg gegen Frances Tiafoe aus den USA in das Halbfinale gelangte. Um den Einzug ins Endspiel kämpfen auch John Isner aus den USA und der erst 18 Jahre alte Kanadier Felix Auger-Aliassime.

PSG, Trainer: Der französische Fußballmeister Paris St. Germain setzt trotz des überraschenden Champions-League-Ausscheidens offenbar langfristig auf Thomas Tuchel. Wie die renommierte Sporttageszeitung L'Equipe am Donnerstag berichtete, haben sich die ehrgeizige katarische Klubführung und der deutsche Trainer auf eine vorzeitige Verlängerung des Vertrags um ein Jahr bis 2021 geeinigt. Die Personalie soll innerhalb der nächsten Tage offiziell bekannt gegeben werden. Tuchels Jahresgehalt, das bislang auf knapp fünf Millionen Euro geschätzt wird, soll im Zuge der Verlängerung noch einmal angehoben werden. Weiter soll sich der Kontrakt automatisch um ein weiteres Jahr verlängern, wenn PSG unter dem Coach bis 2021 ins Halbfinale der Königsklasse vorstößt.

"Ich möchte noch lange hier bleiben", hatte der deutsche Trainer Anfang März gesagt. Er wolle "mit dem Verein wachsen, das ist absolut klar". In der Ligue 1 ist PSG, das fünf der vergangenen sechs Meistertitel gewann, der Konkurrenz wieder weit enteilt. In der Champions League hingegen scheiterte der selbsternannte Titelaspirant im Achtelfinale an Manchester United. Nach einem 2:0-Auswärtssieg verlor PSG das Rückspiel durch einen Handelfmeter in der Nachspielzeit 1:3. Der frühere Trainer von Mainz 05 und Borussia Dortmund steht seit Saisonbeginn beim französischen Renommierklub an der Seitenlinie. Trotz des enttäuschend frühen Ausscheidens in der Champions League gilt Tuchel bei den Weltstars Neymar und Kylian Mbappe als überaus beliebt. Auch in der Vorstandsebene soll Tuchel ein gutes Renommee haben, selbst die Spannungen mit Sportdirektor Antero Henrique sollen ausgeräumt sein.

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