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FC Bayern:Hoeneß: "Gnabry ist größte Überraschung der Saison"

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Der Bayern-Präsident lobt den Offensivspieler - der vom deutschen Meister umworbene Hudson-Odoi verletzt sich schwer. Ronnie O'Sullivan scheitert bei der Snooker-WM sensationell in der ersten Runde.

Meldungen im Überblick

FC Bayern, Bundesliga: Serge Gnabry ist für Uli Hoeneß schon jetzt der Spieler des Jahres. "Wir dachten, na ja, den holen wir jetzt einmal zurück, und dann schauen wir, ob er hin und wieder spielt", sagte der Bayern-Präsident dem kicker: "Jetzt ist er Stammspieler, macht sehr viel Spaß und ist die größte Überraschung in dieser Saison, und zwar in positiver Hinsicht." Gnabry war im vergangenen Sommer nach einem Jahr Leihe von der TSG Hoffenheim an die Isar gewechselt. In bislang 36 Pflichtspielen erzielte der Nationalspieler (Vertrag bis 2023) zwölf Tore und bereitete neun vor.

In der Bundesliga könnte ihm mit einem weiteren, seinem zehnten Saisontreffer Seltenes gelingen: Der 23-Jährige wäre der erst dritte Profi, der in drei aufeinanderfolgenden Jahren für drei verschiedene Klubs zweistellig getroffen hätte. Dies gelang bisher nur Erwin Kostedde (1974-77) und Jürgen Wegmann (1985-88). Gnabry traf in der vergangenen Saison zehnmal für Hoffenheim und im Jahr davor elfmal für Werder Bremen. "Ich sehe bei ihm kein Limit", sagte der langjährige DFB-Nachwuchstrainer Horst Hrubesch dem kicker: "Wenn er gesund bleibt, wird Bayern viel Freude an ihm haben, 15 bis 20 Tore pro Saison sind drin." Unter Hrubesch holte Gnabry 2016 Olympia-Silber in Rio de Janeiro.

Snooker, WM: Titelfavorit Ronnie O'Sullivan ist bei der Snooker-WM in Sheffield sensationell in der ersten Runde gescheitert. Der Weltranglisten-Erste aus England unterlag am Dienstag dem englischen Amateur James Cahill 8:10. O'Sullivan war bereits fünfmal Weltmeister und galt nach einer starken Saison wieder einmal als Top-Anwärter auf den Titel.

Der 23-jährige Cahill zeigte jedoch keine Nervenschwäche, als O'Sullivan einen 5:8-Rückstand aufholte. Danach vergab der 43-Jährige leichtfertig die Möglichkeit, mit 9:8 in Führung zu gehen und versenkte im nächsten Frame unabsichtlich einen falschen Ball. Cahill nutzte diese Chance und entschied das Match für sich. Er war erst über die Qualifikation in das Hauptfeld gekommen und hat kein Ranking in der Weltrangliste.

Basketball, FC Bayern: Leistungsträger Derrick Williams vom FC Bayern will "nicht um jeden Preis" zurück in die nordamerikanische Profiliga NBA wechseln. Das sagte der 27 Jahre alte Profi im Interview der Münchner Tageszeitung tz (Dienstag). "Basketball zu spielen, soll Spaß bringen. Und ich kann sagen. So viel Spaß wie in dieser Saison hatte ich lange nicht mehr auf dem Parkett. Du kannst nur gut sein, wenn die Umstände stimmen", sagte Williams. Geld spiele für ihn längst nicht mehr die entscheidende Rolle: "Ich hätte drei Mal so viel verdienen können wie in München. Aber ich habe mich für Bayern entschieden."

Der Flügelspieler absolvierte in der NBA insgesamt 428 Spiele, bevor er im Oktober 2018 nach München wechselte und dort sofort überzeugte. Der Vertrag des Amerikaners läuft zum Saisonende aus. "Ich würde sagen, die Chancen, dass ich in München bleibe, sind 50:50", sagte Williams, der Offerten aus der stärksten Liga der Welt bestätigte. "Ja, auch aus der NBA." Entschieden sei bislang noch nichts, sagte Williams. Auch europäische Topclubs wie der FC Barcelona sollen Interesse an einer Verpflichtung haben.

NBA, Vorwürfe: Cheftrainer Luke Walton sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der bisherige Coach der Los Angeles Lakers aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga wird von einer Reporterin wegen eines angeblichen sexuellen Übergriffs verklagt. Wie das Portal TMZ am Montag unter Berufung auf Gerichtsdokumente berichtete, soll der 39-Jährige die Journalistin unter dem Vorwand, mit ihr über ein Buchprojekt zu sprechen, in ein Hotelzimmer in Santa Monica/Kalifornien gelockt haben. Dort habe er sie gegen ihren Willen geküsst und festgehalten, ehe er sie habe gehen lassen. Die Lakers gaben am Montagabend eine Erklärung ab, in der sie mitteilten, keine Kenntnis von den Anschuldigungen gehabt zu haben.

"Dieser angebliche Vorfall ereignete sich, bevor Luke Walton der Cheftrainer der Los Angeles Lakers war", sagte ein Teamsprecher: "Zu keinem Zeitpunkt vor oder während seiner Beschäftigung wurde dieser Vorwurf den Lakers gemeldet. Wenn dies der Fall gewesen wäre, hätten wir sofort eine Untersuchung eingeleitet und die NBA benachrichtigt." Nach dem Verpassen der Play-offs trennten sich die Lakers am 12. April nach drei Jahren von Walton. Nur drei Tage später heuerte er beim Ligarivalen Sacramento Kings an.

FC Bayern, Callum Hudson-Odoi: Der Münchner Wunschstürmer fällt wohl für lange Zeit verletzt aus. Der 18 Jahre alte Angreifer des FC Chelsea zog sich nach eigenen Angaben am Montagabend beim 2:2 der Londoner gegen den FC Burnley einen Riss der Achillessehne zu. "Bin wirklich sauer", twitterte der englische Nationalspieler in der Nacht zum Dienstag. "Muss hart arbeiten und versuchen, stärker für die nächste Saison zurückzukommen", fügte Hudson-Odoi hinzu. Der FC Bayern München hatte zuvor intensiv um den Chelsea-Jungstar geworben und für einen Transfer mindestens 30 Millionen Euro geboten.

Hudson-Odoi war gegen Burnley in der 41. Minute vom Feld gehumpelt. "Ich denke, es ist eine ernste Verletzung", sagte Co-Trainer Gianfranco Zola kurz nach der Partie. Chelsea muss damit auch im Europa-League-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt auf den Stürmer verzichten. Der Vertrag von Hudson-Odoi bei den Londonern läuft noch bis Ende Juni 2020. Chelsea hatte zuletzt zu erkennen gegeben, das Offensiv-Juwel auch nicht ziehen lassen zu wollen, wenn Hudson-Odoi seinen Kontrakt nicht verlängert. Der Angreifer hatte sich mehr Spielzeit gewünscht und schien einem Wechsel nicht abgeneigt.

Eishockey, DEL: Mit dem schnellsten Tor in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat Hauptrundensieger Adler Mannheim einen großen Schritt zu seinem achten Meistertitel gemacht. Olympiaheld Matthias Plachta traf bereits nach fünf Sekunden und ebnete den Weg zum 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)-Erfolg im dritten Play-off-Finale gegen Serienmeister Red Bull München. Im Duell der Giganten ging Mannheim mit 2:1 in Führung und benötigt in der Best-of-seven-Serie nur noch zwei Siege, um die Münchner vom Thron zu stoßen. "Wir haben einen guten Job gemacht, unseren Gameplan durchgezogen, stark verteidigt. Das hat sich insgesamt dann ausgezahlt", sagte Mannheims Doppeltorschütze Andrew Desjardins bei Magenta Sport.

Der Puck war kaum eingeworfen, da zappelte er schon im Netz: Plachta, einer von elf Silbermedaillengewinner von 2018 auf dem Eis, war genauso schnell wie der Augsburger Andre Faust, der die DEL-Bestmarke 1998 aufgestellt hatte. "Das war ein herber Dämpfer zu Beginn", sagte Münchens Nationalspieler Frank Mauer bei Magenta Sport und kritisierte: "Wir schauen den Adlern beim Spielen zu." Desjardins erhöhte in 5:3-Überzahl (7.) und mit einem Abstaubertor (26.), Tommi Huhtala (56.) sorgte für die Entscheidung zugunsten der Mannheimer, die den Heimfluch in den Duellen der beiden überragenden Teams der aktuellen Saison beendeten. In den sechs Aufeinandertreffen zuvor hatte jeweils die Auswärtsmannschaft gewonnen. Patrick Hager (31.) traf für den Titelverteidiger. Das vierte Spiel wird am Mittwoch (19.30 Uhr) in München ausgetragen.

FC Bayern, Personal: Der Meister kann im DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwoch bei Werder Bremen (20.45 Uhr) mit Mats Hummels und James planen. Beide nahmen am Ostermontag "wie erhofft" am Training teil, berichtete Trainer Niko Kovac, "so ist alles okay". Hummels laborierte zuletzt an einer Oberschenkelzerrung, James an Adduktorenproblemen. Definitiv fehlen wird Niklas Süle nach seiner Roten Karte im Viertelfinale gegen den 1. FC Heidenheim (5:4). Weiterhin ausfallen werden auch Torhüter Manuel Neuer und Arjen Robben. Kovac konnte immerhin mitteilen, dass sich Robben "besser fühlt" und "optimistischer klingt".

Basketball, Dallas: Dirk Nowitzki hat sich nach seinem Karriereende mit einem ganzseitigen "Liebesbrief" in der Tageszeitung Dallas Morning News nochmals bei der Stadt und den Basketballfans der Mavericks bedankt. Der 40-Jährige, der 21 Spielzeiten für die Mavs auf Punktejagd gegangen war, schrieb: "Dallas, 21 Saisons, Eine Mannschaft. Mein Zuhause." In der 22-zeiligen Botschaft schüttet Nowitzki erneut sein Herz aus. "Keine Statistik, kein Rekord, keine Auszeichnung in diesem Spiel bedeutet mir mehr", schrieb der Würzburger, der vor allem das Miteinander betonte. "So viele Erinnerungen. So viele Geschichten. Dies sind nicht nur meine. Das sind unsere", so der elfmalige Allstar, der 2011 den einzigen Meistertitel mit den Mavericks errungen hatte.

Dies sei kein Abschied, betonte Nowitzki, "das ist ein Dankeschön an die Mavs-Fans, aus tiefstem Herzen, dafür, dass ihr ein Kind aus Würzburg zu eurem gemacht habt". Er werde das Spiel vermissen, fuhr Nowitzki fort, aber er könne es kaum erwarten, das nächste zu beginnen. "Für immer dankbar, für immer Euer, für immer ein Dallas Maverick", beendete Nowitzki das Schreiben.

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