Bayern-Trainer Hansi Flick:"Für mich ist es vollkommen egal, welcher Name kursiert"

Bayern München - Borussia Dortmund

Hansi Flick hat sich mit den Siegen gegen Borussia Dortmund und Olympiakos Piräus als Trainer zunächst bewiesen.

(Foto: dpa)

Hansi Flick spricht über seine Rolle als Bayern-Interimstrainer. Frankfurts David Abraham akzeptiert seine Strafe nun doch. Der zurückgetretene Box-Weltmeister Mayweather heizt Spekulationen über eine Rückkehr an.

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Fußball, FC Bayern: Der zum Chefcoach beförderte Hansi Flick sieht die Spekulationen rund um eine langfristige Lösung in der Trainerfrage bei Bayern München angeblich gelassen. "Für mich ist es vollkommen egal, welcher Name kursiert. Ich versuche, erfolgreich mit der Mannschaft zu sein - der Rest interessiert mich nicht", sagte Flick vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf am Samstag (15.30 Uhr). Konkret auf mögliche Vorzüge von Kandidat Mauricio Pochettino angesprochen, betonte Flick: "Ich glaube nicht, dass es meine Aufgabe ist, einen Trainerkollegen zu charakterisieren, das gehört sich nicht." Mit seiner Beförderung zum Chef mindestens bis Weihnachten hätten die Bayern "jetzt alle Optionen zu gucken, was sie wollen".

Der 54-Jährige ist mit der Lösung, ihn mit zumindest den weiteren acht Begegnungen bis zur Winterpause zu betrauen, "absolut zufrieden. Das Entscheidende ist, dass der Verein Zeit hat, sich Gedanken zu machen, was für ihn für die Zukunft am wichtigsten ist." Die Bayern fahnden aktuell nach einem neuen Trainer, der spätestens im Sommer übernehmen soll. Neben dem bei Tottenham Hotspur geschassten Pochettino wurden zuletzt Thomas Tuchel (Paris St. Germain) und Erik ten Hag (Ajax Amsterdam) als Optionen genannt. Flick hatte vom entlassenen Niko Kovac übernommen und sich die Beförderung mit zwei Siegen in der Champions League gegen Olympiakos Piräus (2:0) und im Liga-Klassiker gegen Borussia Dortmund (4:0) verdient. "Es macht mir total Spaß, mit so einer Mannschaft arbeiten zu können", sagte er. Die Münchner Stars machten es ihm "leicht".

Bundesliga, Strafe: Fußballprofi David Abraham und sein Klub Eintracht Frankfurt akzeptieren nun doch die verhängte Sperre von sieben Wochen. Dies teilten die Hessen am Freitag mit. "Das hat der Spieler nach Rücksprache mit Eintracht Frankfurt entschieden, um die Angelegenheit nunmehr zu einem Ende zu bringen", erklärte die Eintracht. Kapitän Abraham hatte in der Partie beim SC Freiburg am 10. November den gegnerischen Trainer Christian Streich umgestoßen.

Er war daraufhin in der Einzelrichter-Entscheidung des Sportgerichts für sieben Wochen suspendiert worden, die Entscheidung wurde in dieser Woche vom DFB-Sportgericht bestätigt. "Es ist ein klarer Fall des direkten Vorsatzes", begründete der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz das nunmehr bestätigte Urteil. Abrahams Koordinationsvermögen sei "ausgeprägt genug, um auch im hohen Tempo um den Trainer herumzulaufen. Das hat er nicht getan. Dann hat er ihn mit einem wie vielleicht im Eishockey üblichen Bodycheck abgeräumt." Neben der siebenwöchigen Sperre wurde der 33-Jährige auch mit einer Geldbuße von 25 000 Euro bestraft.

Boxen: Der US-Boxer Floyd Mayweather hat für kommendes Jahr ein Comeback angedeutet. "Kehre 2020 aus dem Ruhestand zurück", schrieb er in der Nacht zum Freitag auf Instagram und postete dazu ein Bild, das ihn in Boxhose und mit bandagierten Händen zeigt. Auf einem anderen Foto ist der 42-Jährige mit Dana White zu sehen, dem Präsidenten des Mixed-Martial-Arts-Veranstalters UFC. Beide arbeiteten wieder zusammen, um der Welt 2020 ein neues "spektakuläres Event" zu präsentieren, hieß es. Im Juni hatte der irische Käfigkämpfer Conor McGregor Mayweather zu einem Rückkampf aufgefordert. "Boxen ist großartig, ich hätte Spaß an einem weiteren Versuch!", schrieb er damals auf Twitter. Ob Mayweathers Botschaft aber damit zusammenhängt, ist nicht bekannt. Der heute 31-jährige Ex-UFC-Star McGregor hatte im August 2017 in Las Vegas gegen den US-Amerikaner gekämpft und in der zehnten Runde durch technischen K.o. verloren. Mayweather soll mit diesem Kampf Medienberichten zufolge knapp 200 Millionen Dollar verdient haben, McGregor 75 Millionen. Nach der Niederlage gegen Mayweather zog sich McGregor zurück, kehrte aber im Oktober 2018 für einen MMA-Kampf zurück. Mayweather gilt als einer der bestverdienenden Sportler der Welt. Der mehrfache Ex-Weltmeister hatte seine Karriere offiziell 2015 beendet. In seinen 50 Profi-Kämpfen blieb er ungeschlagen.

Fußball, Borussia Dortmund: Für BVB-Trainer Lucien Favre ist der aktuelle Tabellenstand mit deutlichem Rückstand auf Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach ein Muster ohne Wert. "Auf welchem Rang wir aktuell stehen, hat doch noch keine Aussagekraft. Wir schauen nach elf Spieltagen nicht auf die Tabelle", sagte der Coach von Borussia Dortmund in einem "Bild"-Interview (Freitag). "Wir müssen bis Weihnachten unser Bestes geben und punkten", forderte der Schweizer. "Wir alle wollen das Maximum! Aber es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen." Auch die anhaltenden Diskussionen um seine Person stören Favre nicht. "Das ist das Geschäft. Ich kann damit gut leben - und als Trainer in der heutigen Zeit musst du das auch können", sagte der Schweizer Fußballlehrer und versicherte: "Ich war auch nicht mit allen Ergebnissen in dieser Saison zufrieden - aber Angst um meinen Job hatte ich nie." Bleiben die Ergebnisse aus, "gibt es Diskussionen. Ich bin lange genug dabei, um das zu verstehen." Aus dem Kampf um den Titel will Favre kein Dauerthema machen. "Ich habe wie die Bosse auch gesagt, dass wir es versuchen wollen. Ich bin aber keiner, der das täglich ausspricht", betonte der 62-Jährige. Für ihn sei es keine Überraschung, "dass die Erwartungen in Dortmund hoch sind und das Umfeld nach so einem ersten Jahr anfängt, von mehr zu träumen. Nur vom Titel zu reden bringt uns aber keine Punkte", betonte Favre. "Wir müssen uns auf die Spiele konzentrieren und gewinnen."

Zweite Bundesliga, Karsruher SC: KSC-Trainer Alois Schwartz hält die vollmundigen Aussagen seines Stuttgarter Kollegen Tim Walter vor dem Derby am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) für respektlos. Dass Walter einen Sieg des VfB ohne Gegentor versprochen hat, habe "mit Respekt nicht unbedingt viel zu tun", sagte Karlsruhes Coach Schwartz am Freitag. "Er hat uns kein Tor zugetraut, obwohl wir mehr geschossen haben als sie. Das ist ja schön für ihn. Ich gehe anders damit um. Ich habe Respekt vor jedem Gegner", sagte Schwartz. "Und wenn der Herr Walter das nicht hat, ist das seine Sache." Trotz vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Spielen in der 2. Fußball-Bundesliga hatte Stuttgarts Trainer Walter vor dem brisanten Duell der beiden Rivalen angekündigt: "Wir wissen, dass wir alles geben müssen. Wir werden dann auch die Tore erzielen und keines kassieren." Möglicherweise habe er das mit Blick auf den höheren Marktwert des VfB gesagt, meinte Schwartz. "Um zu zeigen, wie gut sie eigentlich sind, und wie schlecht wir sind. Ich denke, dass wir die Antwort auf dem Platz geben sollten."

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