FC Bayern gewinnt Test gegen São Paulo:Nur Ceni nervt die Bayern

FC Bayern München - FC Sao Paulo

David Alaba scheitert an Torwart Rogério Ceni

(Foto: dpa)

Gegen den FC São Paulo spielt der FC Bayern recht überlegen, doch viele der Chancen verpuffen ungenutzt beim Vorbereitungsturnier im Münchner Stadion. Torwart Rogério Ceni macht dem Team von Pep Guardiola das Leben schwer - nur Mandzukic und Weiser können ihn überwinden.

Aus dem Stadion von Benedikt Warmbrunn

Der Fußballer Rogério Ceni ist in Sao Paulo äußerst beliebt, mit mehr als 1000 Spielen für den dortigen FC ist er der Rekordspieler des Vereins, er ist zudem ein äußerst passabler Freistoß- und Elfmeterschütze, im Mai 2013 erzielte er sein 111. Tor. Vor allem aber ist der Fußballer Rogério Ceni, 40, in erster Linie Fußballtorhüter. Mitunter ein recht guter sogar.

Am Mittwochabend spielte der FC São Paulo in der Arena in München bei einem Vorbereitungsturnier, der Gegner war eine Mannschaft, die in den vergangenen Monaten gefürchtet wurde für ihre offensive Stärke, zunächst für ihre Kraft im Angriff, in den vergangenen Wochen für eine gewisse Eleganz. Doch um diese Mannschaft lange aufzuhalten, reichte ein Rogério Ceni.

Es lag auch an dem Torwart des FC São Paulo, dass der FC Bayern München vor 56 500 Zuschauern nur 2:0 (0:0) gewann. Dennoch, Trainer Pep Guardiola war zufrieden mit dem, was er gesehen hatte, er sagte: "Wir haben gut gespielt. Ich bin erstaunt, wie schnell die Spieler meine kleinen Ideen verstanden haben, sie sind intelligent." Seine Mannschaft tritt nun im Finale an diesem Donnerstag (20.30 Uhr) gegen Manchester City an, das zuvor in einer kuriosen Partie den AC Mailand 5:3 (5:3) besiegt hatte.

Der FC Bayern hat unter Pep Guardiola ja eine ganze Menge an Testspielen zu absolvieren, der neue Trainer will das Team kennenlernen, er probiert die Spieler auf verschiedenen Positionen aus, erhofft sich so neue Erkenntnisse. Außerdem glaubt er, den einen oder anderen Spieler so zu erziehen, dass er in sein System passt. Gegen São Paulo zum Beispiel standen erstmals unter Guardiola zwei Spieler in der Startelf, die noch vor zwei Monaten eine Doppelsechs bildeten, die als die beste Europas galt.

Am Mittwoch agierte Bastian Schweinsteiger, vor wenigen Tagen zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt, wieder auf der Position vor der Abwehr, allerdings alleine, so wie es das 4-1-4-1-System von Guardiola vorsieht. Sein einstiger Nebenmann Javier Martínez spielte als rechter Innenverteidiger, neben dem Brasilianer Dante.

Neuer streckt sich gegen Ceni

Der Spanier ist in der Innenverteidigung nicht nur ein weiteres Experiment von Guardiola. Dieser kann sich tatsächlich gut vorstellen, seinen Landsmann dort dauerhaft aufzustellen. Am Mittwoch hatte Martínez jedoch das eine oder andere Problem auf der Position. Mit seinen schnellen, präzisen Pässen bereichert er zwar den Spielaufbau. Doch in der Defensive gewann er zunächst kaum einen Zweikampf, stellte sich teilweise ungeschickt an. Was gegen die offensiv harmlosen Gäste nicht weiter schlimm war. Ceni durfte nicht ein einziges Mal für einen Freistoß nach vorne laufen.

Der FC Bayern bestimmte also die Partie gegen die in der brasilianischen Liga weit hinten stehenden Gäste. Zunächst wirkte er jedoch behäbig, das erste Mal ernsthaft geprüft wurde Ceni nach einem Freistoß von Arjen Robben (15.). Natürlich kann Ceni auch Freistöße parieren. Danach allerdings gewann der Gastgeber an Sicherheit, hatte jedoch weiter wenige zwingende Chancen. Die beste Möglichkeit hatte der ansonsten unauffällige Claudio Pizarro nach einem Zuspiel von Kapitän Philipp Lahm, der aus dem Zentrum auf die rechte Seite ausgewichen war.

Gegen Pizarros Schuss war Ceni machtlos - doch für ihn klärte Rafael Toloí auf der Linie (38.). Eine Minute später wehrte Ceni mit den Beinen einen Schuss von David Alaba ab. Wenig später lupfte Robben den Ball nach einem langen Pass von Alaba aufs Tornetz (43.).

Nach der Halbzeit kam Mario Mandzukic für Pizarro, er war deutlich präsenter, sorgte für mehr Bewegung in den Offensivreihen. Und er überwand Ceni. Nach einer Ecke flankte Robben, erst sprang der rechte Innenverteidiger Martínez am Ball vorbei, dann der linke Innenverteidiger Dante. Mandzukic dagegen spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor (55.).

Guardiola wechselte anschließend seine Mannschaft kräftig durch: Schweinsteiger raus, Martínez raus, Dante raus, 90 Minuten lang spielte nur Torwart Manuel Neuer (Qualität als Freistoßschütze: unbekannt). Doch der FC Bayern dominierte weiterhin, in der 86. Minute erzielte Mitchell Weiser den Endstand.

In der 88. Minute gab es dann noch einen Elfmeter für den FC São Paulo. Der Schütze lief mit kurzen Schritten an, und Manuel Neuer (Qualitäten als Elfmeterkiller: äußerst beachtlich) warf sich ins linke Eck. Er streckte sich und lenkte mit der Hand den Schuss von Rogério Ceni, dem Torhüter, an den Pfosten.

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