FC Bayern gegen Hoffenheim:Ribéry kann biederen Mitspielern den Tag retten

Franck Ribéry hat die beiden Tore erzielt, es waren übrigens auch die einzigen beiden Schüsse, die der FC Bayern auf das Hoffenheimer Tor brachte. Beim ersten Treffer ließen sich Verteidiger Beck und Torwart Koen Casteels übertölpeln, beim zweiten hatte Kroos Glück, dass der Ball nach seinem Schuss-Luftloch vor ihm liegenblieb und er auf den Franzosen weiterleiten durfte. "So bekomme ich noch einen Assist", sagte Kroos danach. Das war es schon.

Nein, halt, eine aufregende Szene gab es noch: Thomas Müller und Mario Mandzukic rannten sich gegenseitig über den Haufen. Müller leitete schnell noch das 1:0 durch Ribéry ein, ging danach benommen vom Feld und gab später trotz eines gefährlich aussehenden blauen Auges Entwarnung: "Ich muss nicht ins Krankenhaus, ich gehe jetzt nach Hause. Morgen auf der Wies'n brauche ich halt eine Sonnenbrille."

Für den traditionellen Besuch hat Heynckes keine Regeln aufgestellt: "Das kann jeder halten, wie er will." Es sei eine Tradition und auch schön, wenn man mal ein paar Stunden zusammen verbringe und "ungezwungen mit Kollegen und Verantwortlichen sprechen" könne. Worüber sie sprechen könnten, die Kollegen und Verantwortlichen?

Vielleicht darüber, dass da gegen Hoffenheim neun lätscherte Feldspieler (Müller sei ausdrücklich ausgenommen und dafür Xherdan Shaqiri hinzugerechnet) und ein Franzose auf dem Feld standen. Es sind schon viele Bilanzen gezogen worden über die Zeit von Uli Hoeneß als Manager des FC Bayern, aber mittlerweile ist zu sagen, dass der Zukauf von Franck Ribéry vor mehr als fünf Jahren zu den besten Transfers von Hoeneß gehört.

Ribéry ist der Stimmungsmacher beim FC Bayern, er kann eine Mannschaft mitreißen und notfalls auch den eher biederen Mitspielern durch seine Dribblings und Torgefährlichkeit den Tag retten. Der FC Bayern und Franck Ribéry, das ist eine perfekte Symbiose: Man hilft sich gegenseitig bei sportlichen wie atmosphärischen Problemen.

Worüber sie noch sprechen könnten? Nun, vielleicht darüber, dass Heynckes sich lediglich darüber echauffierte, dass Sammer seine Kritik öffentlich gemacht hatte. Gegen den Inhalt sagte er nichts, weil er weiß, dass die Münchner derzeit tatsächlich arg locker daherkommen. Das Schlimme ist, und das sollte eine Nachricht an die anderen 17 Bundesliga-Vereine sein: Der FC Bayern hat so sieben von sieben Spielen gewonnen.

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