Süddeutsche Zeitung

FC Bayern gegen Hertha:"Ein dickes Sprunggelenk"

Von Benedikt Warmbrunn

Dass er nicht alles in der Vorbereitung auf diese Partie unternommen habe, das kann sich Pal Dardai nun wirklich nicht vorwerfen lassen: "Ich war extra in der Bibliothek", erzählte der Trainer von Hertha BSC am Donnerstag, "und habe nach dem Buch ,Wie schlägt man den FC Bayern?' gesucht." Pal Dardai lächelte. Dann sagte er: "Ich habe es nicht gefunden."

Niko Kovac, der Trainerkollege des FC Bayern, wird sich vor dem Spiel in Berlin ebenfalls nicht vorwerfen lassen müssen, dass er nicht alles unternommen habe; bei seiner Akribie wäre ihm sogar zuzutrauen, dass er alle Exemplare des Standardwerkes "Wie schlägt man den FC Bayern?" gefunden und versteckt hat.

Das Ergebnis seiner Recherche verkündete der detailversessene Kovac zwar nicht so lustig wie sein Berliner Kollege, auch er sprach aber ein Lob aus: "Hertha BSC hat sich super entwickelt unter Pal Dardai."

Bei Hertha BSC steht ein früherer Münchner im Tor

Zu Wochenbeginn deutete sich die Partie zwischen den Mannschaften der beiden Trainer, die von 2003 bis 2006 gemeinsam für die Hertha spielten, noch als Spitzenspiel an. Nach dem Wochenende hatte der FC Bayern noch keinen Punkt abgegeben, und Berlin war der erste Verfolger. Dann aber verlor die Hertha 1:3 in Bremen - und der FC Bayern spielte 1:1 gegen Augsburg, weswegen nun der Tabellenvierte den nicht mehr ganz so klar führenden Ersten empfängt. Verzichten muss Kovac auf Leon Goretzka, der habe, so der Trainer, "ein dickes Sprunggelenk". Bei der Hertha fällt Stammtorwart Rune Jarstein ( Oberschenkel-Verletzung) aus, für ihn spielt der frühere Münchner Thomas Kraft.

Für Kovac ist es das erste Spiel als Trainer des FC Bayern in seiner Heimatstadt, er sagte daher: "Immer, wenn man nach Hause fährt, freut man sich." Die Mannschaft wird anschließend in Berlin übernachten, in der Hotellobby will Kovac Verwandte und Freunde empfangen: "Wir werden ein bisschen etwas trinken, ein bisschen reden, lachen und hoffentlich auch glücklich sein." Keine schlechten Pläne für einen Freitagabend.

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Quelle:
SZ vom 28.09.2018/ebc
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