Es war einmal ein gewisser Brian, ein naiver Typ, der das Pech hatte, zur gleichen Zeit wie Jesus geboren worden zu sein und durch Missverständnisse unfreiwillig als Messias verehrt zu werden. So erzählt es jedenfalls der Film "Das Leben des Brian" der britischen Komikertruppe Monty Python aus dem Jahr 1979. In einer Szene malt der Titelheld die Parole "Römer, geht nach Hause!" zunächst grammatikalisch falsch ("Romanes eunt domus") an eine Mauer in Jerusalem und wird dabei von einem römischen Soldaten entdeckt.
"Das Leben der Bayern - Römer, geht nach Hause!" - Diese Grafik hatten die Bayern-Anhänger von ihren Fanbeauftragten Raimond Aumann und Andreas Brück bei der Uefa zur Genehmigung einreichen lassen.
Zur Strafe - und zur Verbesserung seiner Lateinkenntnisse - muss er die grammatikalisch richtige Botschaft ("Romani ite domum") an viele Wände der Stadt schreiben. Die Fans des FC Bayern München erinnerten sich anlässlich des Champions-League-Heimspiels gegen den AS Rom an diese Szene und pinselten eine Choreografie. Mehrere hundert Arbeitsstunden und Material für über 1000 Euro steckten sie in ihre lustig gemeinte Aktion - zu sehen gab es den Schriftzug "Romani ite domum" am Mittwochabend aber nicht. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) untersagte die Aktion - unter Androhung einer Geldstrafe für den FCB und gar eines Punktabzugs.
Die Uefa hat das Hausrecht
Derartige Choreografien müssen nämlich zunächst bei den Fanbetreuern des Vereins, Raimond Aumann und Andreas Brück, angemeldet und dann der Uefa vorgelegt werden. Bei Champions-League-Spielen tritt nicht der Verein als Veranstalter auf, sondern die Uefa, die damit auch über das Hausrecht verfügt. Dass es bei der Genehmigung Probleme geben könnte, hatten die im Fanklub-Dachverband "Club Nr. 12" organisierten Münchner Anhänger allerdings nicht erwartet.
Der Satz hat auch historisch keinerlei Bewandtnis - höchstens filmgeschichtlich. "Als Begründung hat die Uefa angegeben, der Inhalt der Aktion sei beleidigend gegenüber dem Gastverein und seinen Anhängern", sagt Stefan Viehauser vom Club Nr. 12. "Dabei ist es Teil der Fankultur, dass sich Anhänger zweier Fußballvereine verbal und auch mit optischen Aktionen auf den Arm nehmen. Dies stellt genauso wenig einen Verstoß gegen das Fair Play dar, wie ein Trainer, der seine Mannschaft auffordert, den Gegner ohne Punkte nach Hause zu schicken."