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FC Bayern: Einzelkritik:Thomas Kraft
Kraft passt zum Gegner, Robben beleidigt den Referee, Gomez vergibt größte Chancen und im Mittelfeld spielt van Bommel light. Der FC Bayern beim 1:1 in Nürnberg in der Einzelkritik.
Thomas Kraft
Erlebt in seiner ersten Rückserie als Nummer eins beim FC Bayern eine verkehrte Welt. Nicht nur, weil die eigenen Fanclubs weiterhin ihre Banner umgekehrt aufhängen und so gegen ihren Lieblingsverein rebellieren. Sondern auch, weil es nicht vorgesehen ist, dass die Münchner unter ihren und die vorbildlichen Nürnberger über ihren Verhältnissen spielen. War deshalb im 182. bayerischen Derby so etwas wie der Raphael Schäfer der Münchner. Allerdings nur positionsbedingt. Zeichnete sich kurz vor der Halbzeit durch einen verunglückten Befreiungsschlag aus, der beinahe im Ausgleich gemündet wäre. Wurde ansonsten nicht besonders häufig auf die Probe gestellt und neigte vielleicht deshalb zu weiteren Unkonzentriertheiten. Lupfte den Ball in der 60. Minute genau auf den Fuß von Christian Eigler, der den Ball umgehend zum Ausgleich ins Tor hob. Wird im Gegensatz zu Schäfer wohl bald Manuel Neuer Platz machen müssen.
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FC Bayern: Einzelkritik:Philipp Lahm
Ist so etwas wie der Javier Pinola der Bayern. Zuverlässig und seit gefühlten 14 Jahren auf der Außenbahn unterwegs, hat dabei allerdings weniger Haare und anständigerweise auch weniger Speichel verloren. Eigentlich wie Pinola eher links zu Hause, kehrt dahin in der kommenden Saison vielleicht zurück. Traf sich in Nürnberg auf rechts mehrfach mit dem Nürnberger Linksverteidiger Pinola und konnte dabei seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Allerdings auch seinen nur durchschnittlichen Drang nach vorne.
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FC Bayern: Einzelkritik:Holger Badstuber
Hat einen ähnlichen Karriereschub wie Philipp Wollscheid hinter sich. Trifft aber seltener als der junge Innenverteidiger der Nürnberger, ist dafür wesentlich erfahrener. Hat zudem schon eine Formkrise erlebt und zeigt nun wieder einen leichten Formanstieg. Spielte weitgehend solide bis stabil und verteidigte meist geschickt. Rettete kurz vor Schluss noch das Unentschieden gegen Jens Hegeler.
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FC Bayern: Einzelkritik:Luiz Gustavo
Erlebte sein erstes bayerisches Derby und war somit die Münchner Ausgabe von Timothy Chandler. Durfte wieder den Aushilfs-Innenverteidiger geben und wird sich nach dem eher unspektakulären Spiel an das schöne fränkische Frühlingswetter erinnern.
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FC Bayern: Einzelkritik:Danijel Pranjic
Ist eigentlich immer dabei und damit einer der ungewöhnlichsten Stammspieler der Bundesliga, weil er eigentlich nie kritikfreie Darbietungen zeigt. Ist allerdings nur wegen der häufigen Einsätze so etwas wie der Andreas Wolf der Bayern. Der echte Andreas Wolf der Bayern spielt mittlerweile beim AC Mailand und heißt Mark van Bommel. Pranjic vermisste den resoluten ehemaligen Kapitän vielleicht in Nürnberg als Anspielstation in der Zentrale. Oder zumindest als Kommandogeber. Hielt sich möglicherweise auch deshalb weitgehend aus dem Spiel heraus und wurde zur zweiten Halbzeit von Diego Contento ersetzt.
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FC Bayern: Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger
Ist als Sechser so etwas wie der Timmy Simons der Bayern. Machte sich aber ungefähr so beliebt wie im Hinspiel, als er mit Pinola aneinandergeraten war und der dabei Speichel verloren hatte. Nahm Pinolas abermalige Entschuldigung vor dem Spiel an, allerdings auch eine gewisse Grundaggressivität mit in Spiel. Wurde wegen Ballwegschlagens und ähnlicher Aktionen bei den Nürnberger Fans nicht beliebter. Fiel spielerisch dafür weniger auf. Bemühte sich aber immerhin um die Ordnung und gab sozusagen einen Mark van Bommel light.
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FC Bayern: Einzelkritik:Toni Kroos
Firmiert bei den Bayern als Nesthäkchen und darf damit als Robert Mak der Münchner bezeichnet werden. Trat nicht wie der Kleinste auf, sondern durchaus aufmüpig, weil zuweilen ungestüm. Sah dafür allerdings die Gelbe Karte. Hatte auch sonst keinen besonders guten Spieltag bei den Großen erwischt und musste in der Halbzeit für Anatoli Timoschtschuk weichen.
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FC Bayern: Einzelkritik:Arjen Robben
Bleibt weiterhin der Mann der entscheidenden Momente, die irritierend vorhersehbar und überraschend zugleich sind. Ist mit seinen Ideen so etwas wie der Ilkay Gündogan der Bayern. Zeigte sein Füßchen für die besonderen Momente bereits nach vier Minuten, als er Pinola den Ball stibitzte, nach innen dribbelte, einen Flachpass diagonal durch die gesamte Abwehr auf Thomas Müller schickte und so die Führung vorbereitete. Lieferte dann nur noch einen entscheidenden Moment, allerdings erst nach dem Spiel. Er beleidigte den Schiedsrichter und sah Rot. "Das darf ich nicht machen", entschuldigte er sich später.
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FC Bayern: Einzelkritik:Thomas Müller
Wurde vor grauen Vorzeiten einmal von einem gewissen Jürgen Klinsmann aus der zweiten Mannschaft zum Schnupperkurs bei den Profis ausgeliehen und hat sich so gut entwickelt, dass er es mittlerweile sogar selbst für möglich hält, bis zu seinem Vertragsende 2015 mithalten zu können, wie er das nennt. Ist damit so etwas wie der an Nürnberg ausgeliehene Mehmet Ekici, auch ein echter Münchner. Schoss nach Robbens Zuspiel das Führungstor, kam in seiner bemerkenswerten Entwicklung ansonsten aber nicht weiter voran und musste in der 63. Minute für Miroslav Klose vom Platz.
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FC Bayern: Einzelkritik:Franck Ribéry
Darf sich als kreativer Mittelfeldspieler mindestens als Almog Cohen der Bayern fühlen. Hatte allerdings nur selten große Momente und einmal Pech, als beim Torschuss Müller im Weg stand. Zeigte allerdings Größe, als er von Chandler unsanft in eine Fernsehkamera befördert wurde, sich danach zurückhielt und seine Hand nur ins Gesicht des Gegners legte.
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FC Bayern: Einzelkritik:Mario Gomez
Schießt weitgehend beständig seine Tore für die Münchner und ist damit mittlerweile die Dauerbrenner-Ausgabe von Christian Eigler, der das Toreschießen phasenweise inflationär und dann wieder gar nicht betreibt. Hatte allerdings einen Anflug Eiglerscher Züge, als er einen schnittigen Pass von Müller genauso wenig zum zweiten Tor verwertete wie später zwei Zuspiele Robbens. Besonders bitter für ihn, dass er in der 77. Minute bei seinen besten Möglichkeiten gleich zweimal aus kurzer Distanz scheiterte. Und das, nachdem es Eigler schon vorgemacht hatte, wie es geht.
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Kam zur zweiten Halbzeit für den bereits mit der Gelben Karte verwarnten Toni Kroos. War gewohnt unauffällig, aber auch weniger fahrig als Kroos. Konnte damit als der ebenfalls eingewechselte Jens Hegeler der Bayern wahrgenommen werden.
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Kam zur zweiten Halbzeit für Danijel Pranjic. Feierte damit seine Rückkehr in die Mannschaft und war damit so etwas wie der ebenfalls zurückgekommene Julian Schieber der Bayern. Hatte allerdings genauso wenig mit dem Spiel zu tun wie Pranjic und wird deshalb wohl ein gewöhnlicher Ergänzungsspieler bleiben. So gesehen allerdings alles andere als ein Julian Schieber der Bayern.
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FC Bayern: Einzelkritik:Miroslav Klose
Durfte ab der 63. Minute für Thomas Müller ran. Musste allerdings auch dessen Position hinter der einzigen Spitze Gomez übernehmen. Hatte vielleicht auch deshalb wenige gute Szenen und gerät irgendwie immer mehr zum Auslaufmodell - also so etwas wie der ebenfalls eingewechselte Marek Mintal der Bayern.
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FC Bayern: Einzelkritik:Louis van Gaal
Kann sich schon mal bei Hans Meyer erkundigen, wie es ist, irgendwie als schrullig bis ulkig und zugleich doch auch liebenswürdig wahrgenommen und trotzdem nicht mehr gebraucht zu werden. Hatte im Gegensatz zum ehemaligen Club-Trainer auf der Tribüne aber lange Zeit keinen Grund, sich über das Ergebnis zu ärgern. Erlebte einen erneut dürftigen Auftritt seiner Mannschaft und damit die Fortsetzung der verkehrten Welt bei den Bayern - bei den vorbildlichen Nürnbergern.