Jörg Butt Solide, souverän wie immer. Verhinderte in der 26. Minute nach einem Schuss von Andreas Beck das 0:2. Bewies in der 87. Minute zudem seine technischen Qualitäten als Fußballer: Stoppte einen fiesen, hohen Aufsetzer-Rückpass von Van Buyten mit der Brust und drosch den Ball vor den heranstürmenden Hoffenheimern weg. Tut, was er kann, mehr geht nicht.
Philipp Lahm Orientierte sich erneut stark an seiner Hauptaufgabe als Verteidiger, als solcher gewohnt sicher. Hätte sich aber durchaus häufiger ins Offensivspiel einschalten können. Sollte unbedingt mal wieder Flanken üben.
Daniel Van Buyten Manchmal der bessere Stürmer: Unentschlossen im Spielaufbau, unelegant im Defensivzweikampf, zum Beispiel in der 42. Minute. Da rang er Demba Ba 20 Meter vor dem Tor nieder, beim anschließenden Freistoß traf Salihovic den Innenpfosten. Steigerte sich ab Mitte der zweiten Halbzeit - und sorgte dann in der 91. Minute für den Sieg der Münchner: Ließ den Ball nach einem Olic-Kopfball vom Oberschenkel zum 2:1 über die Torlinie tropfen.
Holger Badstuber Bemüht im Spielaufbau, sicher im Defensivzweikampf. Trat erneut einige Freistöße und Ecken, etwas mehr Training dieser Fertigkeiten würde nicht schaden.
Diego Contento Schlechter kann man nicht in ein Spiel starten: Nach 33 Sekunden verlor er an der Seitenlinie den Ball an Sebastian Rudy, der sogleich nach innen passte zu Vedad Ibisevic, und weil Contentos Kollegen nicht mit so etwas gerechnet hatten, war Ibisevic allein vor Torwart Butt und traf nach 36 Sekunden zum 1:0. Versuchte danach verzweifelt, ins Spiel zurückzukehren. Van Gaal hatte zur Halbzeit ein Einsehen und wechselte Danijel Pranjic ein.
Mark van Bommel Besser als zuletzt, mit - Achtung - einigen Dribblings. Dennoch immer wieder Fehlpässe. Ansonsten: Gewohnt rücksichtslos, aber effektiv bei Grätschen, gewohnt laut beim Dirigieren. Ordentliche Leistung.
Bastian Schweinsteiger Gibt sich durchaus Mühe, aber: hohe Fehlpassquote, kaum nennenswerte Offensivszenen, in der Defensivarbeit uneffektiv. Mit jedem Spiel rückt die WM weiter weg.
Toni Kroos Spielte im Mittelfeld rechts außen. Verursacher der aberwitzigsten Szene des Spiels: Stand in der 12. Minute aus einem Gestocher heraus vollkommen allein vor Hoffenheims Torhüter Daniel Haas, legte den Ball aber schräg zu Klose - der im Abseits stand. Klose blickte verdutzt, Kroos auch. Ansonsten keine nennenswerte Szene. Wurde zur Halbzeit gegen Ivica Olic getauscht.
Thomas Müller Lief in der ersten Halbzeit wie schon häufiger zentral hinter Klose auf; in der zweiten Halbzeit, als Olic statt Kroos im Spiel war, rechts. Bewies mal wieder, dass er zu Recht den Namen Müller trägt: 63 Minuten lang keine nennenswerte Aktion, dann aber an der richtigen Stelle nach Ribérys Schuss. Sein Treffer zum 1:1 erlöste die Bayern - elf Minuten länger, und sie hätten ihren eigenen Negativrekord von 343 torlosen Minuten eingestellt.
Franck Ribéry Wurde in der 32. Minute übel von Tobias Weis umgetreten, der dafür mit Gelb gut wegkam. Rollte sich schmerzschreiend auf dem Rasen, wurde lange behandelt - und von da an gnadenlos und permanent von allen Hoffenheimern im Stadion ausgepfiffen. Rannte und dribbelte danach wie immer viel, allerdings oft uneffektiv - bis zur 63. Minute: Nach einem erneuten Solo drosch er den Ball aufs Tor, Haas konnte abwehren, den Nachschuss nutzte Müller zum 1:1. Bekam dabei allerdings einen unbeabsichtigten Tritt von Andreas Beck auf den Knöchel, musste verletzt ausgewechselt werden. Weinte, als er vom Platz geführt wurde.
Miroslav Klose Sehr einsatzfreudig, aber ohne Aktionen, die nachhaltig in Erinnerung blieben. War dabei.
Ivica Olic (im Bild) Spielte ab der 46. Minute für Kroos, als zweite Sturmspitze neben Klose. Machte seine Sache gut, wie gewohnt Viel-Läufer, oft anspielbar. Bereitete in der Nachspielzeit per Kopf das 2:1 vor. Danijel Pranjic Spielte ab der 46. Minute für Contento. Deutlich mehr Offensivaktionen, defensiv kaum gefordert. Eine Halbzeit als Bewerbung für die eigentlich fix vergebene Contento-Stelle. Hamit Altintop Kam in der 64. Minute für den verletzten Ribéry, besetzte dessen Position im linken Mittelfeld. Rannte und kämpfte wütend, eine Flanke von ihm entschied das Spiel: Brachte den Ball in der 91. Minute hoch und weit zu Olic, der Rest ist bekannt.