FC Bayern: Einzelkritik:Robben, der Regelbrecher

Der Niederländer ragt heraus, Butt und Badstuber punkten für die WM und van Bommel arbeitet an einem neuen alten Image. Die Bayern in der Einzelkritik.

Johannes Aumüller, Berlin

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Der Niederländer ragt heraus, Butt und Badstuber punkten für die WM und van Bommel arbeitet an einem neuen alten Image. Die Bayern in der Einzelkritik.

Jörg Butt

Was hatte Werders Torwart Tim Wiese vor dem Spiel gesagt? Es gehe an diesem Abend überhaupt nicht um den Platz im WM-Tor, sondern ausschließlich um den DFB-Pokal. Für alle, die das etwas anders sehen, hier die Bilanz der für die WM nominierten Torhüter: der Bayer Butt mit drei starken Paraden, der Bremer Wiese mit einer - und Butt sang anders als sein Gegenüber sogar die Nationalhymne mit.

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Philipp Lahm

In der zweiten Hälfte mal mit einem ungewohnten technischen Fehler, aber ansonsten wieder so, wie es Louis van Gaal von ihm erwartet. Defensiv tadellos, sicheres Aufbauspiel und hin und wieder mit klugen offensiven Aktionen. Bekommt bestimmt einen Kuss vom Trainer von die DFB-Pokalsieger.

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Daniel van Buyten

Kam sich wohl etwas fehl am Platze vor, weil er mal nicht der längste Feldspieler war, sondern zu Bremens Per Mertesacker aufschauen musste. Zeigte sich etwas verwirrt darüber, war in der achten Minute der Grund für die Bremer Dreifach-Chance, weil er sich von Pizarro tunneln ließ. War danach der Grund, dass die Bremer dieser Dreifach-Chance nicht mehr viele Möglichkeiten folgen lassen konnten, weil er von da an aufmerksam spielte.

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Martin Demichelis

Voller Stolz hatte der Stadionsprecher vor dem Spiel verkündet, dass dieses DFB-Pokal-Finale in mehr als 115 Ländern der Welt übertragen werde. Demichelis muss davon ausgehen, dass Argentinien zu diesen 115 Ländern zählt, was ihm aber nicht so sehr gefallen haben dürfte. Denn so sah auch Diego Maradona, wie sich der Innenverteidiger zwei, drei Mal düpieren ließ und nicht gerade eine Bewerbungspartie für die WM in Südafrika ablieferte. In der zweiten Hälfte besser.

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Holger Badstuber

Dass er als Außenverteidiger nicht so sehr seine Stärken einbringen kann wie als Innenverteidiger, ist hinlänglich beschrieben worden. Gegen Bremen spielte er Außenverteidiger, weswegen er sich natürlich wieder Kritik an seinem (mangelnden) Offensivspiel vorhalten lassen muss. Blockte dafür auf spektakuläre Art und Weise eine Großchance des Bremers Hunt ab (8.). Und: Sang als einer von nur fünf Spielern auf dem Feld die Nationalhymne.

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Mark van Bommel

Hatte in einem SZ-Interview am Tag des Endspiels noch stolz erklärt, dass er in dieser Saison erstens sein Rüpel-Image abgelegt habe und zweitens ohne Platzverweis ausgekommen sei. Riskierte nach knapp einer Viertelstunde, den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen erheblich zu reduzieren, als er Borowski umsenste. Es war nach der nachlässigen Bayern-Anfangsphase wohl eine Aktion aus jener unrühmlichen Kategorie "Zeichen setzen". Das Schlimme für alle Fußball-Moralisten: Das Zeichen wirkte, danach spielte Bayern überzeugender.

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Bastian Schweinsteiger

Durfte in den vergangenen Wochen ja jede Menge Vergleiche mit Iniesta, Lampard und anderen Größen dieses Fußball-Planeten über sich lesen. Spielte gegen Bremen nicht so, dass er neuerliche Vergleich mit Iniesta, Lampard & Co. erwarten kann. Nicht so stark wie zuletzt, aber wer solche Mitspieler hat wie Schweinsteiger, der braucht ja auch nicht immer stark zu spielen. Schoss dafür kurz vor Schluss noch das 4:0.

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Arjen Robben

Ein starkes Spiel, war an etlichen Bayern-Chancen beteiligt. Schoss nach drei Minuten mit Links aufs Tor, wobei der Ball natürlich gar nicht reingehen konnte, weil das klassische Arjen-Robben-entscheidet-das-Spiel-Tor gemeinhin erst in der zweiten Hälfte fällt. Setzte nach 24 Minuten zu einem gefährlichen Dribbling an, das er aber nicht vollenden konnte, weil ... siehe oben. Zeigte nach einer halben Stunde eine traumhafte Kombination mit Müller, die er aber mit einem ungenauen Schuss abschloss, weil siehe oben ... Okay, den Elfmeter musste er dann reinmachen, zweite-Halbzeit-Regelung hin, zweite-Halbzeit-Regelung her.

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Franck Ribéry

Musste eine Hälfte lang zum wiederholten Male in dieser Saison feststellen, dass der herausragende Offensivspieler der Bayern nicht mehr Franck Ribéry heißt, sondern Arjen Robben. Zeigte dafür selten gesehenen Einsatz in der Defensive, viel Kampf und eine gute Ordnung. Hatte nach der Pause mehr Platz, steigerte sich auch offensiv und krönte diese Leistungssteigerung mit dem vorentscheidenden Treffer zum 3:0. Müsste schon aus pädagogischen Gründen einen Kuss vom Trainer von die DFB-Pokalsieger bekommen, und die Bayern-Fans hoffen nur, dass dies kein Abschiedskuss wäre.

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Thomas Müller

Sollte jemand anderer Meinung als Tim Wiese sein und es in diesem DFB-Pokal-Finale auch ein bisschen um Südafrika gegangen sein, hier die Bilanz der deutschen offensiven Mittelfeldspieler. So stark wie in diesem Jahr gewohnt, war Thomas Müller nicht, stärker als seine Bremer Positionskontrahenten Özil und Marin aber schon, weil der erste blass blieb und der zweite nur eine gute halbe Stunde spielte.

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Ivica Olic

Küsst auch gerne. Auf dem Platz bevorzugt seinen Ehering, wenn er ein Tor schießt. Dass er gegen Bremen seinen Ring küsste, bedeutete also erstens, dass er mal wieder getroffen hatte und zweitens, dass er sich einen Kuss von van Gaal verdiente.

Anatolij Timoschtschuk Stand nach dem 3:0 schon mal zum Einwechseln bereit am Seitenrand, musste sich dann aber noch zehn Minuten zum Warmmachen verabschieden. Kam in der 77. Minute für Müller.

Miroslav Klose Mal wieder nur ein Kurz-Einsatz, aber bei ihm ist für die WM ja ohnehin alles klar. Wurde bei seiner Einwechslung von den Werder-Fans ausgepfiffen.

Hamit Altintop Kam für Robben, und Robben meckerte nicht.

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