FC Bayern Einzelkritik:Hummels findet sich endlich zurecht

Der Verteidiger erzielt sein erstes Saisontor, Joshua Kimmich taucht ständig im gegnerischen Strafraum auf, Thomas Müller bleibt wieder einmal blass. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Thomas Hummel

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Quelle: AFP

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Manuel Neuer

Zurück im Tor, nachdem er in Rostow die drei Gegentore seinem Kameraden Sven Ulreich überließ. Wird mit dem Welttorhüter alles gut? Blickte dem 1:1 von Hakan Calhanoglu chancenlos hinterher. Brachte auch sonst nicht die alte Ordnung zurück ins Bayern-Spiel. Okay, von einem Torwart vielleicht zu viel verlangt. Aber hey, das ist Manuel Neuer! Hielt in der letzten Szene den Sieg gegen Calhanoglus Freistoß fest.

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Joshua Kimmich

Spielte eigentlich Rechtsverteidiger, was erstens eine gute Nachricht für Bundestrainer Joachim Löw war, der auf Rechtsverteidiger Kimmich baut. Und zweitens eine schlechte Nachricht für Bayer Leverkusen. Denn Kimmich tauchte auch von dieser Position aus ständig im Strafraum auf und war an fast allen Münchner Torabschlüssen beteiligt. Bereitete das 1:0 vor, schoss die Ecke vor dem 2:0. Leistete sich aber auch viele Fehler im Aufbauspiel.

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Javi Martínez

Für den FC Bayern wäre es gut, wenn Kollege Jérôme Boateng mal wieder "back to earth" kommen würde, hat Karl-Heinz Rummenigge gesagt. Oder Trainer Ancelotti stellt einfach Javi Martínez auf, der Spanier steht so dermaßen on earth wie kaum ein Fußballprofi. Kehrte nach einer Verletzung zurück, warf sich gewohnt vehement in die Zweikämpfe. Bekam von Mehmedi den Ellbogen an die Nase. Revanchierte sich dafür, als er bei seiner Rettungstat nach Vollands Durchmarsch mächtig den Arm zu Hilfe nahm - es hätte Handelfmeter geben müssen.

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Mats Hummels

Wirkt immer noch ein wenig verloren. Der gefürchtete Spielaufbau des Nationalspielers kommt selten zur Geltung. Und wenn der Gegner kontern kann, dann ist er eben nicht der allerschnellste. Fand sich nach der Pause endlich zurecht und köpfte einmal eine Ecke (alle Bayern-Ecken werden auf Hummels geschlagen) ins Tor. Sein erster Saisontreffer.

Bayern Muenchen v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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David Alaba

Hatte sich in Rostow 90 Minuten lang ausruhen dürfen und angesichts der Minusgrade wohl an einen schönen Skitag in seiner Heimat gedacht. Tat ihm offenbar gut, der Österreicher war lange der beste Bayern-Spieler. Zusammen mit Douglas Costa schraubte er so lange auf der linken Seite herum, bis die Leverkusener zermürbt waren und ihn endlich durchließen. Bereitete fast das 2:0 vor (siehe Lewandowski).

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Xabi Alonso

Wie immer der Geometriker des Spiels. An seine Diagonalpässe kann man ein Geodreieck anlegen, so haarscharf segeln sie durch die Stadionluft. Ist aber in der Defensive nicht mehr so gut vor aussichtslosen Laufduellen beschützt wie in den Vorjahren. Hatte tags zuvor seinen 35. Geburtstag gefeiert, musste vor dem 1:1 Calhanoglu ziehen lassen wie, nun ja, ein 35-Jähriger. Passte dann mit der Übersicht eines 35-Jährigen durch alle Leverkusener hindurch auf Costa. Wie mit dem Lineal eben.

Bayern Muenchen v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga

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Philipp Lahm

Trainer Ancelotti hat ihn ins Mittelfeld versetzt. War zudem von Karl-Heinz Rummenigge tags zuvor als neuer Sportdirektor vorgestellt worden. Oder? "Wir haben da einen im Hinterkopf, den Namen haben Sie sicher schon gehört, den werden wir auch holen, aber der muss im Moment noch Fußball spielen", sagte der Vorstandsvorsitzende. Wie es für einen Sportdirektor in spe gehört, führte Philipp Lahm den Anstoß aus. Verursachte das erste Foul. Bereitete das erste Tor vor. Ließ sich vor dem 1:1 verladen. Ob Sportdirektor Lahm bald einen Jüngeren für diesen 33-Jährigen holt? Trainer Ancelotti wechselte den Sportdirektor in spe dann noch aus.

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Thiago

Ist 25 Jahre alt und war damit im Mittelfeld neben Xabi Alonso und Lahm das Nesthäkchen. Grätschte auch als erster Münchner über den Rasen, machte sich dabei aber nicht dreckig. Stand bei seinem Ausflug in den Strafraum genau richtig, köpfte den Abpraller zum 1:0 ins Netz. Wirkte sonst aber wenig jugendlich.

Bayern München - Bayer Leverkusen

Quelle: dpa

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Thomas Müller

Was für Hummels hinten gilt, gilt für Thomas Müller vorne: Er wirkt verloren. Spielte er außen? In der Mitte? Durfte er sich seine Müller-Räume suchen? Als ihm anfangs der Ball vor die Füße fiel, stocherte er ihn neben das Tor. Hatte vor der Pause seine auffälligste Aktion, als ihn Gegenspieler Dragovic rustikal abblockte. Wurde wie erwartet als Erster ausgewechselt.

Bayern München - Bayer Leverkusen

Quelle: dpa

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Douglas Costa

Das weniger durchgeplante Bayern-Spiel scheint dem Brasilianer weiterhin nicht zu schaden. Wuselte mit Kollege Alaba auf der linken Seite munter umher und bildete mit dem Österreicher die Best-of-Fraktion der Münchner. Nutzte den Lineal-Pass von Alonso nicht zum Tor, ließ insgesamt nach der Pause nach, weshalb er nach 74 Minuten vom Platz geholt wurde.

Bayern München - Bayer Leverkusen

Quelle: dpa

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Robert Lewandowski

Hatte vor dem Spiel fünf Tore Rückstand auf den Dortmunder Aubameyang. Er wolle dennoch ruhig bleiben, sagte er der SZ kürzlich. Spielte tatsächlich ruhig. So ruhig, dass es kaum ausfiel, dass er dabei war. Hatte kurz nach dem 1:0 die Großchance, ein Tor auf Aubameyang gutzumachen, traf aber den Ball nicht ordentlich. Hat nun sechs Tore Rückstand.

Bayern München - Bayer Leverkusen

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Arjen Robben

Wurde wie immer mit großem Applaus von den Zuschauern empfangen. Obwohl es einige Konterchancen gab, blieb der schnelle Robben überraschend oft hängen.

Bayern Muenchen v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Franck Ribéry

Kam nach 74 Minuten, seinen Bank-Frust bekam gleich Jonathan Tah zu spüren, den er im Eishockey-Stil wegcheckte. Danach nicht mehr zu sehen.

Bayern München - Bayer Leverkusen

Quelle: dpa

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Arturo Vidal

Sollte wohl irgendwie Dynamik in das bayerische Mittelfeld bringen und den Sieg über die Zeit bringen. Hatte mit diesem Spiel aber kaum etwas zu tun.

© SZ.de/fued
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