FC Bayern: Einzelkritik:Der Flammenwerfer

Robben spielt wie ein Zippo-Feuerzeug, van Buyten erteilt Özil eine Lehrstunde in Sachen Anstand, und Schweinsteiger ist die Lektüre der Süddeutschen Zeitung anzumerken. Die Einzelkritik.

Iris Hellmuth, Bremen

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Jörg Butt

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Der FC Bayern gewinnt ein turbulentes Spiel gegen Bremen mit 3:2. Die Münchner Spieler in der Einzelkritik.

Jörg Butt Hatte das indirekte Duell gegen Werder-Torwart Tim Wiese vor dem Spiel verloren, weil er nicht zum Leistungstest der Nationalmannschaft eingeladen wurde. Statt sich darüber zwanglos mit Torsten Frings auszutauschen, konzentrierte er sich lieber aufs Spiel. Das lief auch ohne ihn. War chancenlos beim Gegentreffer von Hunt, musste zur Pause wegen Magen-Darm-Beschwerden ausgewechselt werden.

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Philipp Lahm

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Philipp Lahm

Hatte während der Woche das direkte Aggressions-Duell gegen Arjen Robben im Training verloren. Wollte die verlorenen Punkte offensichtlich wieder aufholen, war das gesamte Spiel über aggressiv und präsent. Überließ die Spieleröffnung meist van Buyten und Arjen Robben, der ihm freundlicherweise das eine oder andere Loch riss - dem Niederländer tat der Ausgang des Trainingsduells wohl auch leid. Bereitete in der 35. Minute das 2:1 durch Olic vor. Ballte danach ziemlich agressiv die Faust.

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Daniel van Buyten

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Daniel van Buyten

War das perfekte Anschauungsobjekt für die Bremer Jungprofis Hunt und Özil: Seht her, schien sein Spiel zu sagen, ich hab auch noch keine Ahnung, wie's nach dem Sommer mit meinem Vertrag aussieht, aber ich spiel' trotzdem gut. Verzichtete darauf, sich für seine Lehrstunde in Sachen Anstand und Ehre warm einzupacken - trug während des ganzen Spiels weder lange Ärmel noch Handschuhe. Verteidigte konzentriert und konkret. Zog in der 77. Minute mit dem linken Fuß aus einem Meter am Tor vorbei.

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Martin Demichelis

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Martin Demichelis

Trat in langen Ärmeln an und verlor damit das direkte Duell gegen Daniel van Buyten bereits vor dem Anpfiff. Hatte weniger vom Spiel als der Belgier, musste sich schließlich auch weniger bewegen, um sich warm zu halten. Blockte in der 28. Minute geistesgegenwärtig einen Schuss von Marko Marin. Lief in der zweiten Halbzeit mehr als in der ersten - ging auch nicht mehr anders.

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Holger Badstuber

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Holger Badstuber

Wurde in der 60. Minute nach einem gewonnenen Laufduell schön von Clemens Fritz gecheckt - womit das nächste Aggressionsduell der Bundesliga eröffnet sein dürfte. Zeit genug zum Austragen haben sie ja: Weder er noch Fritz sind zum Leistungstest der Nationalmannschaft eingeladen. Sollten Badstubers Spieleröffnungsflanken weiterhin so oft beim Gegner landen, könnte auch der nächste Test an ihm vorbeigehen.

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Mark van Bommel

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Mark van Bommel

War zu Anfang des Spiels kaum wiederzuerkennen, passte kreativ nach vorne und wechselte sich mit Schweinsteiger bei der Ballverteilung ab. Fand dann aber schnell zurück zu alter Form und sah in der 40. Minute für ein rüdes Foul die gelbe Karte. Konzentrierte sich dann immer mehr darauf, die Abwehr hinter sich zu ordnen. Tat er wie immer solide.

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Bastian Schweinsteiger

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Bastian Schweinsteiger

Hatte offenbar unter der Woche einen Artikel über sich in der Süddeutschen Zeitung gelesen. Will jetzt wirklich ernsthaft vom Luftikus zum Leitwolf werden. Gab vor dem 1:1 eine ansehnliche Kostprobe, als er von links in den Straftraum stob und im richtigen Moment abspielte. Ist für den Leistungstest bestens gerüstet, würde derzeit gegen jeden zentralen Mittelfeldspieler das Duell gewinnen, außer vielleicht das gegen Ballack.

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Arjen Robben

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Arjen Robben

Das Zippo-Feuerzeug unter den Fußballspielern: brennt von jetzt auf gleich. Ständige Ballanspiel- und Verteilstation im Mittelfeld, wo er inzwischen von gefühlt jedem Bayernspieler bedient wird. Kokettierte mit langen Unterhosen, die er bei dem Laufpensum nicht wirklich gebraucht haben kann. Vielleicht auch nur ein Souvenir aus dem letzten Skiurlaub. Zumindest umkurvte er seine Gegenspieler regelmäßig, als seien sie Slalomstangen. Man hatte ein bisschen Mitleid. Schoss ein traumhaftes 3:2.

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Thomas Müller

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Thomas Müller

Taute ab der 20. Minute auf, fand dann immer besser ins Spiel. War wohl der Hitze von Robbens Flammenwerferpässen im Mittelfeld geschuldet - da muss man schließlich mitgehen. Schaltete sich dann in fast jede Kurzpasskombination des Spiels ein, was unter anderem damit endete, dass er das erste Bayern-Tor selbst einleitete und selbst abschloss. Solch wundersamen Dinge wurden bisher eigentlich nur Franz Beckenbauer zugetraut.

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Mario Gomez

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Mario Gomez

War im Spiel gegen Bremen die Fleisch gewordene Frage, warum es nach 60 Minuten nicht schon 6:1 stand. Versuchte viel und schaffte wenig. Spielte langärmelig und mit Handschuhen, wurde trotzdem nicht warm. Ein Tor hätte ihm sicher gut getan.

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Ivica Olic

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Ivica Olic

Hat offenbar mit keiner Wetterlage ein Problem. Hauptsache, er darf laufen. Tat er im Spiel gegen Bremen auch, bis er in der 68. Minute für Ribéry ausgewechselt wurde. Lief manchmal Wege, die unergründlich schienen. Staubte dafür aber ein Tor ab und lief zur Feier ein Mal über den Platz.

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Michael Rensing

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Michael Rensing

Kam nach dem Seitenwechsel für Butt. Stand oft vor dem Tor und wärmte sich mit den Händen die Knie. Schien in der 83. Minute dabei festzufrieren, bewegte sich jedenfalls viel zu spät zurück in Richtung Tor. Hatte Glück, dass der Treffer wegen Abseits nicht gegeben wurde.

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Franck Ribéry

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Franck Ribéry Kam in der zweiten Hälfte für Olic. Verlor in der 89. Minute das direkte Duell gegen Tim Wiese, der seinen Schuss aus vollem Lauf zur Seite blockte. Hätte sich sicher einen wärmeren Empfang an der Weser gewünscht und etwas mehr Feuer im Spiel. Dafür musste er ab der 80. Minute selbst sorgen, der Flammenwerfer Robben hatte das Spielfeld verlassen.

Miroslav Klose Kam in der 81. Minute und versuchte, von der Restwärme des Spiels zu profitieren. Viel war davon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr übrig. Von Miroslav Kloses Offensivqualitäten allerdings auch nicht.

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