Home Sport Fußball Bundesliga FC Bayern Einzelkritik: Manuel Neuer ist machtlos Der Torwart kassiert ein arg frühes Gegentor, Hummels verkörpert die fehlende Balance. Coman erhält einen Handkuss - muss aber verletzt raus. Die Bayern in der Einzelkritik.
Von Sebastian Fischer , Augsburg
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Manuel Neuer Hielt dem Einlaufkind tadellos die Hand, und ballte die Faust, um alle elf Augsburger Gegenspieler zu begrüßen. Der geschiente Daumen, der in den vergangenen Wochen die Mediziner des Klubs beschäftigte und Neuer zu zwei Wochen Pause zwang, schien also zu halten. An den Gegentoren macht- und schuldlos, das erste kassierte er schon nach 13 Sekunden. Dann allerdings in der zweiten Halbzeit mit einer seltsamen Unterarm-Parade. Tendenz: zu früh für einen nach oben ausgestreckten Daumen.
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Joshua Kimmich Wird am Dienstag gegen Liverpool unter anderem gegen einen Mann namens Sadio Mané spielen, der zu den schnellsten Fußballern überhaupt zählt. Spielte am Freitag gegen Philipp Max, der schon recht schnell ist, aber im Vergleich mit Liverpoolern eher der Typ getunter Opel-Corsa. Vor dem 0:1 und dem 1:2 lief Kimmich dem Vorbereiter Max rund zwei Meter hinterher. Macht gefühlt rund siebeneinhalb Meter Rückstand auf Mané am Dienstag. Da brachte auch die Torvorlage zum 1:2 eher wenig.
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Niklas Süle Wer hätte das vor ein paar Monaten gedacht, dass der jüngste der Münchner Innenverteidiger vor dem vorerst wichtigsten Spiel des Jahres der gesetzte ist? Vielleicht noch nicht mal er selbst. Souverän jedenfalls sah es mal wieder nicht aus, wie Süle im Verbund mit Mats Hummels verteidigte. Die Staffelung war vor beiden Gegentoren nicht perfekt, der Spielaufbau war es auch nicht.
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Mats Hummels Keiner verkörpert die fehlende Balance im Spiel des deutschen Meisters wie der Innenverteidiger, der mindestens einmal pro Spiel auch im Jahr 2019 noch meisterhaft aussieht, wenn er zum Dribbling mit anschließendem Außenristpass ansetzt. Doch auffälliger sind jene Schlummerphasen, die viel Eleganz zunichtemachen. Wenn er vom Augsburger Sergio Cordova einfach zur Seite geschoben wird, weil er mal kurz die Körperspannung vergisst, zum Beispiel.
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David Alaba Ähnlich wie Kimmich auf der Gegenseite wird er es am Dienstag mit sehr schnellen Fußballern aufnehmen müssen. Da wäre es fürs Gefühl ja ganz nett, wenn man zur Generalprobe einen tapferen Elsässer wie Augsburgs Jonathan Schmid unter Kontrolle hat, vielleicht sogar mit halber Kraft. Klappte allerdings mit ganzer Kraft nur halb gut. Alaba traf allerdings sehr schön zum 3:2.
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Leon Goretzka Noch mal so eine Süle-Frage: Wer hätte gedacht, dass sich der FC Bayern im Frühjahr 2019 am Zugang aus Schalke aufrichtet? Richtig, wahrscheinlich noch nicht mal Goretzka selbst. Ist aber so. Verteilt die Bälle, trägt sie wenn nötig in die gegnerische Hälfte, ist der zentrale Münchner Spieler. Sah dort nicht gut aus, wenn Augsburg konterte. Bereitete das aber 2:2 vor und hätte das 4:2 schießen müssen.
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Thiago Selbst wenn die auffälligen Aktionen nach vorne ausbleiben: Mit Thiago ist der FC Bayern statistisch erwiesen eine bessere Mannschaft. Aber manchmal scheint er die Spieler zu suchen, die so denken wie er, und die beim ersten Pass schon den vierten danach im Sinn haben. Er fand sie gegen Augsburg eher nicht.
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Serge Gnabry Der Tordrang, der seinen Widerpart Coman auf der anderen Seite auszeichnete, fehlte Gnabry gegen Augsburg. Ein etwas unglückliches Spiel des Flügelstürmers. Doch die Offensive ist nicht die Problemzone des FC Bayern.
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James Typische James-Aktion am Freitagabend: Ballberührung mit dem linken Außenrist, schauen. Ballberührung mit dem linken Innenrist, noch mal schauen. Dann lieber querpassen. Das sind dann keine Fehler, aber nach vorne bringt es seine Mannschaft auch nicht. Zumal der unbestritten feine Fußballer Probleme in der Rückwärtsbewegung und im Defensivzweikampf nicht verstecken kann.
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Kingsley Coman Man muss Franck Ribéry nun schon mal für seinen Mut loben. Er würde auch in der kommenden Saison eigentlich ganz gerne weiter für den FC Bayern spielen, sagte der 35-Jährige der L'Equipe. Dabei sieht er ja täglich seine Konkurrenz. Vor allem Coman, den besten Münchner in Augsburg, Vorbereiter des 3:2, Schütze des 1:1 und des 2:2, Empfänger eines Handkusses von Leon Goretzka. Humpelte kurz vor Schluss allerdings mit einer Fußverletzung vom Feld. "Sieht nicht so gut aus", sagte Trainer Kovac. Einsatz gegen Liverpool gefährdet.
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Robert Lewandowski Zur Abwechslung mal was Neues aus der Kategorie Sprachverirrungen von Fußballern: Lewandowski müsse die Abwehr vom FC Liverpool "terrorisieren", sagte Didi Hamann der tz . Als hätte der nicht langsam mal genug zu Lewandowski gesagt. Dafür kann freilich Lewandowski nichts. Die Abwehr des FC Augsburg musste allerdings keine Warnstufen ausrufen.
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Thomas Müller Ist ja gegen Liverpool gesperrt und damit in diesen Tagen eher ein Nebendarsteller in München. Als wollte er nicht aus der Rolle fallen, vergab er eine Kontermöglichkeit, indem er Augsburgs Gregor Kogel den Ball in die Arme schob, anstatt auf Lewandowski zu passen.
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Franck Ribéry Empfing in fast einer halben Stunde Spielzeit keinen einzigen Handkuss. Und sah ganz schön müde aus.
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Javi Martínez Kam für die letzten acht Minuten, um bei der Generalprobe für den FC Liverpool gegen den Abstiegskandidaten Augsburg den Sieg über die Zeit zu retten. Und so gehörte dem Spanier vielleicht die symbolisch wertvollste Aktion des Spiels.
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