FC Bayern in der Einzelkritik:Abgehängte Wollmilchsäue

Manuel Neuer ist erst cool, dann zu langsam. Robert Lewandowski hat zwei passende Antworten auf die Dortmunder Pfiffe. Mats Hummels spielt krank. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Carsten Scheele, Dortmund

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Manuel Neuer

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Ein ganz untypischer Abend für Neuer. Zwei Szenen prägten sein Spiel, erst brillant gegen Reus, als er beim Konter ganz cool blieb und den Ball wegfischte. Vor dem Elfmeter, den er wiederum gegen Reus verursachte, dann aber langsam und zögerlich. Letzterer Eindruck setzte sich durch, auch weil er sich von Alcácer beim Dortmunder Siegtreffer lockerleicht überlupfen ließ.

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Joshua Kimmich

Bundesliga - Borussia Dortmund v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Typ eierlegende Wollmilchsau, ganz im Hoeneß'schen Sinne. Kann fast alles, hebelte zusammen mit Alaba vor dem zweiten Münchner Treffer die Dortmunder Defensive aus, als sei er beim Futsal unterwegs. Tack, tack, tack. Klärte dann rückwärts, im Fallen, knapp vor der Linie gegen Bruun Larsen. Eine unglaubliche Szene.

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Jérôme Boateng

-

Quelle: AFP

Da sage noch einer, beim FC Bayern komme der menschliche Faktor gerade etwas kurz. Hatte Boateng am Freitag noch eine schwere Nachricht zu verkraften (sein vorläufiges Aus im Nationalteam), beorderte ihn Kovac in Dortmund statt Süle in die Startelf. Stärkste Tat: Als er dem einschussbereiten Alcácer am Fünfmeterraum den Ball wegstibitzte. Gesehen, Jogi?

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Mats Hummels

Bundesliga - Borussia Dortmund v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Süle? Auf der Bank. Hummels bekräftigte etwaiges Stirnrunzeln an dieser Personalie mit einem frappierenden Ballverlust gegen Reus, der ganz alleine auf Neuer zulaufen durfte. Hummels muss seinem Torwart nun eine Packung Merci ausgeben. Später sehr langsam gegen Sancho, war danach schon bald runter vom Feld. Erklärte nach der Partie, er sei erkältet gewesen - was das Stirnrunzeln noch verstärkte.

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David Alaba

Bundesliga - Borussia Dortmund v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Noch eine eierlegende Wollmilchsau, kann nicht nur Verteidigung und Flankenläufe, sondern ist auch noch Österreicher. Und Animateur, forderte nach beiden Gegentoren alle Bayern auf, aufrecht zu bleiben und die breite Brust zu zeigen. Das klappte zweimal, beim dritten Mal dann nicht mehr.

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Javi Martinez

Bundesliga - Borussia Dortmund v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Das Gegenteil von einer eierlegenden Wollmilchsau. Hatte nur eine einzige Aufgabe im Spitzenspiel: irgendwie den zuletzt fragilen Mittelfeldladen der Bayern zusammenzuhalten. Hatte ein seeeehr großes Loch zwischen Müller/Goretzka (vor ihm) und den Innenverteidigern (hinter ihm) zu füllen. Erledigte seinen Job in der ersten Halbzeit brillant. In der zweiten dann zunehmend überfordert gegen anstürmende Wuseldortmunder.

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Thomas Müller

Bundesliga - Borussia Dortmund v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Um vermutlich exakt acht Minuten am Bankplatz vorbeigeschrammt - jene acht Minuten, die James am Freitag zu spät zum Treffpunkt vor dem Abschlusstraining erschienen war, was Kovac zu einer Disziplinarmaßnahme veranlasste. Also spielte Müller, besser als zuletzt, der ganz große "ne n Geistesblitz" fehlte aber.

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Leon Goretzka

Borussia Dortmund - Bayern München

Quelle: dpa

Sucht noch seinen Platz im Bayern-Mittelfeld. Schon präsent, irgendwie. Auch torgefährlich, irgendwie. Dann aber doch, irgendwie, selten beteiligt an den wirklich wichtigen Szenen. In der ersten Halbzeit noch deutlich besser als im zweiten Durchgang.

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Serge Gnabry

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Quelle: AFP

Fiel in München zuletzt mit Tempodribblings auf, diesmal mit einer Flanke. Von rechts sehr weich auf das Köpfchen von Lewandowski - das frühe 1:0, als die Welt des FC Bayern an diesem Abend noch in Ordnung war. Gnabry erwischte trotzdem nicht seinen besten Tag, da nahm ihn Kovac vor der richtig heißen Schlussphase lieber vom Feld.

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Franck Ribéry

Bundesliga - Borussia Dortmund v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Wer war bloß die Nummer sieben bei den Bayern, und wo hatte sie sich die vergangenen zwei Jahre versteckt? Von einigen schon abgeschrieben, machte Ribéry in der ersten Halbzeit sein bestes Spiel seit langem. Gedankenschnell und fintenreich in der Offensive, hinten gallig. Ribéry folgte Sancho bis zur Grundlinie, grätschte ihn ab, der junge Engländer wusste irgendwann gar nicht mehr, wie ihm geschah. Hatte es nicht geheißen, da käme ein gealterter Franzose auf ihn zu...?

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Robert Lewandowski

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Hat mal in Dortmund gespielt, ist im Unfrieden gegangen. Wurde bei jeder Ballberührung ausgepfiffen, und als Lewandowski dem Publikum dann auch noch den Gefallen tat, sich über Schiedsrichterpfiffe zu echauffieren, wurde es noch lauter. Gab mit seinen beiden Treffern allerdings zwei passende Antworten. Traf ein drittes Mal, in der fünften Minute der Nachspielzeit, allerdings aus dem Abseits. Wird nach seiner Zeit in München vermutlich nicht zum BVB zurückwechseln.

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Einwechselspieler: Niklas Süle, Renato Sanches, Sandro Wagner

FC Bayern Muenchen v Sport-Club Freiburg - Bundesliga

Quelle: Alexander Hassenstein/Getty Images

Eingewechselt für den düpierten Hummels. Erlebte noch zwei Gegentreffer mit. War darüber so frustriert, dass er Alcácer in Hulk-Hogan-Manier zu Boden streckte. Empfand die gelbe Karte, die er dafür erhielt, als Ehre. (Archivbild)

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Renato Sanches

Bayern München - SC Freiburg

Quelle: dpa

Spät eingewechselt für Gnabry. Hätte mit seinem präsenten Spiel vorher helfen können, dem Dortmunder Sturmlauf der zweiten Halbzeit etwas entgegenzusetzen. Durfte er aber nicht. (Archivbild)

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Sandro Wagner

Champions League - Group Stage - Group E - Bayern Munich v AEK Athens

Quelle: REUTERS

Als Backup für Lewandowski geholt. Durfte nun für zumindest zehn Minuten zusammen mit seinem Chef stürmen. Landete in seiner ersten Aktion auf dem Hosenboden.

© SZ.de/ska
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