FC Bayern in der Champions League:Nagelsmann rollt einfach weiter

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Sichtlich gut gelaunt: Julian Nagelsmann beim Bayern-Training. (Foto: Matthias Schrader/AP)

Der FC Bayern freut sich vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Kiew über einen nahezu kompletten Kader. Trainer Julian Nagelsmann hat alle Optionen und kann sich auf taktische Details konzentrieren.

Von Martin Schneider

Er habe schon den Anspruch, sagte Julian Nagelsmann vor der Champions-League-Partie am Mittwoch, über jeden Gegner, sei es nun Fürth, Barcelona oder nun Dynamo Kiew, vorab ungefähr gleich gut Bescheid zu wissen. Dafür sei seine Stellenbeschreibung geschaffen, und um zu beweisen, dass er den Job als Bayern-Trainer zurecht bekommen hat, legte er los.

Also: Kiew agiere dominant und sei in der ukrainischen Liga immer Favorit, außer natürlich in den Spielen gegen Schachtjor Donezk. In der Champions League würden sie dagegen ganz anders spielen, tief stehen mit zwei Viererketten und zwar "zentrumslastig", lassen höchstens auf den Flügeln Raum, auch die beiden Stürmer verteidigen weit in der eigenen Hälfte, deswegen müsse die Restverteidigung seiner Mannschaft sehr hoch positioniert sein und vorne müsse man in der Mitte "Fläche kreieren", was Benfica Lissabon ja trotz hoher Ballbesitzwerte im ersten Spiel nicht geschafft hätte. Und der beste Mann von Kiew, das sei Viktor Tsygankov, der mit seinem guten linken Fuß oft ins Zentrum dribbele und dort Überzahl schaffe.

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Nagelsmann verrät keine Geheimnisse, er behält sich welche

Soweit die geraffte Kurzform der Nagelsmann'schen Spielvorbereitung. Man weiß ja mittlerweile, dass der Bayern-Trainer gerne und auch gerne ausführlich über seine Trainergedanken spricht - er befürchtet da nicht, zu viel zu verraten, und glaubt, dass er immer noch genug Geheimnisse für sich behält. Auch das sagte er am Dienstag.

Nagelsmann kann einerseits fröhlich darüber referieren, weil er danach gefragt wird, andererseits aber auch, weil der FC Bayern gerade keine anderen Probleme hat. Und zwar wirklich keine anderen Probleme. In der Statistik stehen acht Pflichtspielsiege nacheinander, der Kader ist nahezu komplett. Kingsley Coman ist nach seiner Herz-OP wieder im Training, man wolle ihn aber langsam heranführen und zwei Wochen "auftrainieren", wie es Nagelsmann nannte. Corentin Tolisso und natürlich Ersatztorwart Sven Ulreich sind noch verletzt - aber sonst sind alle fit. Nagelsmann wurde dann noch gefragt, ob Joshua Kimmich, der ja immer so viel läuft, vielleicht eine Pause bräuchte. Antwort: Nein. Will spielen, kann spielen, wird spielen. "Wir sind happy, wir haben eine super Stimmung. Wir haben Megabock und sehr viel Hunger auf Erfolg. Wir wollen die Champions League wieder gewinnen und ich denke, wir haben definitiv eine Mannschaft, mit der wir das schaffen können", fasste Serge Gnabry vor dem Spiel die Stimmung zusammen.

Und so wie Nagelsmann auf dem Longboard zum Bayern-Training rollt, so rollt er gerade auch durch seine Anfangswochen beim FC Bayern. Er denkt sich nun auch schon spezielle Wochenmottos aus, weil "Spiele gewinnen" sowieso vorausgesetzt wird. In dieser Woche sei es die Kontervermeidung, verriet er, weil - siehe oben - man gegen Kiew in der Restverteidigung Präsenz zeigen müsse.

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