FC Bayern in der Saison-Einzelkritik:Dieser Kader trotzte allen Sturmtiefs

Die Münchner lassen Schwächen erahnen - zeigen am Ende aber ihre Muckis. Wer hat überzeugt, wer nicht so? Die Mannschaft in der Saison-Einzelkritik.

Von SZ-Autoren

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Manuel Neuer

RB Leipzig v Bayern Muenchen - DFB Cup Final 2019

Quelle: Bongarts/Getty Images

Hat im März sicher fürchterlich gezittert, als der Bundestrainer auf das Bayern-Trainingsgelände einbog. Doch Joachim Löw wollte gar nicht zu ihm, er beendete lieber andere DFB-Karrieren (siehe Hummels, Boateng, Müller). Dabei war Neuer dieses Jahr (auch verletzungsbedingt) nicht immer der Neuer der Vergangenheit - gerade zu Beginn dieser Saison wackelte er, das nutzte dann schonmal irgend so ein Felix Götze. Erlebte gegen Sadio Mané einen Schwindelmoment und war danach erneut verletzt. Verhalf dem FC Bayern aber schließlich zum Double, indem er Emil Forsbergs Alleingang stoppte. Spürt im Nationalteam das Mittelmeerhoch "ter Stegen" mittlerweile ganz deutlich im Nacken.

(sonn)

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Sven Ulreich

Bundesliga - Bayern Munich v Eintracht Frankfurt

Quelle: REUTERS

Spielte dieses Jahr im Gegensatz zum vergangenen keinen folgenschweren Fehlpass im Bernabéu. Absolvierte in Meisterschaft und Pokal für seine Verhältnisse ordentliche zwölf Spiele - leider waren darunter auch ein paar echt uncoole mit beißenden Gegentoren (je zwei in Berlin und Bremen, drei in Leverkusen, vier gegen Heidenheim). Ertrug das Kuddelmuddel der Vorderleute mit schwäbischem Gleichmut, aber irgendwie blieb halt hängen, dass alles immer auf Manuel Neuer wartete. Vom Warten auf einen gewissen "Nübel" (Schalke 04) ganz zu schweigen.

(jbe)

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Joshua Kimmich

FC Bayern Muenchen v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Wird mal ein großer Chef beim FC Bayern, ein Wortführer, ein Antreiber, ein Lenker des Spiels. Da sind sich alle einig. Hat in dieser Saison bereits gezeigt, dass ihm nicht mehr viel fehlt - und dass ihm sogar ein cheffiger Schnurrbart steht: Kimmich war immer präsent, spielte nahezu fehlerlos, gab die zweitmeisten Vorlagen der gesamten Liga - hinter dem Dortmunder Sancho. Kimmich verpasste dabei keine einzige Bundesliga-Minute; je länger die Saison dauerte, desto mehr fand er die Balance zwischen Offensivdrang und pflichtbewusster Abwehrarbeit. Nur einmal fehlte er gelbgesperrt, beim 1:3 in der Champions League gegen Liverpool, das war dann auch gleich fatal, weil sein Vertreter Rafinha wie viele andere gegen den verflixten Sadio Mané zu spät kam. Mit Kimmich spielt Bayern einfach eine Nummer besser.

(ebc)

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Rafinha

RB Leipzig v Bayern Muenchen - DFB Cup Final

Quelle: Bongarts/Getty Images

Fungierte auch in dieser Saison als treuer Fahrensmann zwischen Ersatzbank, Kurzauftritten und allem, was im irgendwie Portugiesisch oder Spanisch spricht beim FC Bayern. Hatte einen großen Moment mit einem Tor gegen Frankfurt und einen anderen, als er bei seiner Verabschiedung weinend auf die gute Erziehung seiner Mama verwies. Wird als integrative Kraft in der Kabine vermisst werden und darf für sich reklamieren, dass dort nie Helene Fischer lief, sondern im Zweifel immer sowas wie "Despacito".

(jbe)

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Niklas Süle

DFB Cup - Final - RB Leipzig v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Spielte in seinem zweiten Jahr beim FC Bayern abwechselnd neben Boateng oder Hummels, was zu erwarten war. Nahm aber unverhofft die Rolle des Abwehrmeisters ein, nicht die des Lehrlings. Ist den beiden Altgedienten auch aufgrund seiner Schnelligkeit enteilt. Mit seinem Boxerkörper zudem stilprägend in den Bereichen "rustikaler Rempler" und "entschiedene Grätsche". Vernachlässigt die Kunst noch etwas: Schlenzte weder formvollendete Außenristpässe (Hummels) noch spielte er mit Zuverlässigkeit lasergenaue Seitenverlagerungen (Boateng). Hat mit seinen 23 Jahren aber noch Zeit, solche Fähigkeiten auszubauen. In einer Umbruch-Saison der Stabilisator eines phasenweise wackligen Gesamtkonstrukts. Wer hätte das vor der Spielzeit gedacht?

(tbr)

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Jérôme Boateng

DFB Cup - Quarter Final - Bayern Munich v Heidenheim

Quelle: REUTERS

Begann die Saison als Nationalspieler, Stammkraft und stolzer Profi des FC Bayern. Neun Monate später ist er nichts mehr davon. Boateng ist auf Löws Geheiß aus der Nationalelf geflogen, seinen Startplatz bei den Bayern hat er längst an Süle verloren. Ebenso schwer dürfte aber wiegen, dass er sich in München weder geschätzt noch geliebt fühlt. Zum einen wegen der sportlichen Perspektive (der Klub hat bereits zwei neue Innenverteidiger verpflichtet), zum anderen, weil die Wertschätzung der Kluboberen rasant nachgelassen hat. Hoeneß und Rummenigge finden, dass Boateng bei seinen wenigen Einsätzen in dieser Saison zu fehlerhaft agierte. Auch fremdeln sie nach wie vor mit Boatengs Eigen-PR-Maßnahmen, unter anderem ist er ja Chefredakteur seines Magazins Boa. Bei den Titelgewinnen feierte Boateng nicht mal mehr richtig mit, zuletzt sagte Hoeneß: "Er wirkt wie ein Fremdkörper. Ich würde ihm als Freund empfehlen, sich einen neuen Verein zu suchen." Geht man so mit verdienten Mitarbeitern um?

(ebc)

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Mats Hummels

FC Bayern Muenchen v RB Leipzig - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Musste einiges hinnehmen, wie zum Beispiel im Winter das Sturmtief "Jogi", das auch ihn kurzerhand aus der Nationalelf fegte. Oder rasende Menschen wie Rashica (in Bremen) und den allgegenwärtigen Quälgeist Sadio Mané und irgendwann sogar einen gewissen Glatzel aus Heidenheim. Bei all diesen Aufeinandertreffen war er manchmal nur zweiter Sieger, was ihm ganz schön schräg vorgekommen sein musste. Aber als es ums Double ging, gab es sie doch wieder, jene Steilpässe aus der Tiefe des Raumes von Hummels. Für die muss man nämlich nicht unbedingt schnell auf den Beinen sein.

(jbe)

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David Alaba

RB Leipzig - Bayern München

Quelle: dpa

Auf der Meisterfeier schnappte sich David Alaba das Mikrofon und schmetterte die Vereinshymne - ansonsten nix Neues auf der Linksverteidiger-Position. Die Bayern wissen, dass sie sich hinten links keine Sorgen machen müssen, solange Alaba fit ist. Der Österreicher sammelte fleißig Einsätze und Kilometer, 43 Pflichtspieleinsätze, drei Tore, sieben Vorlagen. Bei 20 Trophäen für die Bayern steht er nun - damit ist er natürlich der erfolgreichste Österreicher aller Zeiten und überhaupt. Rein emotional wird sich für Alaba erst in der kommenden Saison einiges ändern, wenn er ohne seinen speziellen Freund Franck Ribéry auskommen muss.

(ebc)

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Javi Martínez

RB Leipzig v Bayern Muenchen - DFB Cup Final 2019

Quelle: Bongarts/Getty Images

Hatte sich gerade erst wieder an Jupp Heynckes als Trainer gewöhnt, da musste er sich schon wieder verabschieden. Der Trennungsschmerz von Ziehvater Heynckes gab seiner Form offenbar einen Schlag. Genoss unter Kovac nicht das unumstößliche Vertrauen. Wühlte sich aber in die Saison wie sonst in die Zweikämpfe. Pendelte zwischen Startelf und Sitzplatz auf der Bank. Stand bei den wichtigen Partien dann doch wieder zum Anpfiff auf dem Platz: gegen Liverpool im Achtelfinale der Champions League und den beiden letzten Pokalspielen. Erlebte ein Auf und Ab, als schipperte er durch aufgewühlte See.

(tbr)

10 / 23

Corentin Tolisso

RB Leipzig v Bayern Muenchen - DFB Cup Final 2019

Quelle: Bongarts/Getty Images

Als einziger amtierender Weltmeister der Münchner in die Saison gestartet. Traf Mitte September im Liga-Spiel gegen Leverkusen, prallte im selben Spiel dann aber mit Kevin Volland zusammen und erlitt einen Kreuzbandriss. Nach vielen Monaten Pause gab er sein Comeback als Einwechselspieler im Pokalfinale. Im nächsten Sommer dann nicht mehr einziger Weltmeister in München (siehe Pavard, siehe Hernández).

(chge)

11 / 23

Renato Sanches

FC Bayern Muenchen v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Begann auch diese Spielzeit mit dem Label "35-Millionen-Euro-Missverständnis", was für einen 21-Jährigen scho au ein gewisser Ballast ist. Schüttelte diesen dank einer kernigen Vorbereitung und schwächelnder Konkurrenz anfangs ab, rührte ein Millionenpublikum mit seinem Tor in der Heimat Lissabon (Saudade!) und verschwand just wieder auf der Ersatzbank, als es kalt in Deutschland wurde. Traf beim Meisterspiel gegen Frankfurt, aber es ist eben immer noch so, dass man ihm in beinahe jeder Szene seine taktische Ungeschliffenheit anmerkt.

(jbe)

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Serge Gnabry

-

Quelle: AFP

Flog nicht aus der Nationalelf, sondern eher hinein. Von Uli Hoeneß via Kicker als "größte Überraschung der Saison" geadelt. Verdiente sich den Titel insofern, als er einige Tore (zehn in der Liga), einige Vorlagen (sieben) und ein gehobenes (Dribbel-)Tempo beisteuerte. Steuerte andererseits schon vergangenes Jahr in Hoffenheim einige Tore (zehn) und einige Vorlagen (sieben) in weniger Bundesliga-Spielen bei, weshalb die Überraschung über seine Leistungen so riesig auch nicht sein konnte. Flitzte in München mal über die linke Seite, mal über rechts und durfte in den wichtigen Rückrunden-Spielen gegen Liverpool und Dortmund durchspielen (wobei Robben in allen drei Spielen fehlte).

(chge)

13 / 23

Arjen Robben

-

Quelle: AFP

Wie treu sich Arjen Robben beim FC Bayern geblieben ist, sieht man an seinen Haaren. Als er vor zehn Jahren kam, trug er in aller Selbstgewissheit bereits dieselbe Frisur wie heute: das Modell Deoroller für King Kong. Und wenn man ehrlich ist, machte der ewig pflügende Holländer auch meist dieselben Sachen: Turbo anschmeißen, Tippelschritte, von rechts nach innen ziehen, rein die Pille. Er machte das herausragend. In seiner letzten Saison machte er es nicht mehr ganz so oft, irgendwann dann sogar gar nicht mehr. Der Rücken, die Zähne, die Wade - vieles tat weh, lange saß er auf der Tribüne. Doch dann im letzten Heimspiel platzte er noch einmal los, der alte, ewig junge Robben. Und mit der Frisur hält er eh jedem Sturmtief stand.

(jbe)

14 / 23

Thomas Müller

RB Leipzig - Bayern München

Quelle: dpa

Was von seiner Saison bleibt? Ziemlich viel. Pendelte zwischen dem Status des Stammspielers (Saisonbeginn) und dem des Auch-mal-spät-Eingewechselten. Wurde so zum Protagonisten eines Instagram-Posts seiner Frau Lisa, die sich über Trainer Kovac beschwerte ("Mehr als 70 Min bis der mal nen Geistesblitz hat.") - deren spätere Entschuldigung der FC Bayern per Pressemitteilung kundtat. Bald wieder Stammspieler, dann Von-der-Bank-Zugucker, in den letzten Saison-Monaten überzeugender Stammspieler und Aushilfs-Kapitän. Ach ja, Sturmtief "Jogi" erwischte auch ihn kalt.

(chge)

15 / 23

Thiago

DFB Cup - Final - RB Leipzig v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Ist laut Franz Beckenbauer einer von zwei Spielern im Bayern-Kader, der eine Ballbehandlung hat, die das Publikum raunen lässt. Der Spanier versteht es zudem wie kein anderer im Münchner Ensemble, seine Kunst mit Zweikämpfen und Rhythmusgefühl aufzuwerten. Manövrierte seine Mitspieler wie ein unwettererprobter Kapitän durch die stürmische Hinrunde, war hauptverantwortlich dafür, dass der Schaden sich in Grenzen hielt. Ist es gewohnt, in Mannschaften den Takt anzuschlagen, die strategisch dem Bild von Pep Guardiola entsprechen. Kann nun von sich behaupten, dass er auch eine Mannschaft im Kovac-Stil lenken kann. Bewies das stellvertretend für die Saison noch einmal im Pokalfinale.

(tbr)

16 / 23

Leon Goretzka

RB Leipzig - Bayern München

Quelle: Jan Woitas/dpa

Nun ja, gegen Ende der Spielzeit war Leon Goretzka das ein oder andere Mal verletzt. Das ändert jedoch nichts daran, dass der Nationalspieler mit seiner ersten Saison beim FC Bayern seeeehr zufrieden sein kann. Viele hoch veranlagte Profis kamen vor ihm schon nach München und taten sich im ersten Jahr schwer: mit der Aufmerksamkeit, die ein Spieler in München erfährt, mit dem Takt, mit dem "Mia san mia". Nicht jedoch Goretzka. Er akklimatisierte sich schnell, harmonierte im Zentrum mit praktisch jedem Mitspieler, der ihm vorgesetzt wurde. Acht Treffer in 30 Bundesliga-Partien sprechen für seine Torgefahr, fünf Torvorlagen für seine Übersicht. Wie alt ist dieser Goretzka nochmal? Erst 24. Da kann noch einiges kommen, sogar beim DFB.

(ebc)

17 / 23

James

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Quelle: AFP

Noch immer der Mann mit der ewigen Kaufoption. 42 Millionen Euro müssten die Bayern an Real Madrid überweisen, um James langfristig zu binden - bleibt die Frage: Wollen die Bayern das? Der Kolumbianer hat größere und kleinere Fans in der Münchner Führungsetage: Während Rummenigge zu den größeren zählt, hat Trainer Kovac des öfteren gezeigt, dass er auf James Künste auch verzichten kann (zuletzt im Pokalfinale, als James auf der Tribüne saß). Der ist zwar immer noch für einen ganz feinen Pass oder anderen Oho-Momente gut. Seine Saisonbilanz (20 Bundesliga-Spiele, sieben Tore, vier Vorlagen) liest sich auch nicht wirklich schlecht. Aber eben auch nicht richtig gut. Der FC Liverpool gilt als Interessent.

(ebc)

18 / 23

Kingsley Coman

DFB Cup - Final - RB Leipzig v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Spielte aufgrund diverser Gemeinheiten am Syndesmoseband und an verschiedenen Muskeln eigentlich nur eine halbe Saison - und ausgerechnet diese Saisonhälfte war die deutlich bessere der Bayern. Seine durchaus okaye Bilanz von zehn Toren und sieben Vorlagen (in allen Wettbewerben) unterstreicht aber nur einen Teil seiner Bedeutung: War mit seinem Drang zum Eins-gegen-Eins und seiner Ballfertigkeit (siehe Tor im Pokalfinale) ein absoluter "Unterschiedspieler", wie das heute so schön heißt. Wer weiß, wie es mit einem fitten Coman gegen Liverpool gelaufen wäre.

(jbe)

19 / 23

Franck Ribéry

FC Bayern Muenchen v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Am Ende seiner 12 Jahre beim FC Bayern hat Franck Ribéry noch zwei-dreimal gezeigt, wie exceptionel er noch Fußball spielen kann. Wie am 34. Spieltag gegen Frankfurt, als die Fans erst mit Sprechchören die Einwechslung ihres Lieblingsfranzosen forderten und der dann mit der Leichtigkeit eines 21-Jährigen durch den Strafraum tänzelte und den Ball ins Tor lupfte. Doch Ribéry ist nicht mehr 21, sondern schon 36, und dies hat man zu anderen Gelegenheiten in dieser Saison auch gesehen. Häufig auswärts, wenn Ribéry gegen flinkere Gegenspieler einfach nicht hinterherkam, ermattet wirkte - und sich auf seine genialen Momente verlassen musste, die manchmal einfach nicht mehr kamen. Nach neun (!) Deutschen Meisterschaften verlässt er den Klub, mit noch unbekanntem Ziel. Zum Abschied rief der Liebling den Fans zu: "Ribéry und Bayern, das bleibt ein Leben lang."

(ebc)

20 / 23

Alphonso Davies

FC Bayern Muenchen v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Seit seiner Ankunft im Winter eher nur Backup der Backups, aber er ist ja auch erst 18 Jahre alt. Da kann man auch noch einen solchen Marathon verkraften, wie er ihn am Saisonende erlebte: Party samt Tanzeinlagen auf diversen Bühnen nach dem Pokalsieg in Berlin, Rückreise, Aufstiegsspiel mit der zweiten Mannschaft, Retterspiel in Kaiserslautern - alles binnen 48 Stunden, quasi ohne Schlaf. Ansonsten: Erstes Bundesligator gegen Mainz, aber auch beinahe verhängnisvoller Elfer-Verursacher in Nürnberg. Zum Glück ist der Club ein verlässlicher Depp (Leibold verschoss beim 1:1).

(jbe)

21 / 23

Robert Lewandowski

RB Leipzig v Bayern Muenchen - DFB Cup Final 2019

Quelle: Bongarts/Getty Images

Das mit den Muckis musste in Berlin dann endlich mal raus, es sollten ja alle sehen, dass dieser Lewandowski ein Stürmer im Körper einer Uffizien-Statue ist. Torschützenkönig ist er geworden, natürlich, dazu zwei entscheidende Tore im Pokalfinale, ohne ihn geht es nicht bei den Bayern, das ist klar. Aber die Frage ist ja nicht, ob er ersetzbar ist, sondern, ob er endlich auch mal gegen die van Dijks und Ramose dieser Welt seine Muckis zeigt. Lewandowskis Saison war gut bis sehr gut - doch in der Champions League, da braucht es endlich einen galaktischen Lewy.

(jbe)

22 / 23

Sandro Wagner

Sandro Wagner im Trikot des FC Bayern München

Quelle: Matthias Balk/dpa

Durfte unter Niko Kovac ein einziges Mal 90 Minuten spielen, im Pokal gegen den Viertligisten Rödinghausen. Dabei gelang dem Stürmer ein einziger Treffer, wenig schmeichelhaft. Es blieb sein einziges Saisontor, noch weniger schmeichelhaft. Wurde im Winter für fünf Millionen Euro nach China verhökert, wobei Sandro Wagner natürtlich findet, er sei jeden Yuan wert. Darf seitdem bei Trainer Uli Stielike immer spielen, ein Tor hat er für Tianjin Teda allerdings nicht erzielt, noch viel weniger schmeichelhaft. Bekam immerhin keinen unangemeldeten Besuch von Löw, er war ja schon längst aus der Nationalelf "zurückgetreten".

(sonn)

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Trainer Niko Kovac

FC Bayern Muenchen Celebrate Winning The Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Hat in seiner ersten Bayern-Saison das Double aus Pokal und Meisterschaft geholt. Es darf geschlussfolgert werden: Kovac ist ein Gewinner, der sich durch so manches Unwetter manövrierte. Dass er trotzdem lange angekratzt unterwegs war, ist auch der Münchner Führungsetage zuzuschreiben. Rummenigge und Hoeneß demonstrierten Kovac, welche mühlsteinartige Dynamik sie entfalten können. Der Trainer ließ sich nicht zermahlen. Dürfte nun mit einem Lächeln an den zurückliegenden Winter denken, als er nur knapp einem Rauswurf entging. Wird aber auch darüber nicht viele Worte verlieren. In einem aufgeregten Verein moderierte er den ersten Teil des Umbruchs stets mit stoischer Ruhe. Muss in der Fortsetzung zeigen, dass er die Mannschaft und sich selbst weiterentwickeln kann.

(tbr)

© SZ.de/jbe
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