FC Bayern: Boateng und Vidal:Münchner Optimismus

Die Bayern und ihre letzten Wünsche: Der Rekordmeister würde gerne Jérôme Boateng und Arturo Vidal verpflichten, doch die Verhandlungen mit deren Klubs gestalten sich zäh. Vorzeitig verlängert wurde hingegen der Vertrag mit David Alaba.

Moritz Kielbassa

Zur Begrüßung neuer Spieler absolviert Christian Nerlinger, der Sportdirektor des FC Bayern, derzeit eine Reihe von Arbeitsessen. Den brasilianischen Rechtsverteidiger Rafinha, gekauft vom FC Genua, traf er vorige Woche in einer noblen Schänke in Bogenhausen. Mit Nationaltorwart Manuel Neuer, gekauft vom FC Schalke, war Nerlinger nun am Mittwoch in der Innenstadt verabredet:

Arturo Vidal

Die Münchner hoffen noch: Arturo Vidal könnte in der kommenden Saison für Bayern jubeln. 

(Foto: AP)

Von den üblichen Medizinchecks zog Neuer weiter ins Lokal von Starkoch und FC Bayern-Fan Alfons Schubeck - zum Weißwurst-Frühstück mit Nerlinger. Ob und wann der Manager kulinarische Ersterlebnisse mit Jérôme Boateng (Manchester City) und Arturo Vidal (Leverkusen) haben wird, ist indes noch offen.

Beide Spieler würden die Bayern gerne anwerben, die Gespräche mit deren bisherigen Arbeitgebern verlaufen noch zäh, doch in beiden Fällen hoffen die Münchner auf die Faktoren Zeit und Geld.

Bei Nationalspieler Boateng, 22, den der neue Trainer Jupp Heynckes als Innenverteidiger einplant, sind die Bayern sehr optimistisch, sich bald mit den Unterhändlern aus Manchester zu einigen. Die Engländer wollen zwar mehr Ablöse als jene 12,5 Millionen Euro, die sie 2010 für Boateng dem Hamburger SV bezahlt hatten, aber sie wären dem Vernehmen nach mit weniger als den zuletzt kolportierten 20 Millionen zufrieden. Tendenz: Problem lösbar - zumal Boateng selbst "gerne nach München möchte."

Verhaltener, aber auch recht optimistisch sind die Bayern beim Chilenen Vidal, 24, den Heynckes gerne aus Leverkusen mitnähme: "Vidal wird nicht nach München wechseln", sagte am Donnerstag Bayer-Geschäftsführer Holzhäuser, das klang nach Machtwort, muss aber, wie jeder in der Branche weiß, nichts bedeuten.

Bayern erstes Angebot nannte Leverkusens Sportchef Rudi Völler "nicht im Ansatz hoch genug, um uns zum Umdenken zu bewegen". Leverkusen hat seinerseits Vidal ein Angebot zur Verlängerung unterbreitet, "das weit über dem liegt, was wir sonst einem Spieler zahlen können und wollen", so Holzhäuser.

Vorzeitig verlängert haben die Bayern hingegen den Vertrag mit David Alaba, 19, der in der Rückrunde an 1899 Hoffenheim ausgeliehen war. Alabas ohnehin bis 2013 laufender Kontrakt gilt nun bis Juni 2015 - die unmittelbare Zukunft des Österreichers ist jedoch ungewiss. "In den nächsten Wochen werden wir jetzt gemeinsam darüber entscheiden, wie die nähere Zukunft von David Alaba aussehen und was für alle Seiten diesbezüglich das Beste sein wird", sagte Nerlinger.

Ob die Bayern Alaba sofort zurückbeordern oder ein weiteres Mal verleihen, hängt maßgeblich davon ab, ob sich der Vidal-Transfer trotz der Leverkusener Gegenwehr realisieren lässt.

Ohne größere Gegenwehr von Gamba Osaka soll der Transfer von Takashi Usami, 19, zu den Bayern über die Bühne gehen. Nerlinger kann für die Begrüßung das japanischen Offensiv-Talents wohl schon bald einen Tisch bestellen.

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