FC Bayern:Bauernopfer Hargreaves

Nach der missglückten Generalprobe gegen Schalke 04 hatte Magath für die Champions-League-Partie bei Juventus Turin mit personellen Konsequenzen gedroht. Immerhin einen hat es nun erwischt.

Doch von einer Krise darf keiner reden: Der FC Bayern will im Champions-League-Hit bei Juventus Turin seinen Bundesliga-Frust bekämpfen und die bislang nur selten gezeigte Galaform wiederfinden.

Magath (dpa)

Begehrter Ansprechpartner: Felix Magath vor dem Abflug nach Turin.

(Foto: Foto: dpa)

Nach den Siegen bei Maccabi Tel Aviv (1:0) und gegen Ajax Amsterdam (4:0 könnte der deutsche Rekordmeister schon am Dienstag (20.45 Uhr/live Sat.1) gegen die ebenfalls zwei Mal erfolgreichen Italiener einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen.

In einer fast zweistündigen Aussprache am Sonntag hatte er der Mannschaft seinen Unmut über die Rückkehr zum "Stotter-Stil" gegen Schalke 04 (0:1) verdeutlicht. Die überraschende Streichung von Englands Nationalspieler Hargreaves aus dem Kader wollte der Trainer aber nicht begründen. "Das hat es vorher schon gegeben, dass Spieler mal nicht dabei sind", sagte er lapidar. Immerhin zog Magath somit wie angekündigt personelle Konsequenzen.

Schreckgespenst Magath

Während ihm seine Spieler offenbar weiter Rätsel aufgeben, hat Magath einen besonderen Grund für Optimismus ausgemacht. Gerne bezeichnet er sich als Schreckgespenst der "Alten Dame". Noch heute werde er in Italien immer wieder auf sein Tor zum 1:0-Sieg für den amburger SV im Europapokalfinale 1983 gegen "Juve" angesprochen.

Von der sportlichen Führung gab es am Montag keinen Kommentar zur derzeit unbefriedigenden Form. Manager Uli Hoeneß schwieg beharrlich. Präsident Franz Beckenbauer versicherte, dass die Mannschaft sich in Turin sicher anders präsentieren werde und auch Karl-Heinz Rummenigge setzt auf einen Leistungsschub.

Während selbst die Leitfiguren Oliver Kahn ("Wir müssen höllisch aufpassen") und Michael Ballack mittlerweile unverhohlen mahnen, sieht Magath den FC Bayern weiter "auf einem guten Weg". Obwohl ihm seine Spieler keine passenden Argumente lieferten, versprach der 51-Jährige für die Partie im Stadio delle Alpi einen offensiven Stil. "Wir werden uns nicht hinten reinstellen und die Daumen drücken, dass die Topleute von denen nicht treffen. Wir wollen selber Chancen kreieren", sagte Magath.

Die Mannschaft werde ein neues Gesicht bekommen, kündigte er an, doch gerade im Angriff haben die Münchner weiter kaum Alternativen. Claudio Pizarro trat die Reise nach Turin wegen seiner Rückenprobleme wie Roque Santa Cruz und Alexander Zickler nicht an.

Immerhin Vahid Hashemian hat seine Knöchelprellung auskuriert und wird wohl neben Roy Makaay als zweite Spitze spielen können. Auch Ze Roberto von Magath verordneter Ruhepause wieder mitwirken.

Wie Magath plagen auch Turins Trainer Fabio Capello vor dem ersten Duell der Traditionsclubs Sorgen in der Offensivabteilung. David Trezeguet ist weiter verletzt, Alessandro del Pierro noch nicht fit. Laut Magath hat der Ausfall des prominenten Sturmduos für den von Doping-Anschuldigungen belasteten italienischen Rekordmeister aber wenig Bedeutung.

"Sie haben vorne viele tolle Leute, die immer ein Tor machen können. Eins machen sie immer, aber damit begnügen sie sich dann auch. Damit sind sie dann zufrieden."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Juventus Turin: Buffon - Zebina, Thuram, Cannavoaro, Zambrotta - Camoranesi, Emerson, Blasi, Nedved - Zalayeta, Ibrahimovic

FC Bayern München: Kahn - Kuffour, Lucio, Linke, Salihamidzic - Frings, Jeremies, Ballack, Ze Roberto - Hashemian, Makaay

Schiedsrichter: Manuel Enrique Meiuto Gonzales (Spanien)

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