FC Bayern Basketball:Deutliche Worte

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Die Bayern-Basketballer stehen im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft, sind aber unzufrieden. Der Geschäftsführer schimpft.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer des FC Bayern München haben auch die dritte Partie im Playoff-Viertelfinale gegen die Löwen Braunschweig gewonnen und sich damit mit 3:0 in der Best-of-five-Serie für das Halbfinale qualifiziert. Auf wen der deutsche Meister treffen wird, entscheidet sich frühestens am Dienstag, wenn Brose Bamberg zum vierten Vergleich das Überraschungsteam Rasta Vechta erwartet, der Aufsteiger liegt in dieser Serie mit 2:1 in Führung.

Der letztlich standesgemäße 87:77- Erfolg des Titelverteidigers am Sonntagabend im Audi Dome war die konsequente Fortsetzung der bisherigen beiden Vergleiche. Hatte Braunschweig in der ersten Partie in München noch sichtlich zu viel Respekt gehabt, legten die Niedersachsen diesen in den beiden folgenden Spielen ab. Schon am Freitagabend brachten die Löwen den Meister in arge Bedrängnis, ein paar Minuten vor dem Ende glich Braunschweig sogar zweimal aus. Wer nun erwartet hatte, dass sich der Meister mit Wut im Bauch zurückmeldet, wurde nur in den ersten Spielminuten nicht enttäuscht. Der Spielbeginn war identisch zu den beiden vorherigen Begegnungen, die Münchner legten stark und energisch los, ließen dann aber mindestens ebenso stark nach.

"So haben wir im Halbfinale nichts verloren", sagt Marko Pesic

Nach sechseinhalb Minuten führten die Münchner mit 20:6, nach dem ersten Viertel immerhin noch 28:16. Doch schon im zweiten Durchgang verlor der Titelverteidiger erneut völlig den Rhythmus, die Defensive agierte zaghaft, im Angriff wurden leichte Würfe vergeben. Braunschweig gewann das Viertel 24:14, schaffte im dritten Durchgang beim 61:59 sogar die erste Führung in der gesamten Serie, sehr zur Freude von Hauptanteilseigner und NBA-Profi Dennis Schröder, der allen drei Partien beiwohnte. Die Bayern machten wieder zahlreiche unerklärliche Fehler, freilich genügte die individuelle Klasse erneut zum letztlich sicheren Sieg. Kapitän Danilo Barthel gab hernach zu, dass er auch nicht so recht wisse, woran es gelegen habe, "sonst hätten wir nicht wieder so schlecht ausgesehen". Die gute Nachricht des Abends war der "Sweep": So nennen es die Basketballer, wenn ein Team ohne Niederlage durch eine Serie marschiert, den Gegner also aus selbiger fegt.

Freilich dürfte in der spielfreien Woche das Thema nicht ad acta gelegt werden, ehe kommenden Sonntag (18 Uhr) das erste Halbfinale ansteht. Während Trainer Dejan Radonjic nur sagen wollte, dass man das Geschehen intern aufbereite, wurde Geschäftsführer Marko Pesic deutlicher: "Respekt vor Braunschweig, aber das ist nicht unser Maßstab. Wenn wir weiterhin so auftreten, dann werden wir untergehen. Mit so einer Leistung haben wir im Halbfinale nichts zu suchen."

© SZ vom 27.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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