FC Bayern in der Einzelkritik:Alle gut

Davies? Gnabry? Müller? Coutinho? Wen will man bei einem 8:2 schon herausheben? Der FC Bayern gegen Barcelona in der Einzelkritik.

Von Christopher Gerards

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Manuel Neuer

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Quelle: AFP

Erlebte den, naja, schöneren Abend als sein Nationalmannschafts-Kollege Marc-André ter Stegen. Bei Alabas Eigentor konnte er auch nichts mehr machen, kurz darauf kam er gegen Suarez schnell genug raus. Packte auch danach sicher zu, konnte beim zweiten Gegentor wieder nix machen. Machte insgesamt den Eindruck eines Torhüters, der einer Abwehr Sicherheit gibt - und sich von hinten acht Tore angucken konnte.

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Joshua Kimmich

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Quelle: AFP

Sprang wieder rechts hinten ein. Vorm 1:1 entkam ihm Jordi Alba im Rücken, dessen Flanke Alaba ins eigene Tor abfälschte. Machte es wieder gut, indem er vorne vorbeischaute und Müllers 4:1 vorbereitete. Schaute später nochmal vorne vorbei und machte das 5:1 nach einer Wahnsinns-Vorlage von Alphonso Davies selbst.

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Jérôme Boateng

Champions League - Quarter Final - FC Barcelona v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Wurde Teil der Ikonographie des vorletzten Duells, als er bei Messis Dribbling umfiel. Ging diesmal höchstens Richtung Boden, um Querpässe zu entschärfen. Überzeugte mit langen Pässen in der Spieleröffnung und rettete sehr entschlossen gegen den heraneilenden Suarez (was Gelb gab). Konnte zudem verkraften, dass ein geplanter Kopfball-Rückpass als Barcelona-Ecke endete. Beim 2:4 gegen Suarez dann etwas ungelenk. Bekam früher Feierabend von Flick (siehe gelbe Karte).

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David Alaba

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Quelle: AP

Hat sich in den vergangenen Monaten zum unerwarteten Abwehrchef gespielt. Und dann? Macht ausgerechnet er das Eigentor zum 1:1. Eine Aktion, die Potenzial zu einer Tragische-Figur-des-Spiels-Geschichte gehabt hätte - wenn Bayern nicht noch sieben weitere Tore geschossen hätte. Lief später einmal Suarez gut ab, ansonsten keine besonderen Vorkommnisse in seinem Spiel.

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Alphonso Davies

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Quelle: AFP

Ein Champions-League-Viertelfinale gegen Barcelona - für den 19-Jährigen war es wohl das bislang bedeutendste Spiel seiner Karriere. War nach Problemen an den Adduktoren unter der Woche fit genug für die Startelf, musste sich anfangs kurz sortieren in Sachen Stellungsspiel/Gegneranlaufen. Fiel danach selbstverständlich im Spiel nach vorne auf, vor allem, als der FC Bayern es gut gebrauchen konnte: Rannte beim Stand von 4:2 erst zwei Gegnern davon, tanzte dann kurz mit Semedo und musste bald weiter Richtung Tor, wo er Kimmich fand. Ein Tor mit Potenzial für viele Wiederholungen, wobei man sich bei jeder einzelnen nicht sicher sein wird, wie genau er da an ganz Katalonien vorbeigesprintet ist. Nicht zu vernachlässigen: Kann nun von sich sagen, von Messi gefoult worden zu sein. Kann auch von sich sagen, Arturo Vidal gefoult zu haben.

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Thiago

Champions League - Quarter Final - FC Barcelona v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

War präsent, verteilte Bälle, schoss auch mal drauf: Tat also, was er immer tut, auch auf gewohnt hohem Niveau. Nicht direkt an einem Tor beteiligt, hatte dafür weitergeleitet auf Goretzka vor dessen feiner Vorlage beim 3:1. Konnte auch seinen typischen Thiago-Move zeigen, bei dem er nach kurzem Zögern zwischen zwei Gegnern durchläuft. Eine ungenaue Ballannahme brachte Boateng in Bedrängnis, aber was soll's.

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Leon Goretzka

Barcelona v Bayern Munich - UEFA Champions League Quarter Final

Quelle: Getty Images

Kündigte neulich an, das Team sei mit "einer breiten Brust" nach Lissabon gereist. Offenbar eine sehr wahrheitsgemäße Aussage. Demonstrierte das selbst, zuvorderst, als er den Ball mit dem Rücken zum Tor hoch und angeschnitten weiterleitete, wie man es sonst von Thiago erwartet. Das Resultat: Gnabrys 3:1. Tauchte selbst auch immer mal wieder vorne auf, wenn auch nicht maximal gefährlich. Sah das 2:4 aus der Nähe und hätte womöglich noch ein bisschen näher bei Suarez stehen können. Auch hier galt am Ende: Was soll's.

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Serge Gnabry

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Quelle: AFP

Beim 1:0 insofern beteiligt, als er Perisic schickte. Später dann entscheidender beteiligt an den Münchner Toren: Stibitzte Sergi Roberto den Ball und fand Perisic vor dessen Treffer, Minuten später packte der das 3:1 per Vollspann drauf. Vermittelte dabei jeweils von der Dynamik her den Eindruck, als sei er eine Eisenbahn.

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Thomas Müller

Champions League - Quarter Final - FC Barcelona v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Hat jetzt 113 Champions-League-Spiele absolviert und damit mehr als jeder andere Spieler in der Münchner Klub-Historie. Das in Lissabon dürfte ihm als eines der besseren in Erinnerung bleiben, acht Tore fallen ja sonst nur gegen den HSV. Traf erst nach Doppelpass mit Lewandowski mülleresk, hielt später die Fußspitze in eine Kimmich-Flanke rein. Legte ganz am Ende noch für Coutinho auf und kann für Spiel 114 planen.

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Ivan Perišić

Champions League - Quarter Final - FC Barcelona v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Einzige kleinere Überraschung in der Startelf. Durfte statt Kingsley Coman ran. Eine Entscheidung, die sich lohnte: Fand vor dem 1:0 Müller mit einer Flanke in den Rückraum, traf dann selbst wuchtig zum 2:1. Kritikpunkt zwischendurch: Schloss einmal zu früh ab und ließ das mögliche 5:1 liegen; ließ auch später eine weitere Möglichkeit ungenutzt. Dürfte ein Kritikpunkt sein, mit dem er gut klarkommt.

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Robert Lewandowski

FC Barcelona - Bayern München

Quelle: dpa

13 (!) Tore hat Lewandowski in diesem Wettbewerb bereits geschossen. Dazu muss man wissen, dass erst acht Mal gespielt worden war. Hatte Chancen, nach diesem Spiel auf 15, 16 Tore zu kommen, so richtig klappen wollte es zunächst nicht. Als er später zum Jubel ansetzte, entschied der Schiedsrichter auf Abseits. Stand dann nicht mehr im Abseits, als Coutinho ihn bediente, hat nun also 14 (!) Treffer.

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Einwechselspieler

Champions League - Bayern Munich Training

Quelle: REUTERS

Kingsley Coman: Kam nach 66 Minuten und wäre nach 68 Minuten fast der Torschüte zum 6:2 gewesen. Eine Grätsche von Jordi Alba verhinderte es.

Coutinho: Legte das 6:2 auf, machte das 7:2 und das 8:2 selbst. Und ja, er ist von Barcelona ausgeliehen.

Niklas Süle, Corentin Tolisso und Lucas Hernandez: Durften auch noch ein paar mehr oder weniger Minuten bei diesem denkwürdigen Spiel mitmachen.

© SZ.de/schm/sonn
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