FC Basel nach der Niederlage gegen Bayern:"Ist ja optimal gelaufen"

Wenigstens seinen Humor hat Heiko Vogel auch nach der Pleite gegen den FC Bayern nicht verloren. Auf dieses eine Spiel will Basels Trainer die Champions-League-Saison aber nicht reduzieren. In der Heimat kritisiert man Vogels Aufstellung.

Claudio Catuogno

Dein Kommentar zum Spiel, Heiko?", fragte der Pressesprecher. "Mhh", sagte Heiko Vogel: "Ist ja optimal gelaufen." Wenigstens seinen Humor hat sich der aus der Pfalz stammende Trainer des FC Basel erhalten, wobei dieser im Laufe des Abends doch zunehmend Richtung Galgenhumor kippte. Wo denn der Mut geblieben sei, mit dem man auftreten wollte angesichts der 1:0-Führung aus dem Hinspiel im Kreuz? "Die Mannschaft hat schon Mut gehabt", entgegnete Vogel, 36: "So aufzutreten, da gehört ja auch Mut dazu."

Heiko Vogel hat das später professionell dementiert ("Ich wusste, dass man hier ausscheiden kann . . ."), aber der Eindruck war schon, dass es dem Trainer fast am schwersten fiel, diese 0:7-Niederlage gegen den deutschen Rekordmeister mit seinem Selbstbewusstsein in Einklang zu bringen. Seine Mannschaft hatte zuvor 17 Spiele nicht verloren, für Vogel war es erst die zweite Pflichtspiel-Niederlage, seit er Thorsten Fink im Oktober 2011 als Basler Cheftrainer nachfolgte - und die erste deutliche Klatsche überhaupt, seit er im Profibereich arbeitet.

Aber auch Vogel, der knapp zehn Jahre als Jugendtrainer beim FC Bayern hinter sich hat, ist dann bald wieder eingefallen, dass nie zuvor eine Schweizer Mannschaft das Achtelfinale der Champions League erreicht hatte. Zeit also für ein programmatisches Fazit: "Ich lasse nicht zu", sagte er, "dass unsere Champions-League-Kampagne auf dieses eine Spiel reduziert wird."

Die Basler hatten Manchester United aus dem Wettbewerb geworfen und die Bayern im Hinspiel besiegt, "wir haben dem Schweizer Klubfußball viel Gutes getan". Da war es wieder, Vogels Pathos. Im Pressekonferenzsaal klatschte jemand.

Auch Basels Kapitän Marco Streller räumte später ein, "dass wir nach allen Regeln der Kunst verprügelt wurden". Nur: "So schlecht wie das Resultat sind wir sicher nicht." Xherdan Shaqiri, der ab Sommer für die Bayern wirbeln wird, hatte zuvor "auch noch nie 0:7 verloren", wiederholte nun allerdings mantrahaft: "Wir lassen uns davon nicht kaputt machen."

In mehreren Schweizer Medien wurde allerdings auch Vogels Aufstellung kritisiert, das Boulevardblatt Blick fand es "unverständlich, weshalb Vogel auf der linken Seite nicht auf den formstarken Valentin Stocker setzte". Und "ebenso unverständlich, dass er Routinier Philipp Degen draußen ließ". Vogel entgegnete: "Ich dachte, es würde unserem Spiel gut tun." Tat es nicht.

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