FC Barcelona:500 Millionen Euro und große Pläne

FILE PHOTO: FC Barcelona president Joan Laporta speaks at Barca Cafe inauguration

Hat angeblich viel vor: Barça-Präsident Joan Laporta.

(Foto: Albert Gea/Reuters)

Der hochverschuldete FC Barcelona erhält angeblich einen Kredit von Goldman Sachs. Vereinspräsident Joan Laporta spricht von einer Runderneuerung der Mannschaft - doch wer wird Trainer bei Barça?

Von Javier Cáceres

Der milliardenschwer verschuldete und auch sonst in jedweder Hinsicht krisengeplagte FC Barcelona hat sich offenbar Luft verschafft. Wenige Tage nach der 1:2-Niederlage gegen Celta de Vigo und dem damit einhergehenden Aus im Kampf um die spanische Fußballmeisterschaft wartete die Zeitung L'Esportiu mit einer spektakulären Finanzmeldung auf. Die US-Investmentbank Goldman Sachs habe einen Kredit über 500 Millionen Euro zugesagt. Der entsprechende Vertrag solle vor Ende des Monats unterzeichnet werden. Das Darlehen würde es dem Klub erlauben, seine kurzfristigen Schulden von rund 700 Millionen Euro neu zu strukturieren.

Die Gesamtverbindlichkeiten Barcelonas belaufen sich auf offiziell 1,173 Milliarden Euro. Den Angaben zufolge soll eine erste Kredittranche von 100 Millionen Euro sofort ausgezahlt und vor allem dafür verwendet werden, die ausstehenden Gehälter der Profis zu begleichen und fällige Bankkredite zu bedienen. Der FC Barcelona gehört zusammen mit den ebenfalls stark verschuldeten Traditionsklubs Real Madrid und Juventus Turin zu den drei Vereinen, die dem Projekt "Super League" noch nicht abgeschworen haben.

Vereinspräsident Joan Laporta erklärte am Dienstagabend am Rande der Gala des katalanischen Sports, dass er die Mannschaft runderneuern möchte: "Ich glaube, dass ein Zyklus vorübergegangen ist." Unklar blieb, auf wen diese Äußerung konkret gemünzt war. In den katalanischen Sportmedien wird spekuliert, dass der FC Barcelona jeden Gedanken an eine sofortige Verpflichtung von Erling Haaland (Borussia Dortmund) verworfen habe.

Auch aus kommerziellen Gründen gelte eine Verlängerung des im Juni auslaufenden Vertrages von Kapitän Lionel Messi als prioritär. Allerdings stünden Spieler wie Gerard Piqué, Jordi Alba oder Sergio Busquets zur Disposition. Barcelona hege auch die Hoffnung, Spieler wie Antoine Griezmann, Philippe Coutinho und Ousmane Dembélé veräußern zu können.

Offen ist weiterhin die Trainerfrage. Eine Abberufung von Ronald Koeman gilt als wahrscheinlich. Der Niederländer müsste zwar abgefunden werden, weil sein Vertrag noch bis Juni 2022 läuft, aber der Kredit könnte auch hier helfen. In den vergangenen Tagen hatten sich die Augen vor allem auf die Klub-Legende Xavi Hernández gerichtet. Der hat zwar soeben seinen Vertrag beim katarischen Verein Al Sadd verlängert.

Es existiert aber eine Klausel, die es ihm erlauben würde, den Verein zu verlassen, wenn sein Stammklub Barcelona rufen würde. Am Mittwoch meldete der Radiosender RAC1, Laportas Wunschkandidat sei Hansi Flick. Es habe auch schon direkten Kontakt zum aktuellen Bayern-Trainer gegeben. Flick gilt allerdings als designierter Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw.

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