Es ist nicht unbedingt die Regel in der Bundesliga, dass der FC Augsburg Erfolgsserien startet, weshalb Philipp Max nach dem 4:2 (1:1) bei der TSG Hoffenheim schon an die nächste Niederlage dachte: Sie soll noch nicht so bald kommen. "Es kommen sicher auch wieder schlechtere Zeiten", sagte Max. "Deshalb müssen wir diesen Flow so lang wie möglich beibehalten und diese Phase nutzen."
Dieser "Flow" der Fuggerstädter hält nun schon seit fünf Bundesliga-Partien an. In dieser Zeit holte der FCA 13 von 15 möglichen Punkten - und wurde vom zu Saisonbeginn verspoteteten Team zu einer Mannschaft der Stunde. 20 Zähler stehen für die Augsburger mittlerweile zu Buche. Doch Max erinnerte sich nach dem zweiten Doppelpack seiner bisherigen Bundesliga-Karriere auch an das, was davor war. "Wir kommen immer besser in Fahrt, alles wird deutlich besser. Aber das war ein Prozess. Die 13 Punkte am Stück waren wirklich nicht abzusehen", sagte der 26-Jährige beim Blick zurück auf die ersten schwachen Monate der Saison: "Deshalb werde ich weiter von nichts anderem als dem Klassenerhalt reden."
Niederlechner bereitet alle vierTore vor
Ähnlich sieht es auch der Trainer. "Wir haben noch nichts gewonnen. Der Kampf geht weiter", äußerte Martin Schmidt trotz der Erfolgsserie und des ersten Dreiers der Augsburger bei der TSG überhaupt: "Am Dienstag haben wir die große Chance, uns zu befreien und Distanz nach hinten zu schaffen."
Genau das strebt auch Florian Niederlechner an. "Wir können Düsseldorf distanzieren. Das wollen wir unbedingt schaffen. Es macht richtig Bock momentan", sagte der Stürmer: "Wir wurden am Anfang ziemlich schlechtgeredet. Aber wir wussten, was wir können. Jetzt wollen wir weiter allen zeigen, was wir für eine geile Mannschaft sind." Dass Niederlechner selbst entscheidenden Anteil am Aufschwung hat, verschwieg der Angreifer bescheiden. Er bereitete die Treffer von Max (11.), Frederik Jensen (56.) und Iago (85.) vor. Zudem holte er den Strafstoß raus, den Max verwandelte (50.). Sieben Tore und sechs Vorlagen stehen für den Stürmer bereits zu Buche.
Von solchen Zahlen können die Hoffenheimer derzeit nur träumen. Die TSG (21 Punkte) hat nur einen Punkt aus den zurückliegenden vier Spielen geholt und steckt in der Krise. Daran änderten auch die Tore von Robert Skov (14.) und Jürgen Locadia (80.) nichts. Trainer Alfred Schreuder will auf die Schwächephase mit offensiven Verstärkungen in der Winterpause reagieren. "In der Box fehlt uns die Qualität. Da brauchen wir noch ein, zwei Spieler, die die Übersicht bewahren", sagte der Niederländer. Konkrete Namen möglicher Neuverpflichtungen nannte der Coach allerdings nicht.