FC Augsburg:Strammer Max

17.12.2019, xemx, Fussball 1.Bundesliga, FC Augsburg - Fortuna Duesseldorf emspor, v.l. Philipp Max (FC Augsburg) celeb

Männer des Moments: Florian Niederlechner (links) und Doppeltorschütze Philipp Max haben großen Anteil an Augsburgs Serie.

(Foto: Jan Huebner/imago)

Der Außenverteidiger Philipp Max und Stürmer Florian Niederlechner prägen das 3:0 der Augsburger gegen Düsseldorf. Schon vor dem letzten Hinrundenspiel steht damit fest, dass der FCA weit vor den Abstiegsrängen überwintert.

Von Sebastian Fischer, Augsburg

Philipp Max wusste natürlich, wo er jetzt hinlaufen musste. Er hatte gerade ein Tor geschossen, bereits sein fünftes in dieser Saison, das dritte in zwei Spielen nacheinander, das 1:0 für den FC Augsburg gegen Fortuna Düsseldorf. Florian Niederlechner erwartete ihn schon zum Jubeln, jener Stürmer, der Max' Treffer eingeleitet hatte - zum dritten Mal in zwei Spielen. Sie schrien sich an vor Freude.

Niemand sonst steht gerade wie Max, 26, und Niederlechner, 29, für die erfolgreiche Serie des FC Augsburg, die sich am Dienstag, im letzten Heimspiel des Jahres, mit dem 3:0 (1:0) gegen Düsseldorf fortsetzte, dem fünften Sieg in den vergangenen sechs Spielen. Max hat nun sechs Tore geschossen und vier vorgelegt, denn er trug neben seinem Tor zum 1:0 auch noch das zum 3:0 sowie die Vorlage zum 2:0 bei. Sieben Tore und acht Vorbereitungen stehen in der Statistik des Stürmers Niederlechner. Und so haben beide einen besonders großen Anteil daran, dass der FCA die Hinrunde mit weitem Abstand vor den Abstiegsrängen beenden wird.

Es war ein eigenartiges vergangenes halbes Jahr, das der Klub erlebt hat. Als Trainer Martin Schmidt mit seinem Team in die Saison startete, musste er um Geduld werben, so konfus wirkten die Auftritte in den ersten Wochen. Er musste darum bitten, es mit der negativen Bewertung nicht zu übertreiben. Vor dem Spiel am Dienstag musste er plötzlich beschwichtigen: "Es wäre falsch, uns einzureden, wir seien die Mannschaft der Stunde."

Er stellte genauso auf, wie Augsburg vier Tage zuvor die TSG Hoffenheim 4:2 geschlagen hatte: Max begann als Linksaußen vor dem Brasilianer Iago, der gegen Hoffenheim den gelbgesperrten Flügelspieler Ruben Vargas ersetzt hatte. "Für mich zählt, Spieler, die im Flow sind, nicht zu stoppen, sondern laufen zu lassen", hatte Schmidt gesagt.

Dass Augsburg im Flow bleiben konnte, lag allerdings auch am Gegner. Die Fortuna, in der vergangenen Saison noch eine der Überraschungsmannschaften der Liga, tut sich gerade sehr schwer und belegt den Relegationsplatz. Zwar kehrte der zuletzt grippekranke Rouwen Hennings, zehnmaliger Torschütze, in die Startelf zurück. Aber es war kaum ersichtlich, ob Düsseldorf in Augsburg torgefährlich werden oder nur das 0:0 verteidigen wollte. Falls Letzteres der Plan gewesen sein sollte, war er nach 32 Minuten gescheitert.

Niederlechner bekam den Ball nach einem Ballgewinn im Mittelfeld zugespielt und nahm ihn mit einer Körpertäuschung mit, sein Gegenspieler Adams lief ins Leere. Einen "sehr, sehr guter Konter- und Umschaltspieler" nannte Schmidt den Stürmer zuletzt - er ist schwer einzufangen, wenn er mal losgelaufen ist. Niederlechner lief und schoss aus rund 20 Metern, Düsseldorfs Torwart Zackary Steffen parierte den Ball zur Seite. Dann kam Max angelaufen und schoss ihn ins leere Tor.

Der Flügelspieler gehörte im Sommer zu jenen Spielern, die zu einer gewissen Unruhe in Augsburg beitrugen, weil sie einem Vereinswechsel nicht abgeneigt waren. Doch er blieb, wohl auch, weil Angebote für ihn entweder nicht konkret genug oder zu niedrig waren - je nachdem, wen man fragt. Nun ist er wieder in ähnlich starker Form wie vor zwei Jahren, als sie sich in Augsburg wunderten, warum ihr bester Vorlagengeber keine Einladung zur Nationalmannschaft bekam.

Seine Spezialität waren schon in jener Saison 2017/2018, als er 13 Tore vorbereitete, gefährliche Standardsituationen mit seinem linken Fuß. Am Dienstag trat er nach 61 Minuten eine Ecke vors Tor, Verteidiger Tin Jedvaj verlängerte den Ball per Kopf zum 2:0. Und elf Minuten später trat Max einen Freistoß aus 30 Metern aufs Tor. Der Ball flatterte etwas, doch er titschte nur deshalb über die Line, weil er Düsseldorfs Torwart Steffen über die Finger rutschte.

Max freute sich natürlich trotzdem, bevor er sich kurz darauf bei seinen Kollegen entschuldigte. Ihm war ausnahmsweise mal eine Flanke verunglückt.

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