FC Augsburg:Der dritte neue Innenverteidiger

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(Foto: Christian Schroedter/imago)

Felix Uduokhai war mit 19 schon Stammspieler beim VfL Wolfsburg, damals unter Trainer Martin Schmidt. Nun holt ihn sein einstiger Förderer zum FCA. Sollte er sich dort durchsetzen, würde auch 1860 München profitieren.

Von Thomas Hürner

Untätigkeit lässt sich den Verantwortlichen des FC Augsburg in diesem Sommer gewiss nicht vorwerfen. Elf neue Spieler hatten sie bis zum vergangenen Wochenende bereits verpflichtet, eine ganze Startformation also, vom Torwart bis zum Mittelstürmer war alles dabei. Inzwischen müsste sogar einer von ihnen draußen bleiben, wenn Trainer Martin Schmidt mal auf die Idee käme, ausschließlich Zugänge auf den Rasen zu schicken: Am Mittwochvormittag hat der Klub bekanntgegeben, dass Felix Uduokhai (springt im Bild am höchsten) ein Fuggerstädter auf Zeit wird, er wird bis Saisonende vom VfL Wolfsburg ausgeliehen, danach kann der Verteidiger per Kaufoption fest verpflichtet werden.

Zugang Nummer zwölf hätte im Vergleich zur Konkurrenz immerhin den großen Vorteil, dass Schmidt ihn bestens kennt und nachweislich zu schätzen weiß. Uduokhai, 21, war eine feste Größe in der Innenverteidigung, als Schmidt noch Trainer des VfL Wolfsburg war, ein unangefochtener Bundesliga-Stammspieler im Alter von damals gerade einmal 19 Jahren. Im Februar 2018 trat Schmidt aber zurück von seinem Posten, Uduokhai verletzte sich am Knie. Unter Nachfolger Bruno Labbadia wurden die Einsätze weniger, irgendwann durfte Uduokhai fast gar nicht mehr spielen. Und jetzt also der Wechsel zum FC Augsburg.

Trotz der guten Beziehung zwischen Trainer und Spieler wird es interessant zu beobachten sein, ob für Uduokhai die Chancen auf Startelfeinsätze bei seinem neuen Klub größer sind, immerhin hat der FCA in Stephan Lichtsteiner und Tin Jedvaj erst in der vergangenen Woche zwei verhältnismäßig namhafte Abwehrspieler verpflichtet. Der eigentlich gesetzte Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw war lange verletzt, hat am Mittwoch aber wieder ein individuelles Trainingsprogramm auf dem Rasen absolviert. In Zugang Marek Suchý, 31, steht noch ein erfahrener Nationalspieler Tschechiens als Alternative in der Abwehr bereit, dafür soll Reece Oxford im defensiven Mittelfeld eingeplant sein.

Einen nicht unerheblichen Vorteil hat Uduokhai aber: Als einziger der potenziellen Innenverteidiger ist er Linksfuß, ein ausgesprochen begabter noch dazu. Uduokhai könnte dem in dieser Saison bislang lahmen Spielaufbau etwas Variabilität verleihen, der 1,92 Meter große Abwehrmann verfügt über eine gute Übersicht und viel Tempo. Ausgebildet wurde Uduokhai beim TSV 1860 München, seine Fähigkeiten wurden in den deutschen Jugendnationalmannschaften früh geschätzt. Auch bei der U21-EM im Sommer war er dabei, blieb im Laufe des Turniers aber ohne Einsatz. "Der Wechsel zeigt, dass sich junge, entwicklungsfähige Spieler mit unserem Weg identifizieren", sagt der FCA-Manager Stefan Reuter. Der Zugang selbst freue sich darüber, "den nächsten Schritt" in seiner Karriere zu machen und der Mannschaft helfen zu können, "ihre Ziele zu erreichen".

Wenn Uduokhai tatsächlich seinen Beitrag leistet und die Augsburger den Klassenverbleib schaffen, dann dürfte sich vielleicht sein Ausbildungsverein TSV 1860 freuen. Die Löwen brauchen dringend Geld, bei einer festen Verpflichtung wären sie zu zehn Prozent beteiligt. Wie viel das ausmachen würde ist aber unklar: Über die Höhe einer möglichen Ablöse haben der FCA und Wolfsburg Stillschweigen vereinbart.

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