FC Augsburg:Caiuby ist zurück

Prozess gegen den Fußball-Profi Caiuby

Prozess gegen den Fußball-Profi: Caiuby nimmt im Amtsgericht auf der Anklagebank Platz.

(Foto: Stefan Puchner/dpa)

Der verschollene Brasilianer erscheint überraschend am Amtsgericht Augsburg, wo er sich wegen des Vorwurfs der Körperverletzung verantworten muss. Bei seinem Klub hat er aber keine Zukunft.

Von Thomas Hürner

Die Fortsetzung des Prozesses um den Fußballer Caiuby begann am Donnerstagvormittag mit einer Überraschung: Anders als am ersten Verhandlungstag erschien der Angeklagte persönlich, zuvor hatte sich Caiuby von seinem Anwalt vertreten lassen. Der Brasilianer musste sich vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten, weil er im Mai vergangenen Jahres einem Mann einen Kopfstoß versetzt haben soll. Das Erscheinen Caiubys war insofern unerwartet, weil niemand so recht weiß, was der Angreifer gerade so macht. Offiziell hat er noch einen Vertrag beim FC Augsburg, nach einem eigenmächtig verlängerten Winterurlaub und einer darauffolgenden Leihe zum FC Zürich hat Caiuby in dieser Saison aber noch kein Spiel für den FCA bestritten. Ein weiteres Engagement in Augsburg hatte der Manager Stefan Reuter bereits kategorisch ausgeschlossen. Der Augsburger Allgemeinen verriet Reuter am Donnerstag, dass Caiuby vom Klub derzeit kein Gehalt bekomme.

Caiuby streitet die Vorwürfe ab, der Anwalt plädiert auf Freispruch

Manager Reuter und der FCA-Finanzgeschäftsführer Michael Ströll waren am zweiten Verhandlungstag als Zeugen geladen, weil sie am Tag nach dem angeblichen Kopfstoß gemeinsam mit Caiuby und dem vermeintlich Geschädigten ein Treffen organisiert hatten. Ein Nebenkläger hatte am ersten Verhandlungstag erzählt, dass es bei dem Treffen unter anderem um eine Entschädigungszahlung gegangen sei, welche allerdings nie erfolgt sei. Vor Gericht bestätigten Reuter und Ströll, dass nie Geld geflossen war. Die Aussagen der beiden FCA-Verantwortlichen galten als wichtig, weil sie womöglich einen Hinweis darauf geben könnten, ob Caiuby der Körperverletzung schuldig ist oder nicht.

Am ersten Tag der Verhandlung wurden zahlreiche Zeugen angehört, die Caiuby erheblich belasteten. Freunde des Fußballprofis, die ebenfalls als Zeugen geladen waren, verstrickten sich hingegen in Widersprüchen. Eine Verurteilung könnte teuer für den Brasilianer werden: Der Staatsanwalt forderte eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von 75 000 Euro.

Caiuby streitet die Vorwürfe ab, sein Anwalt plädierte am Donnerstag auf Freispruch. Das Amtsgericht kündigte die Urteilsverkündung für Freitag kommender Woche an.

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