Die Bilder des Fouls liefen auf allen Kanälen, aber niemand hat sie mit einem Warnhinweis versehen. Niemand hat Minderjährigen mitgeteilt, dass sie sich diese Szene jetzt besser nicht ansehen. Der zehnte Spieltag, Gladbach gegen Schalke, die 80. Minute: André Hahn, 25, hatte einen hochfliegenden Ball angenommen, da sprang Schalkes Johannes Geis heran. Geis kam zu spät, er drückte Hahn die Schuhsohle aufs Knie, das Bein knickte durch. Die Folge: Außenmeniskusriss, Fraktur des Schienbeinkopfes, fast fünf Monate Pause.
Erst am 27. Spieltag kehrte Hahn zurück, und wenige Wochen später liefen wieder Bilder von ihm auf den einschlägigen Kanälen. Es waren die Bilder eines Comebacks, das viel zu ausgedacht klingt, um wahr zu sein. Es waren die Bilder eines Torschützen. Ein Tor gegen Hoffenheim, ein Tor gegen Bayern, zwei Tore gegen Leverkusen, ein Tor gegen Darmstadt. Hahn traf im Saison-Finale derart zuverlässig, dass Gladbach die Saison auf dem vierten Platz beendet - dem Playoff-Rang für die Champions League.
(chge)