Süddeutsche Zeitung

FA Cup:Liverpool gewinnt auch ohne Klopp und die Mannschaft

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Der Nachwuchs von Liverpool entscheidet das Wiederholungsspiel im FA Cup knapp für sich. Die Bayern-Basketballer verlieren in der Euroleague erneut. Perisic fehlt mehrere Wochen.

Meldungen im Überblick

Fußball, England: Jürgen Klopp hat Ernst gemacht: Ohne seinen deutschen Teammanager und sein komplettes Starensemble hat Fußball-Champions-League-Sieger FC Liverpool im englischen FA-Cup das Achtelfinale nur mit seinen U23-Talenten bestritten und trotzdem das Achtelfinale erreicht. Im Wiederholungsspiel gegen Drittligist Shrewsbury Town kamen die "Mini-Reds", die Klopp nach dem peinlichen 2:2 im ersten Duell aus Protest gegen die Terminhatz anstelle seiner ersten Elf aufs Feld geschickt hatte, zu einem 1:0 (0:0)-Erfolg - durch ein Eigentor der Gäste 15 Minuten vor dem Abpfiff. Klopp selbst legte ebenfalls eine Pause ein. Borussia Dortmunds ehemaliger Meister-Trainer ließ sich durch Neil Critchley aus seinem Trainerstab vertreten.

Basketball, Euroleague: Bayern München läuft in der Basketball-Euroleague weiter den eigenen Ansprüchen hinterher. Beim französischen Klub Asvel Villeurbanne unterlag der deutsche Meister 65:75 (35:34) und steht mit sieben Siegen und 16 Niederlagen nach wie vor auf dem letzten Tabellenplatz. Alba Berlin feierte am 23. Spieltag in Italien ein 102:96 (45:45) bei Armani Mailand. Nach zuvor zwei Niederlagen in Serie hat die Mannschaft von Trainer Aito Garcia Reneses eine 8:15-Bilanz. München, das unter der Woche in Mailand knapp verloren hatte (78:79), und Berlin haben kaum noch Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Bester Werfer bei den Berlinern war Marcus Eriksson mit 22 Punkten. Als Topscorer der Münchner, die einmal mehr im Schlussviertel (14:21) die Chance auf den Sieg verspielten, kamen Vladimir Lucic und Mathias Lessort auf jeweils 14 Zähler.

Fußball, FC Bayern: Titelverteidiger Bayern München muss mehrere Wochen auf Flügelspieler Ivan Perisic verzichten. Der 31 Jahre alte Kroate hat sich im Training am Dienstag eine Fraktur am rechten Außenknöchel zugezogen. "Das muss verschraubt werden, das heißt: vier Wochen, bis das Ganze verheilt ist, danach Aufbautraining", sagte Trainer Hansi Flick am Dienstag. Die Verletzung sei "im ersten Moment ein Schock" gewesen, ergänzte er.

"Er hatte eine sehr gute Form, hat uns von der Dynamik und der Erfahrung her sehr gut getan", sagte Flick weiter über Perisic, der schon im DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) gegen die TSG Hoffenheim nicht zur Verfügung steht. Laut Bild-Zeitung hat sich Perisic in einem Zweikampf mit Winter-Zugang Alvaro Odriozola verletzt. Wieder zurück ist Rekordeinkauf Lucas Hernandez. Der französische Weltmeister steht gegen Hoffenheim nach seiner Sprunggelenksverletzung und über dreimonatiger Pause im Kader. "Er ist genau da, wo wir ihn haben wollen", sagte Flick. Kingsley Coman (Kapselverletzung) wird laut Flick im Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig am Sonntag wieder dem Aufgebot angehören.

Wintersport, Ski alpin: Wegen des unerwarteten Todes ihres Vaters lässt Mikaela Shiffrin die nächsten Rennen im alpinen Ski-Weltcup aus. Das teilte der amerikanische Verband am Montagabend (Ortszeit) mit. Die 24-Jährige werde vorerst in ihrem Heimatort Vail in Colorado bleiben. "Der Zeitpunkt ihrer Rückkehr in den Weltcup ist derzeit offen", hieß es. Jeff Shiffrin war am Sonntag im Alter von 65 Jahren überraschend gestorben. Noch am selben Tag flogen Mikaela und ihre Mutter Eileen, die ihre Tochter bei den Rennen stets begleitet, in die USA. Am Samstag und Sonntag stehen eine Abfahrt und ein Super-G in Garmisch-Partenkirchen an. Eine Woche später bestreiten die Skirennfahrerinnen in Maribor einen Riesenslalom und einen Slalom. Shiffrin gehört als Weltcup-Gesamtführende in allen Disziplinen zu den Sieganwärterinnen, vor allem aber bei den technischen Events.

Die Ski-Welt bekundete der Rennfahrerin in den Sozialen Netzwerken ihre Anteilnahme. Bei Instagram etwa antworteten die ehemaligen deutschen Alpin-Stars Felix Neureuther und Maria Höfl-Riesch, Shiffrins Rivalinnen Viktoria Rebensburg, Petra Vlhova und Wendy Holdener sowie ihre frühere Teamkollegin Lindsey Vonn mit Beileidsbekundungen auf Shiffrins Eintrag zum Tod ihres Vaters. "Unser Berg, unser Ozean, unser Sonnenaufgang, unser Herz, unsere Seele, unser Alles", nannte die zweimalige Olympiasiegerin und fünfmalige Weltmeisterin ihren Vater. Jeff Shiffrin war Anästhesist. Eine Todesursache wurde zunächst nicht bekanntgegeben.

Leichtathletik, Russland: Die Führung des russischen Leichtathletikverbandes ist im Zuge der neuen Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada zurückgetreten. Eine Arbeitsgruppe des Nationalen Olympischen Komitees übernehme nun die Verbandsarbeit, teilte der Verband Rusaf am Montagabend in Moskau mit. Ziel sei es, die volle Mitgliedschaft in der Weltorganisation World Athletics wieder herzustellen. Russland sieht sich aktuell wegen Vorwürfen der Manipulation von Labordaten zu Dopingtests neuen Sanktionen ausgesetzt.

"Die Krise in der russischen Leichtathletik dauert nun schon seit fünf Jahren an und für alle ist offensichtlich, dass sie hinausgezögert wurde", sagte der neue russische Sportminister Oleg Matyzin. "Die nächsten Aufgaben sind, notwendige zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen Doping zu ergreifen." Auch die russische Anti-Doping-Agentur Rusada hatte immer wieder tiefgreifende Reformen in der Leichtathletik gefordert. Am 28. Februar soll laut Rusaf-Mitteilung ein neues Präsidium gewählt werden. Zuletzt gab es nach dem Rücktritt des Verbandschefs lediglich eine kommissarische Führung. In der vergangenen Woche hatte das Sportministerium dem Leichtathletikverband wegen bisheriger Versäumnisse bereits die staatliche Zulassung entzogen.

Die Integritätskommission von World Athletics (AIU) hatte zuvor den Ausschluss des russischen Verbandes empfohlen. Über einen Ausschluss entscheidet das AIU-Exekutivkomitee im März. Rusaf ist seit Bekanntwerden des flächendeckenden Dopings seit 2015 suspendiert. Russland kämpft außerdem vor dem internationalen Sportgerichtshof Cas gegen die neuen Wada-Sanktionen. Die Wada hatte unter anderem beschlossen, russische Sportler bei den Olympischen Spielen in Tokio und 2022 in Peking nicht unter russischer Flagge starten zu lassen.

Fußball, FC Bayern: Trainer Hansi Flick darf sich große Hoffnungen auf eine Weiterbeschäftigung bei Bayern München über das Saisonende hinaus machen. "Wir wollen erfolgreichen und bezaubernden Fußball spielen, so wie jetzt unter Hansi Flick. Wenn er weiter so gewinnt, dann gibt es keine Alternative", sagte Präsident Herbert Hainer bei einem Fanklub-Besuch am vergangenen Sonntag im niederbayerischen Simbach, wie jetzt bekannt wurde. "Ich finde, dass er exzellente Arbeit macht und das sage ich nicht nur, weil wir die drei Spiele in diesem Jahr gewonnen haben, sondern auch wegen unserer Spielweise", sagte Hainer weiter: "Ich habe selten so einen überzeugenden Bayern-Sieg gesehen wie zuletzt gegen Schalke (5:0), wo der Gegner in der zweiten Halbzeit kaum mehr über die Mittellinie kam."

Ähnlich positiv hatte sich zuletzt schon Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge über den Chefcoach geäußert. Außerdem stellte er Flick bereits im Dezember in Aussicht, dass er aus Bayern-Sicht durchaus auch eine Option über den Sommer hinaus sei. Hainer äußerte sich auch über die Transferpolitik des deutschen Fußball-Rekordmeisters. "Leroy Sane ist ein toller Spieler, an dem wir interessiert sind, was auch bekannt ist", sagte er über den Nationalspieler von Manchester City und ergänzte: "Jetzt muss man erst einmal sehen, wie er nach seiner Verletzung zurückkommt." Grundsätzlich wolle der FC Bayern eine Mannschaft aufbauen, die auf Sicht wieder um die größten Trophäen spielen kann, betonte Hainer. "Damit meine ich nicht nur die deutsche Meisterschaft, da wir auch wieder die Champions League gewinnen wollen. Schließlich haben wir 2022 das Finale zu Hause - und spätestens da wollen wir gewinnen."

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