Ex-Stars zur WM in Berlin:"Schlechter geht es nicht"

Ehemalige Leichtathletik-Stars äußern sich zu den Chancen der deutschen Leichtathleten bei der WM in Berlin mit Optimismus. Die Stimmen der früheren deutschen Spitzensportler.

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Ehemalige Leichtathletik-Stars äußern sich zu den Chancen der deutschen Leichtathleten bei der WM in Berlin überwiegend mit Optimismus. Astrid Kumbernuss (Olympiasiegerin 1996 und Weltmeisterin im Kugelstoßen)"Eine Heim-WM beflügelt. Ich hoffe, wir holen sieben Medaillen, aber dann muss sicher alles gut gehen. Die Leichtathletik steht in Berlin am Scheideweg. Bei Olympia in Peking haben wir den Tiefpunkt erlebt. Ein Jahr später können wir wieder einiges gerade rücken. Berlin - das ist die Chance! Bei toller Stimmung im Stadion und guten Ergebnissen kann diese WM die Trendwende sein. Die Fans müssen wieder Bock darauf haben, für zwei, drei Stunden ins Stadion zu gehen und eine tolle Leichtathletik-Show zu sehen."Foto: AP

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Dieter Baumann (Olympiasieger 1992 über 5000 Meter)"Die Mannschaft wird besser sein als in Peking, auch wenn die Absage von Irina Mikitenko ein harter Rückschlag ist. Sie wäre eine Galionsfigur gewesen, von den anderen kann keine diese Vorleistungen und das Format vorweisen. Ich bleibe aber dabei: Es wäre besser für das Team gewesen, wenn die WM erst zwei Jahre später wäre. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft schon so gesattelt ist. Im Laufbereich wird es ganz schwierig. Ich hoffe, dass einer der beiden 1500-Meter-Läufer ins Finale kommt, das wäre schon herausragend."Foto: dpa

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Katrin Krabbe-Zimmermann (dreifache Europameisterin 1990, Doppel-Sprintweltmeisterin 1991)"Eine WM im eigenen Land - das macht Spaß! Das gibt den Athleten zusätzlich Schwung. Sie bekommen im Olympiastadion Rückendeckung von den vielen Fans. Auf den Sprintstrecken der Frauen sehe ich im Moment keine, die meine Nachfolgerin werden könnte. Aber es ist ganz wichtig für die Motivation, dass wir alle Staffeln am Start haben."Foto: dpa

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Paul Meier (WM-Dritter 1993 im Zehnkampf)"Weiter runter als in Peking geht es nicht mehr. Ich finde, dass es viel Positives gibt, ob es bei der WM richtig aufwärts gehen wird, hängt auch von der Stimmung in Berlin ab. Mir fallen heute spontan mehr deutsche Medaillenkandidaten ein als vor einem Jahr. Man muss abwarten, ob viel Energie in die Heim-WM gesteckt wird und ob es nach der WM eine Nachhaltigkeit gibt, die auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London ihre Wirkung zeigt. Der Ausfall von Michael Schrader im Zehnkampf ist ein Drama, das kann man nicht kompensieren."Foto: dpa

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Heide Rosendahl (Olympiasiegerin 1972 im Weitsprung und mit der Staffel)"Wir haben gute junge Athleten. Vor der WM 1993 in Stuttgart habe ich auch nicht erwartet, dass es so gut läuft. Damals wurde der Erfolg zum Selbstläufer. Ich hoffe, dass es auch in Berlin so kommen wird."Foto: dpa

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Harald Schmid (dreimaliger Europameister über 400 Meter Hürden)"Geht man nach der Weltbestenliste, steht die deutsche Leichtathletik nicht so gut da. Ein paar Lichtblicke wird es bei der WM aber mit Sicherheit geben. Wenn Christina Obergföll ihre Bestleistung zeigt. Wenn Sebastian Bayer tatsächlich so gut ist. Oder wenn Ariane Friedrich ihre Form nicht verliert. Sie sehen aber schon: Das Wort "wenn" ist bei dieser Aufzählung immer dabei. Ich hoffe daher, dass die deutschen Athleten vor ihrem Heimpublikum kämpfen und nie aufgeben. Allein das ist schon eine Visitenkarte."Foto: dpa

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Marita Meier-Koch (Olympiasiegerin 1980 und seit 1985 Weltrekordlerin über 400 Meter)"Ich bin ja chronisch optimistisch: In Berlin wird es sicher einige positive Überraschungen geben. Wir werden Favoriten siegen sehen - aber auch Newcomer. Wir haben ja auch einige Medaillenkandidaten, im Hochsprung und Hammerwurf der Frauen zum Beispiel. Auf den Laufstrecken der Frauen, speziell im Sprint, sieht es ja leider eher traurig aus. Insgesamt hoffe ich aber, dass die deutsche Leichtathletik bei der WM den Sprung in das obere Drittel der Top-Nationen schafft."Foto: AP

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Renate Stecher (dreimalige Sprint-Olympiasiegerin 1972/1976, 1973 als erste Frau der Welt über 100 Meter unter 11 Sekunden)"In den 20 Jahren seit der Wende hat sich die Leichtathletik in Deutschland nicht sehr weit entwickelt. Es war schon erschreckend, wie die Deutschen 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking im Weltvergleich abgeschnitten haben. Die WM in Berlin ist nun Motivation für das ganze Team. Unsere 100-Meter-Sprinter waren ja bei den deutschen Meisterschaften in Ulm ganz gut. Ich wünschen ihnen, dass sie in Berlin ins Halbfinale kommen und sich dann vielleicht auch im Finale zeigen. Daraus können sie Kraft und Mut für die weiteren Wettkämpfe schöpfen."Foto: dpa

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Willi Holdorf (Olympiasieger 1964 im Zehnkampf)"Die deutsche Mannschaft wird auf jeden Fall erfolgreicher sein als in Peking. Ich tippe auf fünf bis sieben Medaillen. Ich rechne vor allem mit Robert Harting im Diskus, mit Hochspringerin Ariane Friedrich und den Werferinnen. Bei Sebastian Bayer weiß ich nicht so recht. Michael Schrader hätte ich was zugetraut, sehr schade, dass er absagen musste. Bei den anderen Zehnkämpfern glaube ich nicht, dass sie was holen können."Foto: dpa

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Thomas Wessinghage (Europameister 1982 über 5000 Meter)"Die deutsche Leichtathletik scheint sich wieder im Aufwind zu befinden - ein Effekt, der im Umfeld von Großereignissen im eigenen Land immer wieder zu beobachten war. Bleibt zu hoffen, dass dieser Trend anhält und dann auch zu dauerhaft mehr Medienpräsenz führt. Ich rechne bei der WM mit einem guten Abschneiden der deutschen Athleten. Der Heimfaktor sollte sich auswirken, die eine oder andere Überraschung halte ich für wahrscheinlich. Wichtig dafür ist die Grundstimmung im Team, die sehr wesentlich auch davon bestimmt wird, ob sich gleich in den ersten Tagen positive Ergebnisse verzeichnen lassen."Foto: dpa

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Klaus Wolfermann (Olympiasieger 1972 im Speerwurf)"So schnell bekommt Deutschland keine Leichtathletik-WM mehr. Berlin ist eine Riesenchance, eine Riesenmotivation, ein Impuls für die Zukunft! Der Heimvorteil reißt da sicher den einen oder anderen Athleten zusätzlich mit. Unserer WM-Mannschaft traue ich drei bis fünf Medaillen zu. Aber eigentlich muss die permanente Forderung nach Medaillen aus den Köpfen raus. Platz eins bis zehn ist Weltspitze. Deshalb finde ich es auch gut, dass wir viele junge Athleten mitnehmen, die in Berlin eine Chance haben und denen die Zukunft gehört."Foto: dpa

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Heinz Fütterer (früherer Europa- und Weltrekordler über 100 Meter)"Die deutsche Nationalmannschaft hat sich etwas gebessert, ist aber in den Läufen unheimlich schwach. Ich hoffe, dass die Sprintstaffeln ins Finale kommen und sich unsere Athleten alle am Riemen reißen. Von Tobias Unger bin ich etwas enttäuscht, dem hätte ich mehr zugetraut, weil er bei WM und Olympia über 200 Meter ja mal Siebter war. Ich befürchte, dass das Berliner Olympiastadion nicht ganz voll wird. Leute wie Manfred Germar oder Martin Lauer, die früher die Stadien gefüllt haben, fehlen uns."Foto: imago

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