Süddeutsche Zeitung

Ex-Manager des FC Bayern:Nerlinger: "Mein Ende hat mich nicht getroffen"

Der frühere Manager des FC Bayern spricht über die Gründe für seine Entlassung und seine Zukunftspläne. Die Dallas Mavericks siegen nach sechs Niederlagen in Serie, Angelique Kerber erreicht nach schwerem Kampf beim Tennisturnier in Brisbane das Viertelfinale, Maria Scharapowa verletzt sich.

in Kürze

FC Bayern München: Christian Nerlinger hat sich zu seiner Beurlaubung beim FC Bayern geäußert. Ein halbes Jahr nach der Trennung sagte der frühere Sportdirektor in der Sportbild: "Mein Ende beim FC Bayern kam für mich nicht ganz unerwartet und hat mich daher auch nicht getroffen." Als Hauptgrund für sein Scheitern hat der 39-Jährige die Königsklasse ausgemacht. "Im Endeffekt wusste ich in dem Moment, als wir die Champions-League-Finale gegen Chelsea verloren haben, dass es für mich vorbei ist."

Seine Entlassung erfuhr Nerlinger erst wenige Stunden vor der Verkündung seines Nachfolgers. Für Nerlinger kein Problem. "Ich habe mir da nichts vorgemacht. In der Geschichte des FC Bayern war es immer so: Nach einem titellosen Jahr folgten stets Richtungsänderungen." Das finale Gespräch mit Uli Hoeneß verlief "relativ emotionslos und sachlich" ab. Sauer ist Nerlinger deshalb nicht, der FC Bayern "funktioniert nun mal so. Uli Hoeneß bekam wohl das Gefühl, er müsse unbedingt etwas verändern". Inzwischen hat sich das Verhältnis zwischen beiden wieder gebessert. "Nach meiner Beurlaubung hat es später ein nettes Essen gegeben, in dem ich schon gemerkt habe, dass es zwischenmenschlich bei uns immer noch passt."

Sein Vertrag beim FCB läuft noch bis Juni 2014. Trotz mehrerer Anfragen von Vereinen will Nerlinger nichts überstürzen. "Es ist tatsächlich nicht so, dass ich mit den Hufen scharre. Ich habe verschiedene Gespräche, die mir angeboten wurden, erst gar nicht aufgenommen. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass ich im Sommer 2013 etwas Neues beginne", erklärte Nerlinger.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks ist in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA zum Jahresauftakt der erhoffte Befreiungsschlag gelungen. Nach zuvor sechs Niederlagen in Serie gewann das Team beim Liga-Schlusslicht Washington Wizards mit 103:94. Der Würzburger verbuchte im fünften Spiel nach seiner Verletzungspause infolge einer Knie-Operation mit elf Punkten in 17 Minuten auf dem Feld seine bislang beste Ausbeute der Saison. Die "Mavs", die nur einen Tag später das schwierige Auswärtsspiel bei Titelverteidiger Miami Heat vor der Brust hatten, sind mit 13 Siegen und 19 Niederlagen als Zwölfter der Western Conference weiter ein großes Stück von den Play-off-Plätzen entfernt. Beim wichtigen Sieg in der US-Hauptstadt war Routinier Vince Carter mit 23 Zählern bester Scorer bei Dallas, insgesamt punkteten sechs Spieler zweistellig.

Schlüssel zum Erfolg gegen das schlechteste Team der laufenden Saison (4:25 Siege) war eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte. Coach Rick Carlisle, der seinen Spielern vor der Partie bei weiteren schlechten Leistungen auf dem Parkett öffentlich mit Sanktionen gedroht hatte, war nach dem Arbeitssieg in erster Linie erleichtert. "Es waren zwei harte Wochen", sagte der Mavericks-Trainer. Ebenfalls im Westen beendeten die Denver Nuggets den Höhenflug der Los Angeles Clippers. Nach zuvor 17 Siegen in Serie unterlagen die Kalifornier bei den Denver Nuggets mit 78:92. Die Clippers (25:7) sind Zweiter hinter Oklahoma City Thunder (24:6), Denver (18:15) rangiert auf Rang sieben.

Tennis, Brisbane: Die deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier im australischen Brisbane das Viertelfinale erreicht. Beim 3:6, 6:4, 7:6 (9:7)-Achtelfinalerfolg über die Qualifikantin Monica Puig aus Puerto Rico tat sich die an Nummer vier gesetzte Kielerin allerdings überraschend schwer. In der Runde der besten Acht trifft Kerber bei der mit einer Million Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa. Beim Turnier im neuseeländischen Auckland schaffte auch Mona Barthel den Sprung ins Viertelfinale. Die an Nummer acht gesetzte 21-jährige aus Neumünster bezwang Eleni Daniilidou aus Griechenland mit 7:6 (7:2), 6:2. Julia Görges, in Auckland an Position zwei notiert, scheiterte hingegen überraschend an der Schwedin Johanna Larsson mit 5:7, 7:6 (7:1), 3:6. Im Viertelfinale der mit 235 000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung bekommt es Barthel mit Larsson zu tun.

Bei den Männern hat Florian Mayer hat in Brisbane das Viertelfinale verpasst. Der 29-Jährige verlor in der Runde der letzten 16 gegen Marcos Baghdatis (Zypern) 4:6, 2:6. Der Weltranglisten-28. Mayer war der einzige deutsche Teilnehmer bei dem mit 436.000 Dollar (330.000 Euro) dotierten Vorbereitungsturnier für die Australian Open (14. bis 27. Januar).

Tennis, Maria Scharapowa: Maria Scharapowa wird zum Beginn der neuen Tennis-Saison erneut vom Verletzungspech heimgesucht. Die Weltranglisten-Zweite musste wegen einer Blessur in der rechten Schulter am Dienstag ihre Teilnahme am WTA-Turnier in Brisbane absagen. Wegen der Verletzung hatte Scharapowa zuletzt bereits auf einen Schaukampf in Südkorea verzichtet. Auch beim WTA-Turnier in Sydney in der kommenden Woche wird sie nicht antreten. Die Russin hofft jedoch, bis zu den Australian Open fit zu werden. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 14. Januar in Melbourne. "Ich hatte eine leichte Entzündung in meinem Schlüsselbein", berichtete Scharapowa am Neujahrstag. Ihr Arzt habe ihr deswegen geraten, eine Woche lang keine Schmetterbälle zu trainieren. Auch Aufschläge habe sie kaum geübt. "Ich habe nur Grundschläge trainiert. Irgendwann ist die Zeit zu knapp geworden", erklärte die 25-Jährige in Brisbane. Scharapowa war bei der mit einer Million Dollar dotierten Veranstaltung an Nummer zwei gesetzt und hatte deshalb in der ersten Runde ein Freilos.

Fußball, Premier League: Mit einem enttäuschenden Lukas Podolski hat der FC Arsenal in der englischen Fußballliga einen Fehlstart ins neue Jahr erlebt. Nach zuletzt vier Liga-Siegen in Serie kamen die Gunners am Dienstagabend bei Aufsteiger FC Southampton nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Nationalspieler Lukas Podolski wurde bereits nach 58. Minuten ausgewechselt. Der Ex-Kölner hatte mit einem Fehlpass Southamptons Führung durch Gaston Ramirez (35. Minute) eingeleitet. Ein Eigentor von Southamptons Angreifer Guly do Prado (41.) bescherte den Nord-Londonern am 21. Spieltag immerhin einen Punkt. Per Mertesacker verbrachte nach seiner Magen-Darm-Erkrankung die gesamte Partie auf der Ersatzbank. Die Arsenal-Elf von Coach Arsène Wenger ist mit 34 Punkten zumindest bis Mittwoch weiter Fünfter, verlor aber Boden auf den nun vorerst drittplatzierten Erzrivalen Tottenham Hotspur (39). Der FC Chelsea (38) könnte am Mittwoch mit einem Heimsieg im West-Londoner Derby gegen Schlusslicht Queens Park Rangers Rang drei zurückerobern. Die Blues und die Gunners haben außerdem beide jeweils noch eine ausstehende Nachholpartie.

Tabellenführer Manchester United hat das neue Jahr standesgemäß mit einem Sieg eröffnet. Der englische Fußball-Rekordmeister gewann dank der Treffer von Javier Hernandez (35./64.) und Robin van Persie (43./88.) 4:0 (2:0) beim Abstiegskandidaten Wigan Athletic. Erster Verfolger mit sieben Punkten Rückstand bleibt Meister und Lokalrivale Manchester City durch ein 3:0 (1:0) gegen Stoke City mit Ex-Nationalspieler Robert Huth.

Hinter dem Manchester-Duo hat sich Tottenham Hotspur vorläufig auf den dritten Platz geschoben. Die Spurs setzten sich gegen den Tabellenvorletzten FC Reading mit 3:1 (1:1) durch. Die frühe Gäste-Führung durch den ehemaligen Stuttgarter Pawel Pogrebnjak (4.) drehten Michael Dawson (10.), Emmanuel Adebayor (51.) und Clint Dempsey (79.) in Tottenhams zwölften Saisonsieg. Derweil bremste der ehemalige Europapokalsieger Aston Villa seine Talfahrt mit null Punkten und 0:15 Toren aus den letzten drei Partien mit einem 2:2 (1:1) bei Swansea City zumindest ein wenig. Bei den Walisern, die durch Daniel Graham in der Nachspielzeit (90.+4) zum Ausgleich kamen, saß Torhüter Gerhard Tremmel nur auf der Bank.

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