Oft sind es ja die kleinen Momente, die von größeren Dingen künden. Am Dienstagabend, als das Münchner Olympiastadion noch nicht vor Überschwang überlief, schritten die Hochspringer zur Qualifikation herein, Tagesordnungspunkt eins. Sofort schwappte Applaus durchs Rund, für die deutschen Starter und überhaupt. Man spürte die Ergriffenheit: Wie die Zuschauer sich auf das freuten, was nun bevorstand, wie die Athleten dankbar waren für diesen Moment, in dem sich alles verdichtete. Jahre der Vorbereitungen, Stunden im Kraftraum und im Stadion, alles im Dienst, seine Kunst für ein paar Minuten vor vollen Rängen in der Heimat auszustellen, nicht in einem klimatisierten und halbleeren Stadion in der Wüste.
European Championships:Anleitung zum Erfolgreichsein
Die vier Medaillengewinne vom Dienstag sind noch nicht die Rettung der deutschen Leichtathletik. Aber Gina Lückenkemper, Niklas Kaul und Co zeigen, dass Weltklasse im deutschen Sport anno 2022 funktionieren kann.
Von Johannes Knuth
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