Süddeutsche Zeitung

European Championships:Die Mini-Spiele haben begonnen

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55 000 Menschen kommen in den Olympiapark, um sich bei der Eröffnungsfeier am Mittwochabend auf die European Championships einzustimmen.

Von Ralf Tögel, München

Zwischenzeitlich mussten die Ordnungskräfte sogar die Zugänge zum Münchner Olympiapark abriegeln, derart groß war der Andrang zur Eröffnungsfeier der European Championships in München. 55 000 Menschen tummelten sich nach Angaben des Gastgebers Olympiapark GmbH (OMG) auf dem Gelände, die meisten an der Hauptbühne, die vor den Rasenstufen in den oberen Olympiasee gebaut worden war. Dort eröffneten die Sportfreunde Stiller das Programm pünktlich um 20 Uhr, gefolgt von der Münchner Brassband Moop Mama. Hauptakt war der Rostocker Rapper Marteria, wobei das musikalische Programm recht flott abgearbeitet wurde. Jede Band gab drei Stücke zum Besten.

Es war einiges los im Park, was nicht nur an den Menschenmassen lag. An verschiedenen sogenannten "Roofs" (der Name ist angelehnt an das weltbekannte Dach der Olympiaanlage) konnten sich die Besucher auf verschiedenste Weise vergnügen, kulturell etwa am Art Roof. Oder im Capri Roof unter bunten Glühbirnen einen Cocktail schlürfen - beide waren auf Pontons an unterschiedlichen Orten in den See gebaut. Für Besucher der älteren Jahrgänge, die vielleicht mit Rap weniger anfangen können, gab es unter anderem das Heimat Roof, einen Biergarten nebst Bühne, der direkt neben der Olympia-Alm aufgebaut wurde. Daneben finden fortan die Wettkämpfe im BMX Freestyle statt, weshalb zwei riesige Leinwände aufgestellt wurden, die am Eröffnungsabend allerdings die Liveacts von der Seebühne übertrugen - unter großem Zuspruch der Besucher. Was im Übrigen auch für die Alphorn-Bläser galt. Brauchtum ist ja Teil des Konzeptes, auch um an die Olympischen Sommerspiele von vor 50 Jahren zu erinnern.

Sehenswert war am Abend der Blick vom Olympiaberg. Das Ensemble erstrahlte in besonderem Licht, im See waren Pylonen verteilt, die in verschiedenen Farben leuchteten, es gab Lichtinstallationen und Straßenkünstler. Besonders eindrucksvoll waren die sprechenden Bäume: Große Gesichter wurden auf Bäume projiziert, die Geschichten erzählten und die Brücke schlugen zwischen Olympia 1972 und den European Championships. Wem es, weil oben ein ordentliches Lüftchen wehte, auf dem Olympiaberg zu zugig war, der konnte sich unten zur Menge gesellen, trotz der Enge blieb die Stimmung über den gesamten Abend freundlich und friedlich. Und das obwohl man sehr viel Geduld erübrigen musste, beim Versuch Hunger oder Durst zu stillen, denn überall gab es lange Schlangen - und hungrige Menschen neigen bisweilen zur Ungeduld.

Zuvor bei der offiziellen Pressekonferenz hatte Paul Bristow, einer der Erfinder der European Championships, geschwärmt: "Es gibt keinen anderen Ort auf der Welt, der besser geeignet wäre." Wenn nun noch die Ticketverkäufe anziehen, wofür OMG-Chefin Marion Schöne erste Anzeichen sieht, dann kann die Landeshauptstadt nicht nur den Eröffnungsabend als Erfolg verbuchen.

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