Europa League:Spanisches Finale in Bukarest

In der Champions League wollte es für Barcelona und Real nicht klappen, die Entscheidung in der Europa League fällt jedoch in einem spanischen Duell. Atlético Madrid setzt sich gegen Liga-Konkurrent FC Valencia durch, Athletic Bilbao macht das entscheidende dritte Tor kurz vor Schluss - und zieht ebenfalls ins Endspiel ein.

Ein spanisches Fußball-Fest sollte in München zwischen Real Madrid und dem FC Barelona gefeiert werden - nun wird es eben das kleine Europacup-Finale: Athletic Bilbao und Atlético Madrid bestreiten das Endspiel der Europa League in Bukarest. Bilbao zog durch ein 3:1 (2:1) gegen Sporting Lissabon ins Finale am 9. Mai ein.

Athletic Bilbao players celebrate a goal against Sporting during their Europa League semi-final second leg soccer match at San Mames stadium in Bilbao

Bilbao im Europa-Taumel: Große Chance auf eine Sensationssaison

(Foto: REUTERS)

Madrid siegte am Donnerstagabend beim FC Valencia 1:0 (0:0) und setzte sich damit nach dem 4:2 sicher durch. Adrian Lopez zerstörte mit einem Traumtor in der 60. Minute nach Vorlage von Diego die Hoffnungen des FC Valencia. Atlético hatte die Europa League schon 2010 im Finale in Hamburg gegen den FC Fulham mit 2:1 nach Verlängerung gewonnen. Im Finale fehlen wird Kapitän Tiago. Der Portugiese sah nach einer Tätlichkeit in der 79. Minute an Roberto Soldado die Rote Karte.

Für Bilbao ist es der erste Einzug in ein Europapokal-Endspiel seit 1977, als man Juventus Turin unterlag. Die Basken stehen auch noch im spanischen Pokalfinale am 25. Mai gegen den FC Barcelona. Mit der technisch brillanten Offensiv-Achse Gomez, Susaeta und Llorente setzte Bilbao die portugiesischen Gäste früh unter Druck und erarbeitete sich zahlreiche Chancen.

In der 17. Minute nutzte Susaeta die erste Unachtsamkeit in der Sporting-Defensive zur Führung: Nach einer Flanke des agilen Iker Muniain legte Llorente per Brust auf Susaeta ab, der mit einem platzierten Schuss Lissabons Torhüter Rui Patricio keine Abwehrmöglichkeit ließ.

Und die Basken spielten weiter nach vorne. Nach einer halben Stunde zappelte der Ball erneut im Netz, doch dem zweiten Treffer Susaetas wurde wegen Abseitsstellung zurecht die Anerkennung verweigert. Völlig überraschend erzielten die Gäste kurz vor der Pause den Ausgleich: Nach einem Eckball traf van Wolfswinkel aus kurzer Distanz zum 1:1. B

ilbao ließ sich aber nicht verunsichern und kam noch vor der Pause zur erneuten Führung, als Gomez nach einem Traumpass von Llorente eiskalt zum 2:1 verwandelte. Auch nach der Pause gab Bilbao den Ton an, Lissabon blieb durch Standards aber gefährlich. Als sich die meisten Zuschauer auf eine Verlängerung eingestellt hatten, erlöste Llorente die Athletic-Fans mit seinem Treffer zum 3:1.

Damit kommt es zum neunten Mal in der Geschichte von Europa League beziehungsweise Uefa-Cup zu einem Endspiel mit zwei Teams aus einem Land. Schon bei der Premiere 1971/72 war dies mit Sieger Tottenham Hotspur gegen die Wolverhampton Wanderers der Fall gewesen.

Erst Manchester, dann Schalke

1980 setzte sich Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach durch. Zwei spanische Teams standen erstmals 2007 mit dem siegreichen FC Sevilla und Espanyol Barcelona im Endspiel. Im Vorjahr setzte sich der FC Porto in einem rein portugiesischen Finale gegen SC Braga durch.

Bilbao hatte zuvor Manchester United und den FC Schalke 04 ausgeschaltet. Nach einem 4:2 im Ruhrpott reichte den Basken im Rückspiel ein 2:2. Auch Atlético Madrid war Endstation für einen deutschen Club. Hannover 96 verlor im Viertelfinale zweimal 2:1 gegen den kleinen spanischen Hauptstadtclub. Der dritte deutsche Vertreter, Mainz 05, war bereits in der Qualifikation am rumänischen Club Gaz Metan Medias gescheitert.

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