Mit einem Elfmeterkrimi hat Bayer Leverkusen die Hoffnungen auf seine letzte Titelchance in dieser Saison aufrecht erhalten und ist ins Achtelfinale der Europa League eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso setzte sich im Zwischenrunden-Rückspiel bei der AS Monaco mit 5:3 im Elfmeterschießen durch. Nach der Verlängerung hatte es wie schon nach 90 Minuten 3:2 (3:2, 2:1) gestanden. Im ebenfalls wilden Hinspiel vor einer Woche hatte sich Bayer noch mit 2:3 geschlagen geben müssen.
Der starke Florian Wirtz (13.) brachte die Werkself verdient in Führung. Nachdem Wissam Ben Yedder (19.) per Foulelfmeter ausgeglichen hatte, stellte Exequiel Palacios (21.) den Vorsprung wieder her. Amine Adli (58.) erhöhte nach schöner Vorarbeit von Wirtz sogar auf 3:1. Nach dem Anschlusstor durch den eingewechselten Breel Embolo (84.) sorgte Moussa Diaby mit dem entscheidenden - glücklich verwandelten - Elfmeter für das Happy End des Abends. Denn auch die Versuche von Azmoun, Amiri, Tapsoba und Schick landeten im Tor von Torhüter Alexander Nübel.
Damit überwand Leverkusen gerade rechtzeitig seinen Elfmeterfluch. Von den vergangenen achte Strafstößen hatte die Mannschaft sieben verschossen. Der Achtelfinalgegner der Werkself wird bei der Auslosung am Freitag (13 Uhr) in Nyon ermittelt.
Leverkusen kam im Stade Louis II sehr gut in die Partie. Mitchel Bakker traf mit der ersten Aktion das Außennetz (2.). Nachdem Ben Yedder auf der Gegenseite knapp verfehlt hatte, prüften Exequiel Palacios (10.) und Amine Adli (11.) Bayern-Leihgabe Alexander Nübel. Die verdiente Führung erzielte dann Wirtz völlig freistehend, nachdem Nübel eine Hereingabe von Jeremie Frimpong durchgerutscht war.

Leverkusens Elfmeterkrise:Erfolgsquote: 12,5 Prozent
Bayer Leverkusen hat das Kunststück vollbracht, von den jüngsten acht Elfmetern sieben zu verschießen. Was tun gegen das Trauma? Die Lösung liegt in der Mitte.
Doch die Freude hielt nur kurz an: Aus dem Nichts verursachte Edmond Tapsoba einen Elfmeter durch ein Foulspiel an Eliesse Ben Seghir - Kapitän Ben Yedder verwandelte sicher. Die Werkself steckte nicht auf, zeigte weiter ein gutes Auswärtsspiel und nutzte die unsortierte Defensive der Monegassen aus: Palacios zog von der Strafraumgrenze ab und ließ Nübel keine Chance.
Bayer blieb auf dem Gaspedal und kontrollierte das Spiel. Adam Hlozek scheiterte mit einem wuchtigen Fernschuss an Nübel, der immer besser in die Begegnung fand (34.). Leverkusen kam stark aus der Kabine und erhöhte verdient durch Adli, der perfekt von Wirtz bedient wurde. Entschieden war aber noch nichts: Ben Yedder, bester Monegasse, traf die Latte (60.). Ein weiterer Leverkusener Treffer von Bakker wurde wegen Abseits nicht gegeben, Hlozek traf noch den Außenpfosten (69.). Dann traf Embolo und erzwang die Verlängerung und das Elfmeterschießen, das einen unerwarteten Sieger produzierte.
United bezwingt Barcelona
Der FC Barcelona hat das Duell der Schwergewichte in der ersten K.o.-Runde der Europa League verloren. Die Mannschaft um den deutschen Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen und den ehemaligen Bayern-Stürmer Robert Lewandowski verpasste durch ein 1:2 (1:0) bei Manchester United das Achtelfinale. Im Hinspiel war Barca nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Barca ging in Old Trafford durch Lewandowski (18., Foulelfmeter) in Führung. Fred (47.) glich für ManUnited aus. Das Barca-Aus besiegelte Antony (73.).
Dagegen darf der italienische Rekordmeister Juventus Turin dank Weltmeister Angel Di Maria in einer Albtraumsaison vorerst weiter Europapokal spielen. Die Alte Dame, die nach Punktabzug in der Serie A nur auf Platz sieben liegt, setzte sich im Rückspiel beim FC Nantes mit 3:0 (2:0) durch. Der argentinische Flügelstürmer Di Maria (5./20., Handelfmeter/78.) erzielte alle Tore für Juve, das nach der roten Karte für Nicolas Pallois (19.) schon früh in Überzahl spielte.
Dem Traditionsklub, in der Champions League bereits in der Vorrunde ausgeschieden, waren zuletzt wegen mutmaßlicher Bilanzfälschung in Zusammenhang mit Spielertransfers 15 Punkte abgezogen worden. Der Klub hat dagegen Einspruch beim obersten Sportgericht des Italienischen Olympischen Komitees CONI eingereicht.
Das Achtelfinale erreichten auch die AS Rom dank des 2:0 (2:0) gegen RB Salzburg, Sporting Lissabon nach einem 4:0 (1:0) beim FC Midtjylland in Dänemark und der FC Sevilla trotz des 0:2 (0:0) bei der PSV Eindhoven.