Europa League:Der Druck auf Heiko Herrlich wächst

Europa League - Group Stage - Group A - FC Zurich v Bayer Leverkusen

Bedient: Leverkusens Trainer Heiko Herrlich.

(Foto: REUTERS)
  • Nächster Rückschlag für Bayer Leverkusen: Die Mannschaft kassiert beim FC Zürich die erste Pleite dieser Europa-League-Saison. Am Ende steht es 2:3.
  • RB Leipzig siegt dagegen gegen Celtic Glasgow, Frankfurt gewinnt gegen Limassol.
  • Auch der FC Arsenal und Chelsea feiern Siege.
  • Hier geht es zu den Ergebnissen der Europa League.

Lars Bender war außer sich. In der vierten Minute der Nachspielzeit hatte sein Bruder Sven für Bayer Leverkusen den vermeintlichen Ausgleich erzielt. Anschließend ertönte ein Pfiff und die Bender-Zwillinge und ihre Kollegen jubelten schon über einen glücklichen Punkt. Es war aber noch nicht der Schlusspfiff von Schiedsrichter Alijar Agschajew, der stattdessen einen Freistoß für den FC Zürich gab. Kapitän Lars Bender soll seinen Gegenspieler gefoult haben, was die TV-Bilder aber widerlegten.

Kurz darauf pfiff der Referee aus Aserbaidschan ab und die 2:3-(0:1)-Niederlage der Werkself beim Schweizer Pokalsieger war besiegelt. Der ohnehin in der Kritik stehende Bayer-Trainer Heiko Herrlich blieb nach dem nächsten Rückschlag für sein Team zunächst mit versteinerter Miene einige Minuten auf seinem Platz sitzen, ehe er seinem Kollegen Ludovic Magnin gratulierte.

Nach dem 0:1 durch Antonio Marchesano (44.) hatte Karim Bellarabi die Partie mit einem Doppelpack (49., 53.) zu Beginn der zweiten Hälfte zunächst gedreht. Auch nach dem Ausgleich von Toni Domgjoni (59.) gerieten die Gäste wieder stark unter Druck. Der Treffer zum dritten Sieg der Schweizer von Stephen Odey (78.) war folgerichtig. Mit sechs Punkten liegt Bayer als Tabellenzweiter hinter Zürich (9 Zähler) aber weiter gut im Rennen.

"Ich lese nicht viel und der Trainer auch nicht", sagte Sven Bender, als er auf die Trainerdiskussion angesprochen wurde. Über Herrlich sagte er: "Er war heute wieder sehr leidenschaftlich und hat uns gut eingestellt. Es tut ein bisschen weh, wenn wir das nicht umgesetzt bekommen." Nationalspieler Kai Havertz nahm das Team in die Pflicht: "Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Wir haben viel zu wenig investiert. Jeder Einzelne hat Luft nach oben."

Ungefährdete Siege für Franfurt und Leipzig

Dagegen kann Eintracht Frankfurt quasi für die nächste Runde planen. Der deutsche Pokalsieger gewann mit 2:0 (2:0) gegen Apollon Limassol aus Zypern und fuhr souverän den dritten Sieg im dritten Spiel ein. Vor 47 000 Zuschauern in der ausverkauften heimischen Arena schossen Filip Kostic (13. Minute) und Sébastien Haller (32.) früh eine beruhigende Führung heraus und bescherten der Eintracht wettbewerbsübergreifend den fünften Sieg nacheinander. Solch eine Serie war dem Klub zuletzt im März 2012 gelungen.

Mit neun Punkten und 8:2 Toren führen die Frankfurter von Trainer Adi Hütter vor den Favoriten Lazio Rom und Olympique Marseille überraschend klar die Vorrundengruppe H an. Schon ein Sieg im Rückspiel in Limassol in zwei Wochen würde der Eintracht das Weiterkommen ins Sechzehntelfinale garantieren.

Auch RB Leipzig ist seinem Ziel, in der Europa League zu überwintern, einen Schritt näher gekommen. Die Sachsen bezwangen Celtic Glasgow verdient mit 2:0 (2:0). Gegen die mit dem schnellen Kurzpassspiel überforderten Schotten erzielten Matheus Cunha (31. Minute) und Bruma (35.) vor 38 126 Zuschauern die Treffer. "Wir haben uns in den ersten 15, 20 Minuten noch etwas schwer getan", befand RB-Trainer Ralf Rangnick, "doch dann haben wir vom 4-2-2-2 auf ein 4-3-1-2 umgestellt. Wir hätten am Ende höher gewinnen müssen, aber mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden."

Arsenal siegt auch ohne Özil

Die englischen Spitzenklubs FC Arsenal und FC Chelsea haben ihre Serien ausgebaut und stehen bereits nach drei Spieltagen kurz vor dem Einzug in die Zwischenrunde. Die Gunners gewannen auch ohne Spielmacher Mesut Özil bei Sporting Lissabon 1:0 (0:0) und damit wettbewerbsübergreifend ihr elftes Spiel nacheinander. Premier-League-Rivale Chelsea blieb nach dem 3:1 (2:0) gegen BATE Borissow auch im 13. Saisonspiel ungeschlagen. Ruben Loftus-Cheek erzielte alle drei Tore (2./8./54.), für die Gäste aus Weißrussland traf Alexej Rios. Özil bekam bei Arsenal drei Tage nach seiner Gala gegen Leicester City eine Pause und saß neben Shkodran Mustafi auf der Bank. Bernd Leno hatte im Tor nicht viel zu tun, Danny Welbeck (77.) erzielte das Tor des Tages für Arsenal.

Eine Überraschung verpasste der Fußball-Zwerg F91 Düdelingen aus Luxemburg. Das Team vom deutschen Trainer Dino Toppmöller hielt gegen Olympiakos Piräus lange mit, verlor letztlich jedoch 0:2 (0:0) und wartet weiter auf den ersten Punkt in der Europa League. Die Führung in der Gruppe F übernahm Betis Sevilla, die Spanier gewannen 2:1 (1:0) beim AC Mailand.

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