Europa League: FSV Mainz 05:"Wir haben selbst Schuld!"

Höchst überraschend muss der FSV Mainz 05 gegen die unbekannten Rumänen von Gaz Metan Medias ins Elfmeterschießen und verpasst dort die Qualifikation zur Europa League. Trainer Thomas Tuchel ist entsprechend fassungslos.

Die weite Reise nach Rumänien hat sich für die knapp 300 Mainzer Fans definitiv nicht gelohnt. Immerhin über 1200 Kilometer, wohlgemerkt Luftlinie, haben die Mainzer zurückgelegt - um zu sehen, wie ihr Klub gegen einen international bestenfalls drittklassigen Gegner die Nerven verliert.

Gaz Metan Medias vs Mainz

Überraschend ausgeschieden: Mainz 05

(Foto: dpa)

Nach einem 3:4 im Elfmeterschießen bei Gaz Metan Medias schied Mainz 05 als erstes deutsches Team in der Qualifikation der Europa League aus und kann sich nun ganz auf seine nationalen Aufgaben konzentrieren. Nach 120 Minuten hatte es wie im Hinspiel 1:1 gestanden. Marcel Risse brachte die Mainzer am Donnerstagabend in der 31. Minute in Führung, die Thaer Bawab (62.) für die in der Verlängerung sogar in Unterzahl spielenden Rumänen ausglich. Im Elfmeterschießen versagten dann Sami Allagui und Elkin Soto die Nerven. FSV-Torwart Christian Wetklo konnte nur einmal parieren.

Trainer Thomas Tuchel war anständig bedient. "Wir müssen damit jetzt umzugehen lernen. Es ist bitter", sagte er: "Wir hatten in beiden Spielen ein unglaubliches Chancenplus. Aber wir haben selbst Schuld, dass wir ein Elfmeterschießen zugelassen haben." Es würden "die letzten zehn Meter im Spiel fehlen", fügte er hinzu: "So kriegen wir keine Ruhe."

Auch sein Kapitän Nikolce Noveski konnte das Aus kaum fassen: "Wir hatten viele Chancen, haben aber wieder nur ein Tor gemacht. Wir sind sehr enttäuscht."

Durchdachtes Angriffsspiel fand in der ersten halben Stunde nicht statt, und auch Chancen gab es keine. Stattdessen leisteten sich die Rheinhessen eine Vielzahl überflüssiger Ballverluste, die die Rumänen zum Glück nicht zu nutzen wussten. So plätscherte das Spiel auf unterstem Niveau zwischen den Strafräumen dahin, ehe Risse zuschlug. Der im Vorjahr von Bayer Leverkusen ausgeliehene und im Sommer fest verpflichtete Angreifer nahm einen Pass von Bo Svensson gekonnt mit und vollendete aus vollem Lauf mit einem Schuss ins lange Eck.

Die Führung verlieh den Gästen die bis dahin vermisste Sicherheit. Nur 120 Sekunden später hätte Ujah auf 2:0 erhöhen können, doch der nigerianische Zugang von Lilleström SK scheiterte an Razvan Plesca. Der Torhüter der Rumänen bewies kurz danach erneut seine Klasse, als er einen 20-Meter-Knaller von Risse und den Nachschuss von Soto (38.), der einen traurigen 31. Geburtstag feierte, glänzend parierte.

Doch wie schon im Hinspiel verloren die Mainzer nach der Pause den Faden und wurden prompt bestraft. Bawab stieg nach einer Ecke am höchsten und ließ FSV-Torwart Christian Wetklo mit einem wuchtigen Kopfball keine Chance. Der Ausgleich lähmte die Gäste noch mehr, dennoch hätte der eingewechselte Marco Caligiuri die erneute Führung erzielen müssen. Der Mittelfeldmann schob die Kugel aus sieben Metern jedoch knapp am Pfosten vorbei. In der Verlängerung vergaben Risse (94.) und Petar Sliskovic (108.) den möglichen Sieg.

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