Am 29. Juni startete die Tour de France 2024, wie jedes Jahr warteten bei der 111. Auflage 21 Etappen auf die Fahrer. Los ging es in Italien, das Feld startete in Florenz. Ankunft war am 21. Juli nicht in Paris, sondern in Nizza.
Großer Dominator der Tour war der Slowene Tadej Pogačar, der nicht nur den Gesamtsieg für sich entscheiden konnte, sondern auch insgesamt sechs Tagessiege einfuhr. Das Grüne Trikot gewann mit Biniam Girmay Hailu aus Eritrea zum ersten Mal ein Fahrer aus Afrika.
Die Etappen der Tour de France 2024
- 1. Etappe: 29.6.: Florenz – Rimini (206 km, hügelig) – Sieger: Romain Bardet (Frankreich)
- 2. Etappe: 30.6.: Cesenatico – Bologna (199,2 km, hügelig) – Sieger: Kevin Vauquelin (Frankreich)
- 3. Etappe: 1.7.: Piacenza – Turin (230,8 km, flach) – Sieger: Biniam Girmay (Eritrea)
- 4. Etappe: 2.7.: Pinerolo – Valloire (139,6 km, Berg) – Sieger: Tadej Pogačar (Slowenien)
- 5. Etappe: 3.7.: Saint-Jean-de-Maurienne – Saint Vulbas (177,4 km, flach) – Sieger: Mark Cavendish (Großbritannien)
- 6. Etappe: 4.7.: Mâcon – Dijon (163,5 km, flach) – Sieger: Dylan Groenewegen (Niederlande)
- 7. Etappe: 5.7.: Nuits-Saint-Georges – Gevrey-Chambertin (25,3 km, Einzelzeitfahren) – Sieger: Remco Evenepoel (Belgien)
- 8. Etappe: 6.7.: Semur-en-Auxios – Colombey-les-Deux-Eglises (183,4 km, flach) – Sieger: Biniam Girmay (Eritrea)
- 9. Etappe: 7.7.: Troyes – Troyes (199 km, hügelig) – Sieger: Anthony Turgis (Frankreich)
- 10. Etappe: 9.7.: Orleans – Saint-Amand-Montrond (187,3 km, flach) – Sieger: Jasper Philipsen (Belgien)
- 11. Etappe: 10.7.: Évau-les-Bains – Le Lorian (211 km, Berg) – Sieger: Jonas Vingegaard (Dänemark)
- 12. Etappe: 11.7.: Aurillac – Villeneuve-sur-Lot (203,6 km, flach) – Sieger: Biniam Girmay (Eritrea)
- 13. Etappe: 12.7.: Agen – Pau (165,3 km, flach) – Sieger: Jasper Philipsen (Belgien)
- 14. Etappe: 13.7.: Pau – Saint-Lary-Soulan Pla d’Adet (151,9 km, Berg) – Sieger: Tadej Pogačar (Slowenien)
- 15. Etappe: 14.7.: Loudenvielle – Plateau de Beille (197,7 km, Berg) – Sieger: Tadej Pogačar (Slowenien)
- 16. Etappe: 16.7.: Gruissan – Nimes (188,6 km, flach) – Sieger: Jasper Philipsen (Belgien)
- 17. Etappe: 17.7.: Saint-Paul-Trois-Chateaux – Superdevoluy (178 km, Berg) – Sieger: Richard Carapaz (Ecuador)
- 18. Etappe: 18.7.: Gap – Barcelonette (179 km, hügelig) – Sieger: Victor Campenaerts (Belgien)
- 19. Etappe: 19.7.: Embrun – Isola 2000 (144,6 km, Berg) – Sieger: Tadej Pogačar (Slowenien)
- 20. Etappe: 20.7.: Nizza – Col de la Couillole (132,8 km, Berg) – Sieger: Tadej Pogačar (Slowenien)
- 21. Etappe: 21.7.: Monaco – Nizza (33,7 km, Einzelzeitfahren) – Sieger: Tadej Pogačar (Slowenien)
Pressestimmen:„Pogacar unersättlich“
Internationale Medien bewerten den dritten Gesamtsieg des Slowenen bei der Tour de France als gewaltige Leistung und ernennen ihn zum Prinzen des Radsports. Er sei wie Pantani, besser als Merckx.
Tour de France 2024 – Alle Wertungen
Gesamtwertung
Mit Ausnahme der Zeitfahr-Etappen gibt es im Ziel aller Etappen für die ersten drei Fahrer eine Zeitgutschrift von 10, 6 und 4 Sekunden. Auf den Etappen 2, 5, 12, 14 und 17 gibt es zudem sogenannte „Bonus Points“, an denen die ersten drei Fahrer 8, 5 und 2 Sekunden gutgeschrieben bekommen.
Bergwertung
Sprintwertung
Teamwertung
Die Tour 2024 im Überblick
Insgesamt 3492 Kilometer mussten die Fahrer in 21 Etappen absolvieren. Am letzten Tag fand wie beim legendären Finale 1989 ein Einzelzeitfahren statt; Greg LeMond gewann damals mit nur acht Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Laurent Fignon die Tour – der bislang knappste Sieg in der Geschichte der Rundfahrt. Die Etappen der Tour 2024 unterteilten sich in:
- 8 Flachetappen
- 4 Hügeletappen
- 7 Bergetappen (davon vier Bergankünfte)
- 2 Einzelzeitfahren
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte startete die Tour in Italien; es war das 26. Mal, dass die Rundfahrt im Ausland beginnt. Mit dem Apennin in Italien, den italienischen und französischen Alpen, dem Zentralmassiv und den Pyrenäen standen 2024 mehrere Bergmassive auf dem Programm. Neben Frankreich und Italien führte die Tour auf der ersten Etappe auch durch San Marino und startete am letzten Tag in Monaco.
Ziel der Tour de France 2024
Bei der 111. Austragung der Tour de France gab es ein Novum: Zum ersten Mal in der Geschichte endete das berühmteste Radrennen der Welt nicht in Paris, sondern mit einem Einzelzeitfahren in Nizza. Grund für die Verlegung der letzten Etappe waren die Olympischen Sommerspiele, die fünf Tage nach dem Ende der Tour in Paris begannen.
Tour de France:Bini, vidi, vici
Der Eritreer Biniam Girmay gewinnt als erster schwarzer Afrikaner eine Etappe bei der Tour de France. Nach der Ankunft in Turin reagiert der Radprofi mit großen Emotionen – und lässt erahnen, wie kompliziert sein Weg in den europäischen Spitzensport war.
Königsetappe der Tour de France 2024
Die Königsetappe der Tour 2024 führte auf der 15. Etappe am 14. Juli von Loudenvielle nach Plateau de Beille. Nach dem Start verlief die Strecke über den Col de Peyresourde, Col de Mente, Col de Portet-d’Aspet und den Col d’Agnes. Die Bergankunft in Plateau de Beille erreichten die Fahrer nach knapp 198 Kilometern, dabei musste das Feld an einem Tag insgesamt 4800 Höhenmeter überwinden.
Das sogenannte „Dach der Tour de France“ erreichten die Fahrer am 19. Juli auf der 19. Etappe. Das Feld erklomm dabei in den Alpen den Cime de la Bonette, der mit 2802 Metern nicht nur der höchste Punkt der Tour 2024 war, sondern auf dem auch die höchste Asphaltstraße Frankreichs liegt.
Weitere Highlights waren der Col du Galibier auf der vierten (2.7.) sowie der Col du Tourmalet auf der 14. Etappe (13.7.).
Die Teams und Kapitäne der Tour 2024
Alle Toursieger seit 2000
- 2000: Lance Armstrong (USA, aberkannt)
- 2001: Lance Armstrong (USA, aberkannt)
- 2002: Lance Armstrong (USA, aberkannt)
- 2003: Lance Armstrong (USA, aberkannt)
- 2004: Lance Armstrong (USA, aberkannt)
- 2005: Lance Armstrong (USA, aberkannt)
- 2006: Oscar Pereiro (Spanien)
- 2007: Alberto Contador (Spanien)
- 2008: Carlos Sastre (Spanien)
- 2009: Alberto Contador (Spanien)
- 2010: Andy Schleck (Luxemburg)
- 2011: Cadel Evans (Australien)
- 2012: Bradley Wiggins (Großbritannien)
- 2013: Chris Froome (Großbritannien)
- 2014: Vicenzo Nibali (Italien)
- 2015: Chris Froome (Großbritannien)
- 2016: Chris Froome (Großbritannien)
- 2017: Chris Froome (Großbritannien)
- 2018: Geraint Thomas (Großbritannien)
- 2019: Egan Bernal (Kolumbien)
- 2020: Tadej Pogacar (Slowenien)
- 2021: Tadej Pogacar (Slowenien)
- 2022: Jonas Vingegaard (Dänemark)
- 2023: Jonas Vingegaard (Dänemark)